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Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Die zehn besten Tage meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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hübsches Paar waren? Oder dass sich die Firma seiner Familie ideal mit der meines Vaters ergänzte? Bis heute möchte ich wetten, dass er Letzteres gemeint hat. Jedenfalls waren meine Eltern überglücklich, und die Sache mit der ruinierten Hotelsuite war auf dem besten Weg, vergessen und vergeben zu werden. Und vor allem schien »endlich meine Zukunft gesichert«, um es mit den Worten meines Vaters auszudrücken, und das war doch das Wichtigste.
    Viel mehr gibt es über Charles wie gesagt gar nicht zu berichten. Er fungierte im Hinblick auf den sechsten besten Tag meines Lebens nur als Katalysator, mehr nicht, doch dazu später. Erst muss ich noch erzählen, wie es überhaupt so weit kommen konnte.
    Wir waren gerade mal fünf Monate zusammen, als Charles mir im Beisein unserer Eltern einen Antrag machte. Ich war nebenbei bemerkt nicht eingeweiht. Ich hegte nicht den geringsten Verdacht, als er uns zu sich nach Hause zum Dinner einlud.
    Es gab einen Aperitif, Ziegenkäse mit Pekannüssen an Rucolasalat, Bœuf Bourguignon und zum Nachtisch – sehr passend – Omelette Surprise. Kaum war der Portwein serviert worden, da klopfte Charles mit dem Löffel an sein Weinglas und sagte: »Darf ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten? Ich habe eine Ankündigung zu machen.«
    Ich ahnte noch immer nichts. Schließlich war von einer Ankündigung die Rede gewesen und nicht von einer Frage.
    »Wie ihr wisst, hat sich zwischen Alexandra und mir eine wunderbare Beziehung entwickelt. Zugegeben, wir sind noch nicht allzu lange ein Paar, doch wer mich kennt, der weiß, dass ich keine unüberlegten Entscheidungen treffe. Wenn man sich seiner Sache völlig sicher ist, dann drängt es einen unwillkürlich, den logischen nächsten Schritt zu machen, und aus diesem Grund habe ich euch heute Abend hergebeten.«
    Da ging mir endlich ein Licht auf.
    Er sank neben mir auf die Knie und holte eine kleine, mit Samt überzogene Schachtel aus der Tasche seines Zegna-Jacketts. »Alexandra, du könntest mich zum glücklichsten Mann der Welt machen, wenn du mir die Ehre erweisen würdest, meine Frau zu werden.«
    Ich sah nur seine Initialen, CGK, auf der Manschette, die unter dem Sakko hervorlugte und den Ring mit dem riesigen Smaragdschliff-Diamanten, den er mir unter die Nase hielt.
    »Nein!«, wollte ich sagen. »Das geht mir zu schnell! Ich bin doch erst dreiundzwanzig! Ich möchte noch so vieles erleben, auch, wenn ich jetzt noch gar nicht genau weiß, was!«
    Dann fiel mein Blick auf meine Eltern. Dad lächelte so selig, wie ich ihn noch nie zuvor hatte lächeln sehen, und Mom tupfte sich mit ihrer Leinenserviette die Augen. Sie wirkten so stolz. Also tat ich, was ich für das Richtige hielt.
    »Ja, Charles, ich werde dich heiraten«, würgte ich hervor.
    Von da an herrschte in Philadelphia hektische Betriebsamkeit. Die Londoner können um die Hochzeit von Charles und Diana auch nicht viel mehr Aufhebens gemacht haben. Channel Six berichtete in den Lokalnachrichten von der vielversprechenden »Romanze zwischen der Erbin der Dorenfield-Dynastie (was für eine Dynastie denn bitte?) und dem jüngsten Spross einer der ältesten und einflussreichsten Familien von Philadelphia«.
    Tags darauf hatte Charles’ Kanzlei siebzehn neue Klienten zu verzeichnen.
    Über unserem Bild auf der Titelseite des Philadelphia Magazine prangte die Schlagzeile »Alexandra und Charles – Philadelphias neues High-Society-Traumpaar«.
    Ich konnte nirgendwo mehr hingehen, ohne erkannt zu werden. »Alexandra«, krächzte eines Tages eine alte Frau, als ich aus dem Saks kam. Sie humpelte auf mich zu. »Die Neuigkeiten über Sie und Ihren Zukünftigen geben mir neuen Lebensmut.«
    In jedem Restaurant, in dem wir aßen, wurde uns Champagner spendiert. »Für das glückliche Paar, von den Herrschaften dort drüben«, verkündete der Kellner und deutete auf irgendwelche Leute, die uns zuprosteten, während er die Flasche öffnete.
    Wir erhielten Geschenke von Menschen, die wir gar nicht kannten oder nicht leiden konnten.
    »Hervorragende Wahl, Charles«, stand auf einer der zahllosen beigefügten Karten. »Wir sind alte Schulfreunde von Alex und würden uns freuen, diesen freudigen Anlass mit euch zu begießen. Tom und Seth Rosso.«
    Pen sollte als meine Brautführerin fungieren und Kerry Collins, Dana Stanbury und Olivia Wilson als Brautjungfern. Sie reisten extra für die Anprobe der Kleider an, obwohl sie im ganzen Land verstreut lebten. Ich versuchte, ihnen mein Herz

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