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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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werde den Tod deiner Familie und Freunde rächen.«
    Der Junge näherte sich Juliane, doch statt ihre Hand zu ergreifen, schlug er sie beiseite.
    »Wärst du nur geblieben, wo du warst, Drachentochter! Wir brauchen dich nicht, niemand braucht dich«, rief er und stürmte davon.
    Sie tat einen Satz hinter ihm her und spürte Widerstand an ihrer Hüfte.
    Aran hielt sie zurück. »Bleib, ich gehe zu ihm.«
    Bewegungslos beobachtete sie, wie er Reas folgte. Sie bemerkte, dass die anwesenden Leute sie musterten.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass Aran recht hatte, trotzdem zerriss sie ihr Schuldgefühl. Wer konnte sie derart hassen, dass er deswegen unschuldige Menschen abschlachten ließ?
    Kloob! Er hatte geschworen, sie und ihre Freunde zu vernichten. Er war zu Lebzeiten ein gefährlicher Zauberer gewesen. Warum sollte es nicht möglich sein, dass er zurückgekehrt war? Selbst wenn Aran dies ausschloss.
    Wie in Trance schlenderte sie zu den friedlich grasenden Pferden. Sie tätschelte Staubwolke und schreckte erst auf, als sich Aran näherte. Sie fühlte seine Anwesenheit, ehe sie ihn hörte oder sah. Ihr Herz klopfte wild.
    Er kam mit den kontrollierten Bewegungen eines Schwertkämpfers auf sie zu und lächelte. Ein leichtes, kaum wahrnehmbares Lächeln, bei dem die Augen strahlten, sich die Mundwinkel aber nur leicht hoben.
    Ihr Herz wollte überschäumen vor Liebe.
    Aran berührte sie zärtlich am Unterarm. »Lass uns zur Burg zurückkehren. Hier gibt es nichts mehr zu tun für uns«, schlug er vor.
    Sie nickte und blickte noch einmal auf das Dorf Mykele. Graue Häuser, geduckt, ihre Bewohner ängstlich und gebrochen. Es erinnerte sie schmerzhaft an Goryydons Zeit unter Kloob. Sie war froh, das Dorf hinter sich lassen zu können.
     
    In einem der zahlreichen Wäldchen, die sie passierten, wucherte dichtes Buschwerk links und rechts des Pfades. Ein streng-herber Geruch wehte ihr in die Nase. Sie atmete flach, als der Gestank regelrecht stechend wurde.
    Die Pferde wieherten aufgeregt. Juliane beruhigte ihren Hengst mit leiser Stimme.
    Aran zog an den Zügeln. »Hörst du das?«, flüsterte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Es war still, totenstill. Sie blickte sich nervös um. Wenigstens Vögel sollten in diesem Wäldchen zu hören sein. Im Augenblick konnte sie nicht einmal den Wind in den Baumwipfeln vernehmen.
    Es raschelte im Dickicht.
    Am Rand registrierte sie, dass Aran die Zügel unter seine Knie klemmte, während sein Rappe die Ohren anlegte, schnaubte, aber ruhig hielt.
    Aran zog zwei Dolche und fixierte die Umgebung.
    Aus dem Unterholz drang ein Schnattern, das Juliane irrwitzigerweise an Delfine denken ließ. Die Äste und Blätter wackelten, dann brach ein riesiges, zottiges Wesen auf zwei Beinen aus den Büschen.
    Die Pferde bäumten sich auf und sie bemühte sich, Halt im Sattel zu finden. Sie sah zu Aran, doch er unternahm keine Anstalten, zu fliehen. Stattdessen schwang er grimmig die Messer.
    Das Geschöpf zog die Lefzen hoch und knurrte drohend. Es umklammerte mit einer seiner klauenbewehrten Hände den Arm. Das Fell erwies sich als blutverklebt und sie erkannte eine klaffende Wunde am Unterarm. Sie blickte dem Wesen in die Augen, Schmerz blitzte darin auf. Es torkelte. Die Pferde schnaubten entsetzt. Kurz entschlossen stieg sie ab und stellte sich zwischen Aran und die Kreatur.
    »Was hast du vor?«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    »Es benötigt Hilfe.« Der Schmerz des Geschöpfs zuckte durch ihren Kopf und sie spürte die Angst in ihm. Es fauchte. Sie nahm die Aufregung in Aran wahr, spürte, wie er sich straffte, um auf die verletzte Kreatur loszustürmen.
    Juliane entspannte sich, sandte ihm etwas von ihrer Gelassenheit und konzentrierte sich für einen Moment auf ihn.
    »Bitte halte dich zurück. Es braucht Hilfe, und ich kann sie ihm geben«, murmelte sie, ohne ihren Blick von dem Wesen abzulenken.
    Sie hob beruhigend ihre Hände.
    »Ganz ruhig, ich will dir helfen.« Sie näherte sich langsam der verletzten Kreatur.
    Hinter ihr sog Aran geräuschvoll die Luft ein.
    Sie schloss seine Anspannung aus ihrem Bewusstsein aus.
    »Nicht, das ist ein Troll«, warnte er sie.
    Juliane stockte einen Moment. Sie musterte die Kreatur. Er wirkte nicht bösartig und gemein. Eher verwirrt.
    Aran war hinter sie getreten.
    »Er ist verletzt und hat Angst«, erklärte sie.
    Die Gedanken und Gefühle des Trolls unterschieden sich extrem von allem, was sie kannte. Sie empfing Schwingungen von ihm,

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