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Die Zauberlehrlinge

Die Zauberlehrlinge

Titel: Die Zauberlehrlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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aufzuspielen?«
    »Ich habe es erst vor ein paar Tagen erfahren.«
    »Iris war auf der Suche nach einem Verbündeten, nicht?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie steht ganz allein mit ihrem Wunsch, David am Leben zu erhalten. Ich vermute, sie hat bei Ihnen Unterstützung gesucht. Aber nach der Art, wie sie über Sie gesprochen hat, vermute ich, dass Sie anderer Meinung sind. Habe ich recht?«
    »Sie meinen, man sollte ihn sterben lassen?«
    »Das steht mir nicht zu, oder? David und ich sind in jeder Hinsicht geschiedene Leute. Aber um der alten Zeiten willen habe ich ihn im Krankenhaus besucht, und für mich sah die Sache ziemlich hoffnungslos aus. Ich meine, keiner hat das ausgesprochen, aber man merkte, dass sie es denken. Für Iris muss es hart sein. Einziger Sohn und so. Aber man muss sich dem stellen, nicht ? Für David mehr als für jeden anderen wäre das Leben mit einem halben Gehirn unendlich viel schlimmer als der Tod.«
    »Warum mehr als für jeden anderen?«
    »Weil er den größten Teil seines Lebens mit Denken verbracht hat. Er hat im Kopf all diese verdammten Gleichungen gelöst, hat nach Antworten auf Fragen gesucht, die die meisten von uns nicht mal stellen könnten. Mathe, Mathe, Mathe. Für anderes war nie viel Raum.«
    »Sie sind selbst keine Mathematikerin?«
    »Was glauben Sie? Finden Sie, dass ich wie eine aussehe? Vielleicht, wenn ich eine gewesen wäre... Aber davon wollen Sie sicher nichts hören.«
    »Wenn es mir hilft, mir ein Bild von David zu machen, zu sehen, wie mein Sohn wirklich ist, dann würde ich es gern hören.«
    »Fragen Sie da besser seine Mutter. Von mir bekommen Sie bloß ein voreingenommenes Bild.«
    Harry grinste zerknirscht. »Iris war nicht gerade entgegenkommend.«
    »Bedauert sie inzwischen, dass sie Sie einbezogen hat?«
    »Sie hat mich nicht einbezogen. Ein anonymer Anrufer hat mir das über David mitgeteilt. Haben Sie eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«
    »Jemand, der mehr wusste als ich. Dem vielleicht mehr daran lag als mir.« In ihrer Stimme klang ein leises Ressentiment mit.
    »Denken Sie an jemand Bestimmten?«
    Hope machte eine Pause, um einen Schluck von ihrem Drink zu nehmen, und stellte das Glas dann mit verzweifelter Heftigkeit wieder auf den Tisch. »Hören Sie, Harry. Sie wollen den Sohn verstehen, von dem Sie nichts wussten? Besessenheit ist der Schlüssel. Der Mann, den ich geheiratet habe, war charmant, geistreich, gutaussehend und scharf wie ein Nagel. Es machte Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Das war es, was ich an ihm anziehend fand. Aber er hatte noch eine andere Seite. Seinen Geist.« Sie tippte sich an die Stirn. »Nicht von dieser Welt. Buchstäblich! Komplexe Zahlen, höhere Dimensionen, Quantenphysik. Und hinter all dem irgendwas, wonach er suchte, etwas, das ihn immer antrieb. Zahlen, Symbole, Gleichungen. Sie könnten sagen, dass ich davon kein Wort begriff, und Sie hätten recht. Aber er fasste es nicht in Worte, bloß in Zahlen, Symbole, Gleichungen, Formeln, manchmal nicht einmal das. Manchmal saß er stundenlang da, sprach nicht, bewegte sich nicht, dachte bloß nach. Seine angeschriebenen Theoreme nannte er das. Nach einer Weile hielt ich das nicht mehr aus. Bei Steve brauche ich mir bloß Sorgen über die neueste Schauspielerin zu machen, die versucht, ihn ins Bett zu kriegen. Bei David waren die Dinge komplizierter. Wenn Sie wissen wollen, wie er tickte, dann schauen Sie sich seine Notizbücher an. Er hatte sie bei sich, wohin er immer ging, Seite um Seite vollgekritzelt mit seinen verdammten Hieroglyphen. Ich habe sogar miterlebt, dass er sie in einem Restaurant mit an den Tisch brachte.« Sie seufzte. »Ja, sehen Sie die durch, Harry. Iris müsste die letzten paar haben. Sie werden in seinem Hotelzimmer gewesen sein, wahrscheinlich unter seinem Kopfkissen. Natürlich werden Sie einen Mathematiker brauchen, der sie für Sie interpretiert. Und selbst dann...«
    »Wen müsste ich fragen?« erkundigte sich Harry, der sein Bestes tat, um sie glauben zu lassen, dass ihn intellektuelle Neugier antrieb und nicht sein Eifer, soviel wie möglich über Davids Freundeskreis in Erfahrung zu bringen.
    »Meinen Sie das im Ernst?«
    Harry zuckte mit den Schultern.
    »Nun, den Dänen, denke ich. Torben Hammelgaard. Er ist eher Physiker als Mathematiker, aber das läuft auf dasselbe raus. Er und David haben bei Globescope zusammengearbeitet.«
    » Woran?«
    »Vorhersagen, nehme ich an. Das macht Globescope doch, oder?«
    »Das müssen Sie

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