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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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gewesen. Nun braucht er deine Hilfe, also geh zu ihm. Jetzt/«
    Granocks Zögern währte nur einen Augenblick. Dann folgte er dem Rat der klugen Elfin, wie schon so oft zuvor.
      
      
     
3. ASGURAN SHA ATHRO
     
    »Meister?«
    Zaghaft klopfte Granock an die Tür von Farawyns Quartier. Einfach die Klinke zu drücken wagte er nicht, vermutlich war der Zugang ohnehin durch einen Zauberbann versiegelt.
    »Meister, ich bin es! Lhurian ...«
    Von drinnen kam keine Antwort, genau wie vorhin auf dem Korridor. Granock hatte seinem alten Lehrer hinterhergerufen und ihn gebeten, auf ihn zu warten. Aber Farawyn hatte so getan, als höre er ihn nicht, und war einfach weitergegangen. Die Botschaft war an sich unmissverständlich - der Älteste von Shakara wollte allein gelassen werden. Allein mit der Trauer um seinen Sohn, allein mit der Aufgabe, mit der man ihn betraut hatte und die selbst für ihn zu groß zu sein schien. Dennoch verspürte Granock das dringende Bedürfnis, mit ihm zu sprechen.
    Und nicht nur, weil Alannah es gesagt hatte ...
    »Meister«, versuchte Granock es noch einmal. »Bitte redet mit mir. Ich weiß, was geschehen ist...«
    Diesmal waren knarrende Schritte zu vernehmen.
    »Was weißt du?«, fragte Farawyn grollend durch die Tür.
    Granock blickte sich auf dem Gang um. Niemand war zu sehen, aber dennoch senkte er die Stimme. »Ich weiß, was Aldur und Euch verband«, sagte er dann, gerade laut genug, dass Farawyn ihn verstehen konnte.
    Es dauerte einen Moment, dann wurde der Riegel zurückgezogen, und die Tür schwang auf. Farawyn hatte sie nicht selbst geöffnet, sondern sich eines Zaubers bemächtigt, um es zu tun. Unwillkürlich fragte sich Granock, wo Argyll steckte, Farawyns Diener - war der Älteste auch von ihm verlassen worden?
    Granock trat ein, worauf die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Das Knirschen des Eichenholzes verriet, dass sie magisch versiegelt wurde.
    Farawyn stand vor dem offenen Kamin, in dem ein allmählich verlöschendes Feuer schwelte. Der Zauberer stand gebückt wie ein Greis, in seinen Händen hielt er den Splitter des Annun.
    »Woher weißt du es?«, fragte der Zauberer wie beiläufig, während er weiter das Artefakt betrachtete.
    »Von Fürst Ardghal«, erwiderte Granock wahrheitsgemäß - und brachte den Ältesten dazu aufzublicken.
    »Ardghal?«
    »So ist es.« Granock nickte langsam, und plötzlich hatte er das Gefühl, Farawyn eine Erklärung schuldig zu sein. Vor Elidor und seinen Beratern hatte er lediglich berichtet, wie er von Rothgans Schergen gefangen genommen und gefoltert worden war, wie Alannah ihn befreit hatte und wie sie gemeinsam gegen Rothgan gekämpft hatten. Er war jedoch äußerst vage geblieben, was seine Reise zu den Fernen Gestaden betraf, und angesichts der erschreckenden Neuigkeiten, die Alannah und er zu berichten gehabt hatten, hatte auch niemand danach gefragt. Nun allerdings schien die Zeit für die Wahrheit gekommen.
    Granock stieß ein Seufzen aus, und ohne, dass Farawyn ihn dazu aufgefordert hätte, ließ er sich auf einem Schemel nieder und vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich habe versagt, Meister«, hauchte er.
    »In welcher Hinsicht?«
    »In so ziemlich jeder«, gestand Granock zerknirscht. »Habt Ihr gehört, wie sie uns nennen? Helden! Dabei habe ich kaum etwas Heldenhaftes getan, im Gegenteil. Ich war unachtsam und habe damit Nimons Tod verschuldet! Und ich war ungehorsam, Meister! Ich habe den Posten, auf den Ihr mich geschickt hattet, unerlaubt verlassen.«
    »Warum?«, fragte Farawyn mit einer solchen Ruhe, dass es Granock beinahe aufbrachte.
    »Ich sagte Euch doch schon, dass Ardghal mich eingeweiht hat. Ich weiß alles, Meister! Ich habe von Euren Intrigen erfahren und dass Ihr mich mit Yrena von Andaril verkuppeln wolltet!«
    »Verkuppeln?« Der Älteste hob die Brauen, und Granock war nicht sicher, ob er das richtige Wort der Elfensprache gewählt hatte, um auszudrücken, was er meinte. Aber Farawyn schien ihn genau zu verstehen. »So habe ich es nie betrachtet.«
    »Wie dann?«, fragte Granock schnaubend. »Wie könnte man es denn sonst betrachten, Meister?«
    »Du warst einsam«, erwiderte Farawyn, »und du warst unglücklich, und auch, wenn du dich mir nie offenbartest, kannte ich den Grund dafür.«
    »Wirklich?«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über Farawyns Gesicht. »Auch ich bin einst jung gewesen, mein Freund«, sagte er, »und genau wie du habe ich geliebt und verloren. Aber anders als du hatte ich

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