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Die Zauberlehrlinge

Die Zauberlehrlinge

Titel: Die Zauberlehrlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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hatte er offenbar vergessen. »Habe ich nicht... Scheiße, Sie sind Byron Lazenby, nicht?«
    »Richtig, Adam. Was ist los? Dachten Sie, ich würde nicht so schnell dahinterkommen?«
    »Er denkt, dass Sie die Morde arrangiert haben und ihm die Schuld in die Schuhe schieben«, warf Harry ein. »Tatsächlich glaubt er, wir beide hätten sie arrangiert.«
    »Wir?«
    »Harry leugnet das«, sagte Lazenby. »Und ich bin fast geneigt, ihm zu glauben. Warum klären Sie das nicht auf? Stecken Sie zusammen drin? Oder sind Sie es allein?« »Ich weiß nicht, wovon Sie reden!« »Die Morde, Adam. Venning, Mermillod, Kersey und Hammelgaard. Ihr Werk? Mord durch Magie, ja?« »Sind Sie verrückt? Ich habe nie...« »Sparen Sie sich das! Ich meine es ernst.« Lazenby trat dicht an Slade heran und presste ihm die Waffe in die Lenden. Reflexhaft krümmte sich Slade, richtete sich dann langsam wieder auf und atmete hektisch durch die zusammengebissenen Zähne. »Warum haben Sie das getan?« Eine Sekunde lang war Harry versucht wegzulaufen. Er war der Tür näher als die anderen. Aber etwas Stärkeres als die Erinnerung an das was bei derselben Gelegenheit in der Foxglove Road passiert war, hielt ihn zurück, etwas, das an reine Neugier grenzte. »Kommen Sie, ich will die Wahrheit wissen. Und mein Verlangen nach der Wahrheit ist nur ein kleines bisschen größer als das Verlangen, Ihnen die Eier wegzuschießen.«
    »Ich habe niemanden ermordet. Ich weiß nichts über diese Todesfälle!«
    »Sie waren die letzte Person, die mit Venning sprach, bevor er im Koma liegend aufgefunden wurde.«
    »Er hat mich zum Abendessen eingeladen, mein Gott! Was soll das Theater? Einer musste doch der letzte Mensch sein, der mit ihm gesprochen hat.«
    »Aber derselbe Mensch war neun Tage später in Paris, als Mermillod in der Metro umkam.«
    »Ich hatte Dreharbeiten für das französische Fernsehen.«
    »Aber waren Sie im Studio, als Mermillod unter den Zug kam? Oder wurde er gestoßen - von Ihnen?«
    »Natürlich nicht! Ich kannte ihn überhaupt nicht. Warum sollte ich einen Mann umbringen wollen, den ich überhaupt nicht kannte?«
    »Warum sollte Venning mit Ihnen zu Abend essen wollen?«
    »Wir hatten beide Interesse an der hyperdimensionalen Wissenschaft. Es machte ihm Spass, mit mir darüber zu diskutieren.«
    »Also stecken höhere Dimensionen dahinter? Etwas, das Vennings Forschungen und Ihre Nummern verbindet? War es Ihnen das wert, mir vier Morde anzuhängen?«
    »Nein. Nein, nein! Sie sind bloß...« Slade sah Harry verzweifelt an, bat um Hilfe, wenn schon nicht durch Taten, dann durch Worte. Er war ein professioneller Bühnenkünstler, ein Illusionist par excellence. Doch sein Entsetzen war nicht gespielt. Wenn es ein Geheimnis auszuspucken gab, hätte er das jetzt getan. Doch ihm fiel nichts ein, was er sagen gönnte. Harry kannte das Gefühl nur zu gut.
    »Bloß was, Adam?«
    »Bloß ein Kniff. Ein Trick, ein Anreißer für das Publikum. Man muss etwas haben, das einen von den anderen unterscheidet, die Kartentricks vorführen und Löffel verbiegen. Höhere Dimensionen sind meine Neuheit, können Sie sagen. Ich habe keinerlei hyperdimensionale Kräfte. Die hat keiner. Das ist bloß Hokuspokus.«
    »Hokuspokus? Warum sollte ein brillanter Mathematiker sich dann dafür interessieren?«
    »Weil er dachte, meine Kräfte wären real. Scheiße, ich wollte, dass er das denkt. Wissenschaftliche Anerkennung hätte mir eine ungeheure Publicity verschafft. Ich habe versucht, ihn zu düpieren.«
    »Wie Sie mich zu düpieren versuchen.«
    »Nein, das ist die Wahrheit.«
    »Aber Sie sind von Haus aus ein Schwindler. Die Wahrheit ist das letzte, was sie aussprechen können.«
    »Sagen Sie doch was, Barnett!« Slade schaute Harry flehend an. »Allmächtiger, helfen Sie mir doch, diesen Mann zu überzeugen! Ich habe Ihren Sohn nicht ermordet. Ich habe niemanden ermordet.« In diesem Moment glaubte ihm Harry- Slade war bloß ein publicityhungriger Illusionist, der eine neuartige wissenschaftliche Behauptung benutzte, um Werbung für eine Magie zu machen. Ein Zauberkünstler mit überdimensionalem Ego, aber kein Mörder.
    »Ich glaube ihm, Byron. Ich meine, Sie sollten das auch.«
    »Warum?«
    »Weil er gerade zugegeben hat, dass seine Bühnenshow ein Schwindel ist. Seine höheren Kräfte sind bloß heiße Luft, wenn sie das nicht wären, dann wäre er Ihnen jetzt nicht ausgeliefert.«
    »Einer von euch muss es sein, wenn ihr's nicht beide seid.«
    »Es ist

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