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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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seine Arme.
    »Schon wach?«, murmelte er.
    Die Übelkeit wich schlagartig. Sie schmiegte sich erleichtert an ihn. Er küsste sie auf die Stirn und richtete sich auf.
    »Die Sonne geht bald auf«, bemerkte er.
    Juliane stand langsam auf.
    »Stimmt etwas nicht? Du bist grünlich im Gesicht.« Er musterte sie forschend.
    Sie lächelte. »Nein, ich habe nur Hunger.« Sie ging zum Proviantbeutel und holte für alle die Frühstücksration heraus, während Aran Michaela weckte.
    Wenig später saßen die drei an den Überresten des Lagerfeuers.
    »Was würde ich darum geben, einen starken, heißen Kaffee zu bekommen.« Michaela stöhnte.
    Juliane beachtete das Genörgel nicht und verschlang hungrig ihr Frühstück.
    »Meine Güte, wenn ich dir zusehe, habe ich das Gefühl, du hättest seit Tagen nichts mehr gegessen«, sagte Michaela.
    »So kommt es mir auch vor.« Sie wunderte sich über ihren plötzlichen Heißhunger, schob es aber auf den leeren Magen. »Muss an der frischen Luft und der Bewegung liegen.«
    Michaela wandte sich achselzuckend ab.
    Aran trat die Glut aus, als Ku’guar in seiner menschlichen Gestalt aus dem Gebüsch kam. »Können wir aufbrechen?«
    Michaela blickte auf. »Willst du nichts essen?«
    »Ich habe bereits gefrühstückt.« Er grinste. »Kurz vor Sonnenaufgang kreuzte ein schöner, fetter Dachs meine Pfade.«
    Sie starrte ihn blinzelnd an. Dann stöhnte sie. »Ich freunde mich mit dem Vegetarismus an.« Sie griff sich den Proviantbeutel und befestigte ihn an einem Sattel. »Dann können wir los, oder?«
    Juliane nickte, während sie die letzten Habseligkeiten einräumte und an ihrem Pferd festmachte. Sie streckte sich und richtete ihren Blick in die Ferne. Sie erkannte ein grünes Band aus Bäumen. Ihr Herz schlug freudige Saltos. Es dauerte nur noch wenige Tage, bis sie die Elfenwälder erreicht hätten. Und dann trafen sie Moira. Sie zweifelte nicht daran, dass sie die Zauberin dort im Steinkreis vorfinden würden.
    Aran ritt fünfzehn Schritte vor den anderen. Juliane nutzte die Gelegenheit, mit ihm zu reden, ohne dass Michaela oder Ku’guar ihre Unterhaltung verfolgten, und trieb ihr Pferd an, um neben Aran zu reiten.
    »Die Höllenwesen haben uns bisher in Ruhe gelassen. Werden wir die Elfenwälder unbehelligt erreichen?«
    Er blickte sich um. »Wenn wir Glück haben.«
    »Wunderbar, wir wissen, dass du Glück und Zufall für Legenden hältst«, erwiderte Juliane trocken.
     
    *
    Nach tagelangem Ritt durch offenes Weide- und Ackerland näherten sie sich endlich den Elfenwäldern.
    Juliane und Aran stiegen aus den Sätteln. Ihre Pferde wieherten unruhig, als Ku’guar herantrat. Sie spürten das Raubtier in ihm und misstrauten ihm nach wie vor. Michaela konnte es ihnen nicht verdenken.
    »Morgen werden wir die Wälder erreichen«, erklärte Aran.
    Michaela drehte sich zu ihm. »Prima, hoffentlich ist es im Wald aufregender. Es ist unvorstellbar, nach ein paar Tagen ist es überall in dieser Welt langweilig.«
    »Achte auf deine Wünsche, sie könnten in Erfüllung gehen«, hielt Ku’guar dagegen.
    Sie zuckte die Schultern und blickte in die Runde. »Entzünden wir ein Lagerfeuer?« Die dürftige Wärme eines offenen Feuers erschien ihr besser als nichts. Sie unterdrückte ihren Unwillen. Was gäbe sie für den Luxus von Wärme und Gemütlichkeit.
    »Heute nicht, ein Lagerfeuer würde man von Weitem sehen.«
    Sie warf frustriert ihre Decke auf den Boden und legte sich zum Schlafen hin. Mit Aran zu streiten, erwies sich als ebenso sinnvoll, wie mit einem Sieb Wasser zu schöpfen. Der Mann war völlig unzugänglich, was konstruktive Streitkultur betraf. Sie wälzte sich eine Weile hin und her, dann schlief sie unter dem leisen Gemurmel von Juliane und Aran ein.
    Die Handy-Version von Pinks neustem Hit Try weckte Michaela.
    Schlaftrunken griff sie in ihre Jeansjacke und holte ihr Smartphone heraus. Verwirrt starrte sie das Gerät an. Hatte sie das Ding nicht weggeworfen? Sie nahm das Gespräch an.
    »Ja?«
    Die Verbindung war miserabel. Es knackte und rauschte, dass sie kaum etwas verstehen konnte.
    »Wer ist denn da?« Langsam fühlte sich Michaela wach und aufnahmefähig.
    »Michaela?« Es klang nach einer Männerstimme.
    »Am Hörer, wer ist da?« Sie blinzelte die letzten Fetzen Müdigkeit fort.
    »Ranon.«
    »Verarsch mich nicht, Ranon ist tot.« Wut flammte in ihr auf.
    So ein Idiot, geilte sich der Typ an so was auf? Sie wollte auflegen, doch etwas an der Art ihres Gesprächspartners

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