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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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schluckte die bittere Galle und legte eine Hand beruhigend auf ihren Bauch.
    »Hast du das gehört? Kannst du ihre Spur aufnehmen?«, flüsterte sie aufgewühlt.
    Ku’guar streckte sich in Katzenmanier. »Vielleicht.« Er deutete auf den Morgonen. »Was ist mit ihm?«
    Sie schoss in die Höhe. »Michaela kann bei ihm bleiben. Wir verlieren wertvolle Zeit, wenn wir hier ausharren.«
    Michaela brummte unwillig, als sie geschüttelt wurde. »Was ist jetzt wieder los?«, fragte sie schlaftrunken.
    »Du musst dich um den Mann k ümmern. Ich weiß, wo wir Aran finden können.« Juliane spürte ihren Herzschlag bis in den Kehlkopf.
    Michaela sprang auf.
    »Wirklich?« Sie fuhr verschlafen durch ihr Haar. »Was hast du vor?« Sie richtete ihre Kleider und sah von Juliane zu Ku’guar und zurück.
    »Wir brauchen einen Plan«, entschied Juliane.
    Ku’guar nickte. »Hast du bereits eine Idee?«
    Sie zögerte. »Aran ist derjenige, der sich auf so etwas versteht«, gestand sie. »Ich kann und will ihn nicht einen Augenblick länger in den Händen von Kloobs Häschern zurücklassen.«
    »Wir spüren sie auf und entscheiden gemeinsam, wie wir vorgehen werden.«
    »Was habt ihr vor? Was geschieht mit unserem Unfallopfer?« Michaela deutete mit einer Kopfbewegung auf den Fremden.
    Juliane folgte ihrem Blick. Der Fremde lag reglos da, die Gesichtszüge schlaff und die gräuliche Haut von einem Schweißfilm überzogen.
    »Du wirst bei ihm bleiben und auf ihn aufpassen.«
    »Was soll ich mit ihm tun? Ich verstehe mich nicht auf Krankenpflege.« In Michaelas Worten schwang leichte Panik.
    »Das schaffst du schon. Er ist nicht schwer verletzt. Wenn er zu sich kommt, gibst du ihm zu trinken, falls er Hunger hat, ein bisschen Brot.«
    Michaelas Blick wurde leicht glasig.
    Juliane beobachtete verwirrt Michaelas Mienenspiel, doch im nächsten Moment erfüllte sie Mitleid. Ihre kleine Schwester verkraftete das einfache Leben nicht so gut wie sie.
    Michaela lief Juliane hinterher, die Staubwolke und Ku’guars Pferd Falkenkönig sattelte und ihr Schwert umschnallte.
    »Wann werdet ihr zurückkehren?«
    »Sobald wir Aran befreit haben.« Sie fühlte sich nicht nur bereit, zu kämpfen, sondern auch willens für ihn zu sterben. Sie schwang sich auf Staubwolke. »Pass auf dich auf, Michaela!« Sie griff nach Falkenkönigs Zügel und schnalzte.
    »Warte.« Michaela eilte auf sie zu und reichte Juliane ihren Beutel. »Vielleicht kann das für Ablenkung sorgen.«
     
    *
     
    »Dort entlang!« Ku’guar deutete nach Süden. »Die Spuren sind frisch, sie ritten vor Kurzem hier vorbei.«
    Juliane tastete mit ihrer Gabe erneut nach der silbernen Schnur. Nichts. Sie konnte Aran nicht wahrnehmen. Ihr Hals war wie zugeschnürt.
    In einiger Entfernung schlängelte sich eine sanfte Erhebung durch die Landschaft. Direkt dahinter erkannte Juliane eine Senke.
    »Was ist das dort vorn?« Sie blinzelte, als würde das helfen, zu erkennen, was sich vor ihr befand.
    Ku’guar streckte den Hals. »Sieht wie ein ausgetrocknetes Flussbett aus«, sagte er und verschwand im Gebüsch.
    Juliane entfernte sich, da sie dachte, er müsse austreten. Als Ku’guar zurückkehrte, hatte er sich in den Puma verwandelt. »Ich bin gleich wieder zurück«, knurrte er.
    Sie stieg aus dem Sattel und band die Pferde im Windschatten der Bäume fest. Sie verfolgte nervös Ku’guars Gang über die Wiese, vorbei an Büschen und einem Geröllfeld. Sie biss sich auf die Lippen. Es gab kaum ein anderes Versteck für diejenigen, die Aran verschleppt hatten, als diese Senke. Die Umgebung erwies sich als überschaubar.
    Sie ballte die Fäuste. Versprengte Todesreiter, die Kloob noch im Tod die Treue hielten, und das bedeutete, dass sie nicht unter dem magischen Einfluss von Kloobs Blut gestanden hatten. Juliane schluckte. Also liefen noch Männer herum, die Kloob aus freiem Willen ihre Gefolgschaft geschworen hatten, die keiner Gehirnwäsche und nicht des magischen Tranks bedurften, um Kloob zu unterstützen. Sie schenkte ihre Konzentration wieder Ku’guar, der am Rand der Senke entlangschlich und dort hinunterstarrte.
    Als er zurückkam, wirkte er besorgt.
     
    Das Abendrot schien wie Aquarellfarbe über den Horizont zu fließen. Im Gras raschelte es.
    Juliane duckte sich und beobachtete die Todesreiter, die sich um ein Lagerfeuer versammelt hatten, aßen, tranken und sich unterhielten. Aus der Senke drangen Gespräche und Lachen herauf. Hass flammte in ihr auf. Nie hätte sie gedacht, noch

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