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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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Stärke.
    Lotte streichelte die Dackelhündin. Sie wollte damit ebenso sich trösten wie Sofie. Sie bemühte sich ja, Ruhe zu bewahren, aber sie hatte solche Angst, sehr viel mehr Angst, als wenn sie Pandora allein gegenübergestanden hätte. Sie durfte ihren Vater einfach nicht noch einmal verlieren. Nicht jetzt. Sie hatte ihn gerade erst zurück! Sie wünschte sich sehnsüchtig, Onkel Jack wäre da, um zu helfen, und Danny auch.
    Du hast uns alle. Es war Sofies Stimme, aber nicht nur Sofies. Es war zugleich Horaz’ Krächzen und das helle Quieken der Mäuse. Die Stimme eines jeden Tiers im Laden. Während Tom um den Ladentisch herumging, um Pandora gegenüberzutreten, und Horaz vorsichtig von seiner Schulter auf die Stange im Fenster setzte, warf Lotte einen Blick hinter sich auf die Käfigreihen.
    Wenn Pandora sonst in die Tierhandlung gekommen war, hatten sich sämtliche Tiere versteckt, erstarrt vor Entsetzen, und hatten sich so fern wie möglich von ihr gehalten. Nur George, den kriegerischen Hamster, hatte die Bösartigkeit nicht eingeschüchtert, die sie aus jeder Pore zu verströmen schien.
    Jetzt waren sie alle da. Sie umklammerten die Gitterstäbe der Käfige, um sich davon abzuhalten, die Beine in die Hand zu nehmen und sich unter ihrem Stroh zu verstecken.
    Wir beschützen dich, Lotte! , quiekte Fred. Er und Piet hatten ihre Schwänze zusammengeknotet, um einander Trost zu spenden, und Lotte konnte erkennen, dass sie sie auch durch die Gitterstäbe geschlungen hatten. Sie konnten nicht wegrennen – egal, wie groß der Wunsch danach sein mochte.
    Danke! , flüsterte sie den kleinen Mäusen voller Zuneigung zu, dann sah sie wieder die zwei Menschen an, die in der Mitte des Raumes standen.
    Plötzlich, beinah schneller als Lotte gucken konnte, fuhr Pandora herum und peitschte Tom ihre Haare ins Gesicht.
    Es war, als sei er von einer tödlichen Waffe getroffen worden. Er taumelte hustend zur Seite und wischte sich über den Mund. Die Hand, die er zurückzog, war rot, und Lotte schnappte nach Luft, als sie das blutige Rinnsal sah, das sein Kinn hinunterlief.
    Aber er schlug zurück. Er stand vollkommen still dabei, sogar seine Augen waren geschlossen. Lotte spürte seine Macht, als er sie mit scheinbar müheloser Eleganz durch den Raum auf Pandora schleuderte.
    Sie schwankte, die roten Flecken auf ihren Wangen wurden dunkler, ihre weißblonden Haare verloren etwas von ihrem unheimlichen Glanz. Doch dann richtete sie sich wieder auf, und ihre Miene war hart und stolz.
    Tom öffnete die Augen, er atmete schwer, und sie starrten einander abwartend an.
    Es hat ihn ausgelaugt. Sie sind sich fast ebenbürtig , murmelte Sofie, die den Kampf aufmerksam verfolgte.
    Kann er sie schlagen? , fragte Lotte.
    Ich weiß es nicht, Lotte.
    Sie taten es wieder. Und wieder. Sie entfesselten einen Sturm der Magie im Raum, luden die Luft mit Energie auf, bis sie summte und alles merkwürdig und scharf schmeckte. Beide wurden langsam schwächer. Lottes Vater begann zu zittern.
    »Seht mal, ich bin rosaner geworden«, hörte Lotte Fred erfreut sagen. Es stimmte. Die dichten Magieschwaden verliehen allen Tieren neue Stärke. Sofies Fell glänzte seidig, und ihre Augen funkelten.
    Können wir mitmachen? , fragte sie Lotte. Ich bin überzeugt, ich könnte Pandora jetzt beißen. Ich fühle mich magnifique.
    Lotte würde sich nie sicher sein, ob Pandora Sofies Gedanken irgendwie aufgeschnappt hatte oder ob sie es die ganze Zeit so geplant hatte. Sehr plötzlich brach sie das sonderbare, erbitterte Kräftemessen mit Lottes Vater ab, fuhr herum und richtete ihre ganze Zauberkraft stattdessen auf Lotte.
    Nichts existierte mehr für Lotte. Keine Sofie, keine Magie, keine Familie. Zurück blieb nur ein Jemand, der verloren gegangen war und nicht einmal wusste, wer er war.
    Die Person, die Lotte gewesen war, wandte sich hierhin und dorthin, suchte verzweifelt nach irgendetwas, auch wenn sie nicht wusste, was das war.
    Dann, endlich, war da Fell. Weiches Fell, das sich um sie legte, sie wärmte, sie mit Liebe überschüttete.
    Und Lotte wusste wieder, dass sie Lotte war.
    Sie öffnete die Augen, was schmerzhaft war, weil das Licht in ihnen stach, und holte tief Luft, erleichtert, wieder zurück zu sein.
    Sofie stand auf ihrer Brust, und alle anderen Tiere aus der Tierhandlung hatten sich an sie gekuschelt und ließen ihre ganze Magie in sie strömen, damit sie überlebte.
    »Mit den Tieren hast du nicht gerechnet, was?«, sagte Tom. Seine

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