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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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und einhundert schwer bewaffnete Elfenlegionäre gelangten durch die Verbindung nach Tirgas Dun.
    Deren Anführer Hiloras meldete, dass dies nur die Vorhut sei und dass eine ungleich größere Streitmacht von knapp zweitausend Mann in Marsch gesetzt worden sei, die Tirgas Dun schon in einigen Tagen erreichen werde.
    Statthalter Párnas und seine Bürger nahmen dies als Zeichen der Hoffnung.
    Sie kannten Margoks Pläne nicht.
     
    Einen ganzen Tag lang hatte Granock Yrena von Andaril nicht zu sehen bekommen - die Fürstin, so hieß es, hätte wichtigen Regierungsgeschäften nachzugehen. In Wirklichkeit ging es wohl eher darum, Granock klarzumachen, dass Elidor zwar die bevorzugte Wahl, jedoch nicht der Einzige war, mit dem Andaril sich verbünden konnte. Auf eine schräge Weise war Granock ihr dafür dankbar, denn so hatte er Gelegenheit, in der Stille seines zugewiesenen Quartiers über das nachzudenken, was Ardghal ihm erzählt hatte.
    Obwohl er sich immer wieder sagte, dass der abtrünnige Fürst schließlich ein Verräter und ihm somit nicht zu trauen war, hatten seine Worte einen tiefen Eindruck auf Granock hinterlassen. Sollte es wirklich wahr sein?, fragte er sich immer wieder. Sollte Aldur tatsächlich Farawyns Sohn sein?
    Je länger Granock darüber nachdachte, desto weniger zweifelte er daran. Zum einen, weil es durchaus Sinn ergab; zum anderen, weil er tief in seinem Innern gespürt hatte, dass sein alter Meister etwas vor ihm verheimlichte. Natürlich war dies Farawyns gutes Recht als Ältester des Ordens, und Granock hätte niemals erwartet, dass sein ehemaliger Lehrer ihn in all seine Geheimnisse einweihte. Aber dies war etwas, das ihn auch anging, schließlich war Aldur sein bester Freund gewesen.
    Bis zu jener Nacht...
    Mit großem Unbehagen erinnerte er sich an jenen dunklen Zeitpunkt seines Lebens, da es zum Bruch zwischen ihnen gekommen war. Aldur war unglaublich aufgebracht gewesen in jener Nacht. Dass es womöglich deshalb gewesen sein könnte, weil er erst kurz davor die Wahrheit über seine Herkunft erfahren hatte, war Granock zwar nie in den Sinn gekommen, aber natürlich war es möglich.
    Warum aber hatte Farawyn seinem Sohn die Wahrheit so lange verschwiegen? Und warum hatte er ausgerechnet in dieser Nacht sein Schweigen gebrochen?
    Unzählige Fragen stürmten auf Granock ein, auf die er allesamt keine Antwort fand. Das hielt ihn freilich nicht davon ab, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, und er merkte, wie der Unwillen seinem alten Meister gegenüber immer größer wurde. Er entsann sich, dass Aldur einst behauptet hatte, Farawyn wäre ein Meister der Manipulation und würde seine Pläne nicht weniger unnachgiebig verfolgen als diejenigen, die er bekämpfte. Damals hatte Granock diese Anschuldigung brüsk von sich gewiesen, inzwischen jedoch war er sich nicht mehr ganz sicher. In seiner Vorstellung wurde Farawyn ihm immer fremder, und er fühlte sich in zunehmendem Maße von ihm hintergangen.
    Benutzt.
    Alleingelassen ...
    Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn irgendwann aus seinen düsteren Überlegungen. Es war ein Diener Yrenas, der ihn darüber in Kenntnis setzte, dass ihn die Fürstin zum Abendessen erwarte.
    Granock hatte nicht mehr damit gerechnet, Yrena an diesem Tag noch zu begegnen, entsprechend vernachlässigt hatte er sein Äußeres. Aus der Schüssel, die auf einer schmalen Anrichte stand, klatschte er sich eine Handvoll kalten Wassers ins Gesicht, dann warf er rasch seine Robe über und ordnete sein wirres Haar, indem er mehrmals mit den nassen Handflächen darüberstrich. Dann verließ er sein Quartier und folgte dem Diener durch die steinernen Gänge der Burg von Andaril.
    Diesmal empfing Yrena ihn in ihrem Privatgemach. Ein Tisch war aufgestellt und für zwei Personen gedeckt worden, Kerzen und ein flackerndes Kaminfeuer verbreiteten warmgelben Schein.
    Die Fürstin stand am Kamin, einen Becher mit Wein in der Hand. Sie hatte wieder das rote Kleid an, das sie schon am Vorabend getragen hatte, und wie bei ihrer ersten Begegnung wurde ihr üppiges schwarzes Haar von roten Samtbändern gehalten. Bis auf eine Halskette, deren Anhänger das Wappen von Andaril zierte, hatte sie auf jeden Schmuck verzichtet, was ihre natürliche Schönheit nur noch mehr unterstrich.
    »Nun?«, kam sie ohne jede Begrüßung sofort auf den Punkt. »Was hat Ardghal gesagt?«
    »Vieles«, erwiderte Granock ausweichend, »und offen gestanden weiß ich nicht, was ich davon glauben soll.«
    Sie lachte -

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