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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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»Wie ist dein Name?«
    »Caimor, Herrin. Ihr werdet Euch nicht mehr an mich erinnern. Ich war einer der Bauern, die sich euch angeschlossen haben, als Ihr und die Königin gegen Kloob und die Burg gezogen seid.« Er ließ sich auf die Erde sinken. Sein Gesicht bekam eine gräuliche Färbung und Juliane berührte fürsorglich seine Schulter.
    »Ich erinnere mich tatsächlich nicht. Es kamen und gingen so viele Gesichter. Ich war jung und ängstlich«, gestand sie.
    Caimor lächelte. Der graue Bartschatten verriet, dass er altersmäßig ihr Vater sein könnte.
    »Ihr stelltet schon damals eine Lichtgestalt für uns alle dar. Und Euch jetzt wiederzusehen, als junge Frau, beweist, dass Ihr kein bisschen Eurer Ausstrahlung verloren habt.«
    »Ich danke dir, Caimor. Obwohl ich fürchte, dass deine Kopfverletzung ernster sein muss, als ich anfangs vermutete.« Sie lachte und überspielte damit ihre Verlegenheit. Sie war kein besonderer Mensch. Es gab keinen Grund, sie zur Lichtgestalt zu erheben. Sie versuchte nur, das Richtige zu tun und meist war das nicht genug. Sie verdiente die Verehrung durch diese Leute nicht. Juliane beendete das Gespräch, indem sie sich Caimors Nebenmann zuwandte.
    Sie setzte sich zu jedem der Verwundeten, plauderte kurz mit jedem und hockte sich als Letztes neben einen brummig aussehenden Soldaten, der sich mit einem Verband um seine Hand abmühte.
    »Wie ist dein Name?« Sie nahm ihm den Stoff ab und bandagierte seine Verwundung.
    »Qristin. Ich bin ihr Hauptmann.«
    »Ihr hattet viel Glück. Nach allem, was ich gehört habe, sind die wenigsten, die auf diese Wesen trafen, mit dem Leben davongekommen.«
    »Sie erschienen kurz vor Sonnenaufgang.«
    Juliane sah dem Mann fragend ins Gesicht.
    »Sie verschwinden spätestens mit der Morgendämmerung«, ertönte Arans Stimme hinter ihr.
    Qristin sprang auf und salutierte. »General.«
    Einige der Soldaten rappelten sich auf. Aran winkte ab.
    »Macht es euch bequem, Männer.« Er nickte Qristin zu. »Berichtet von dem Überfall.«
    Der Hauptmann setzte sich.
    Nach einem kurzen Rapport, bei dem sie nichts Neues erfuhren, ließen sich Juliane und Aran durch das Dorf führen. Die dortige Spurensuche förderte nichts weiter zutage, als ein Büschel drahtig aussehender Trollhaare und einem abgetrennten, grauhäutigen Gnomfinger, der einen unangenehmen Geruch verströmte.
    Aran gab beides ungerührt in einen Lederbeutel, den er an seinen Gürtel hängte.
    »Umwerfend«, murmelte Juliane. »Auf solche Mitbringsel sind Frauen ganz wild.«
    »Ich denke, wir können zur Burg zurückkehren«, sagte Aran und blickte Qristin fragend an. »Sind die Männer transportfähig, Hauptmann?«
    »Die meisten, ja.«
    »Gut, ich erwarte Euch und Eure Truppe morgen im Lauf des Tages in der Burg.«
    Ein Kribbeln wanderte Julianes Nacken empor, zentrierte sich als eisiges Prickeln in ihrem Hinterkopf und ließ sie erstarren. Jemand beobachtete sie. Sie drehte sich um und entdeckte Reas, den rothaarigen Jungen, der sie hasserfüllt musterte.
    »Aran, was hat dir der Junge erzählt? Warum hasst er mich?«, fragte sie, als Qristin zu den lagernden Soldaten zurückkehrte. Er trat näher, ob aus dem Bedürfnis nach Körperkontakt oder um nicht belauscht zu werden, wusste sie nicht. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Als sie seine Eltern getötet hatten, packte ihn einer der Dämonenreiter und erklärte ihm, es sei alles die Schuld der Drachentochter. Jeder Tote sei ihr Werk.«
    Ein Messerstich ins Herz hätte sie nicht schmerzhafter treffen können. Sie keuchte und fühlte heiße Tränen in ihren Augen. »Wieder bin ich es, die die Ursache für all das Leid ist«, stammelte sie.
    Aran umfasste sie. Seine Augen funkelten sie überzeugt an.
    »Nein! Glaube das nicht. Es ist einzig und allein das Werk dieser Höllenwesen.«
    Er zog sie fest an sich. Seine Wärme hüllte sie ein, wie ein schützender Mantel. Der Geruch von Leder, Pferd und Mann stieg Juliane in die Nase. Sie drängte sich an ihn, wünschte, wirklich und wahrhaftig mit ihm verschmelzen zu können, eins zu werden mit ihm.
    »Ohne dich bin ich verloren. Meine Seele wäre damals rettungslos dem Bösen verfallen«, flüsterte er in ihr Haar. »Du bist mein Licht.«
    »Ich liebe dich.« Sie presste ihr Gesicht in sein Hemd, atmete seinen Duft ein.
    Sie löste sich schließlich aus seiner Umarmung und ging auf den Jungen zu. Juliane blieb ein paar Schritte vor ihm stehen und reichte ihm die Hand. »Reas, ich

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