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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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niemand.
    Aran zügelten das Tempo.
    »Seit wann finden diese Überfälle schon statt?«, erkundigte sich Juliane, als Staubwolke neben seinem Rappen trabte.
    »Seit etwa zwei Monden.«
    »Acht Wochen also. Hütet euch vor dem, der nicht mehr ist.«
    Aran blickte sie erstaunt an. »Du warst da?«
    »Du meinst die … die Vision? Ja, ich war da.« Meine Güte, war das wirklich erst acht Tage her? »Könnte Kloob zurückgekehrt sein?« Der Klumpen in ihrer Kehle machte es ihr fast unmöglich zu sprechen.
    Er lenkte sein Pferd so nah wie möglich zu ihr und drückte ihre Hand.
    »Das glaube ich nicht. Niemand ist so dumm, ihn zu beschwören. Aus dem Totenreich gelingt ein derartiger Zauber nicht. Kloob bräuchte einen Verbündeten. Einen mächtigen Magier.«
    Die sorgenvollen Falten auf seiner Stirn erzählten von seinen Befürchtungen. Seine Mutter, die Angehörige des magisch begabten Volkes der Morvannen, hatte Aran vor ihrem grausamen Tod alles beigebracht. Obwohl er sich nie als Teil der morvannischen Gesellschaft gesehen hatte, brannte das Erbe seiner Mutter in seinen Adern.
    Aran wusste nicht alles. Er kannte die Magie der Weißen nicht. Vielleicht musste niemand Kloob heraufbeschwören. Kloob hatte im Sterben den Schwur getan, Juliane und ihre Freunde zu vernichten. Kloob war ein machtvoller Zauberer gewesen. Ein Schwur oder ein Zauberer. Ein magischer Gegenstand, mehr war oft nicht nötig, wie sie am eigenen Leib erfahren hatte. Nun war Juliane zurück und sie konnte nur hoffen, nicht als Turbo für Kloobs böse Magie zu dienen.
    Angst ergriff ihren Magen und rollte ihn langsam wie ein Wollknäuel auf. Sie schluckte krampfhaft. Hoffentlich waren Moira, Kalira und Ranon unverletzt, wenn sie aufeinandertrafen.
    »Erzähle mir von den Angriffen«, bat sie Aran und verdrängte ihre Furcht.
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Der erste Überfall traf eine Gruppe Reisender. Sie und ihre Tiere wurden regelrecht in Stücke gerissen. Eine Weile herrschte Ruhe, dann griffen die Ungeheuer einen Einsiedlerhof an und in der darauf folgenden Nacht einige Gaukler. Ein kleines Mädchen hatte sich in den Bäumen versteckt. Ihrer Beschreibung nach waren die Angreifer Dämonenreiter, Graugnome und Trolle.«
    Juliane runzelte die Stirn. »Woher kamen sie? Diese Kreaturen sind mir völlig unbekannt.«
    »Trolle und Graugnome gibt es seit Menschengedenken. Die Trolle hausen tief unter der Erde. Sie verlassen ihre Heimstätte so gut wie nie. Mit Graugnomen verhält es sich ähnlich. Ihre Heimat ist das Gebirge von Tyramur, weit oben in den Gipfeln, auf die sich nie ein Mensch verirrt.«
    »Und die Dämonenreiter?«
    »Man hielt sie bisher für eine Legende. Es ist unmöglich herauszufinden, wann und wo die Höllenwesen zuschlagen werden, oder sie einzufangen. Haben sie ihren Angriff beendet, öffnet sich eine Erdspalte, in der sie verschwinden.«
    Juliane zog fröstelnd die Schultern hoch. Das letzte Mal hatten sie es nur mit gewöhnlichen Menschen zu tun gehabt. Soweit man Schwarzmagier, Zauberinnen und Feen normal nennen wollte.
    »Was können wir tun?« Sie schluckte mühsam.
    »Warten auf die Nachrichten, die Kalira erhält.«
    »Hast du nicht gesagt, dass du kein gutes Gefühl hast?« Juliane musterte ihn fragend.
    »Ja, aber mir ist der Treffpunkt unbekannt.« Er klang frustriert und auf seiner Stirn bildete sich eine steile Falte.
    »Du lässt nach«, spottete sie, ahnte jedoch, dass Aran beileibe nicht nachlässig gewesen war.
    Er warf ihr einen säuerlichen Blick zu. »Du kennst doch Kalira. Sie hat nicht zugelassen, dass ich sie begleite. Die Geheimnistuerei schien ihr ein höllisches Vergnügen bereitet zu haben«, beschwerte er sich.
    Sie lenkten ihre Pferde in ein Wäldchen, eine Abkürzung zum Dorf Mykele.
    Er gewährte ihr einen Blick in seine Erinnerung und sie grinste.
    »Du hast sie von deinen Spitzeln verfolgen lassen?« Sie lachte. »Und ich hab mich gewundert, dass du nach dieser Vision nicht längst ganz Goryydon nach ihnen durchsuchen lässt.«
    Ein leichtes Lächeln zuckte um Arans Mundwinkel. Auf einmal straffte er sich und deutete Juliane, still zu sein.
    Ihre Fingerspitzen juckten.
    Zwischen den Bäumen tauchte ein Mann auf. Seine Kleider sahen zerlumpt aus, sein Gesicht wirkte eingefallen und abwesend, als wäre er nicht ganz in dieser Welt. Er winkte ihnen zu.
    »Seid gegrüßt! Ich bin Morlick aus dem Dorf Mykele.«
    Sie nickten dem Bauern zu.
    »Ich bin Aran, General ihrer Königlichen Hoheiten

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