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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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Kehlen aufzureißen, ausgesprochen. Nun schlug ihr Vorsatz, Menschenleben zu schonen, fehl.
    Die Wache stürmte heran. Sie drehte die Klinge nach hinten und spürte einen Ruck, als der Mann förmlich hineinfiel. Er ächzte und gurgelte, ehe er zu Boden ging.
    Sie fing das Schwert des von vorn kommenden bärtigen Mannes mit ihrem Dolch auf und trat ihm gegen das Schienbein.
    Der Blonde hatte sich die Glut aus dem Gesicht gewischt und stürzte sich auf Juliane. Er prallte mit voller Wucht gegen sie und sein massiger Körper begrub sie unter sich.
    Sie stöhnte und versuchte vergeblich, unter ihm hervorzukriechen.
    Er drückte ihre Hände nieder und zwang sie mit eisernem Griff Dolch und Schwert loszulassen. Er verzog die Lippen zu einem verächtlichen Grinsen.
    Nach Zwiebeln stinkender Atem wehte ihr ins Gesicht.
    Ein lautes Knurren und Fauchen ließ den Blonden zusammenzucken. Der Todesreiter schrie. Im nächsten Moment verwandelte sich der Laut in ein Gurgeln, das abrupt verstummte.
    Kaum eine Minute später explodierten die Maronen.
    Der Angreifer erschrak und lockerte für einen Moment seinen Griff.
    Endlich gelang es Juliane, sich zu befreien. Sie schnappte ihren Dolch und stieß ihn dem Blonden in die rechte Nierengegend. Er sank fast sofort in sich zusammen. Sein Blut sprudelte hervor und ergoss sich über ihre Hand. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass der Bärtige zu fliehen versuchte, doch Ku’guar holte ihn sofort ein. Der Mann besaß nicht die geringste Chance gegen den riesigen Puma.
    Juliane blickte sich kampfbereit um. Um das Lagerfeuer herum verteilten sich die Leichen der Todesreiter. Ihre Hand fühlte sich klebrig an. Erst jetzt bemerkte sie bewusst das Blut, das sie besudelte. Angeekelt wandte sie ihren Blick ab und sah das Seil. »Aran!«
    Ku’guar eilte zu ihr. »Ich habe ihn oben zurückgelassen. Geh zu ihm. Dort vorn gibt es eine Stelle, an der ich hinaufklettern kann.«
    Sie hielt ihn zurück. »Der Nebel, kommt er …, ist dir was daran aufgefallen?« Im selben Moment kam sie sich dumm vor.
    Ku’guar starrte sie blinzelnd an. »Das ist kein Nebel. Ich dachte, du wüsstest das. Es sind die Geister der getöteten Graugnome.«
     
    Juliane setzte sich mit Wasserschlauch und dem Leinenstoff, den sie in Streifen riss, neben Aran. Sie war müde und erschöpft. Doch das erschien ihr als schwacher Abklatsch zu der Freude und Erleichterung, wieder mit ihm zusammen zu sein. Sie reinigte ihre Hände von Dreck und Blut, griff nach ihrem Dolch und schnitt Aran die Fetzen seines Hemdes vom Körper.
    Er schlug die Augen auf. »Du musst verrückt sein. Sie hätten dich töten können.«
    »Ohne dich war ich tot.« Ihr Magen ruhte wie ein Eisklumpen in ihrem Leib.
    »Genau das hatte Kloob bezweckt. Er wollte uns durch Hoffnung und Verzweiflung zermürben. Er wusste, dass du alles daransetzen würdest, mich zu finden und zu befreien.«
    »Er versuchte, auf diese Weise zu verhindern, dass meine Aufmerksamkeit ihm gilt.« Juliane schämte sich, dass sie auf Kloobs Ablenkungsmanöver so bereitwillig hereingefallen war. Sie nässte einen Stofffetzen und reinigte vorsichtig Arans Gesicht. Sie erkannte, dass ihm selbst sanfteste Berührungen Schmerzen bereiteten. »Das sieht übel aus. Was haben sie dir angetan?«, flüsterte sie, darum bemüht, keine Gefühle zuzulassen. Sie beugte sich vor und fixierte die Schnitte sorgfältig.
    Aran hob seinen Arm und hielt sie davon ab, ihn weiter zu säubern. »Ich brauche kein Mitleid. Auch nicht von dir.« Wut blitzte aus seinem gesunden Auge.
    Juliane zuckte enttäuscht mit den Schultern. »Sei nicht albern. Von allen Menschen auf der Welt bin ich die Einzige, die kein Mitleid hat. Mitleid ist für Schwache. Mich interessiert, ob sie etwas auf deine Wunden gegeben haben. Etwas, das für die Behandlung wichtig sein könnte.« Schweigend säuberte sie seine Verletzungen und verarztete sie notdürftig. Ku’guar blieb verschwunden, bis sie Arans Verband angelegt hatte. Juliane argwöhnte, dass er sich absichtlich so viel Zeit gelassen hatte, damit sie allein sein konnten.

Jedermann ist jedermanns Verwandter,
    wenn nicht durch das Blut,
    so doch durch Taten oder Gedanken.
    Sprichwort aus Simbabwe
     
     
     
    Kapitel 13
    Verbündete
     
     
     
    S haara erwachte und stöhnte, als die Sonne in seinen Augen stach.
    Sofort kniete jemand neben ihm und hielt ihm einen Wasserschlauch an die Lippen. Er trank durstig und sah auf, in der Erwartung, den jungen Mann zu sehen, der

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