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Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition)

Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition)

Titel: Die zehn Kreise (Höllenfeuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Conrad
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verstummte die Menge, doch immerhin konnte sich nun die Stimme eines Mannes durchsetzen, der offenbar der Anführer der Neuankömmlinge war.
    „Wir waren wie verabredet auf der Suche nach Sündern. Ebenso wie ihr, Master Oliver, wollten wir längst zurück sein. Aber dort draußen in der Stadt geschehen seltsame Dinge! Dort ist etwas vollkommen Unglaubliches im Gange!“
    „Wovon sprichst du?“, erwiderte Oliver fast ungehalten.
    „Wir waren schon fast wieder hier“, fuhr der Mann fort, „da sahen wir am Himmel in Richtung der Kuppel der St. Paul ‘s Cathedral eine ungewöhnlich große Ansammlung fliegender Akoloythoi. Sie entfernten sich von der Kathedrale und flogen auf einen Ort zu, der nicht allzu weit von hier entfernt ist. Wir sahen auch aus den umliegenden Straßen Akoloythoi in diese Richtung rennen. Mehrmals hätten sie uns fast entdeckt, aber sie waren so sehr darauf aus, diesen gemeinsamen Treffpunkt zu erreichen, dass sie ungewohnt unaufmerksam waren. Wir schickten Tyrell, unseren besten Späher, um dort nach der Ursache für diesen Unruhe zu sehen.“
    Er schob einen schmächtigen Mann mit wirren Haaren und schüchternem Blick vor. „Erzähl ihnen, was du uns berichtet hast!“
    Tyrell versuchte sich ganz auf Oliver zu konzentrieren. Offensichtlich war es ihm unangenehm, so plötzlich im Mittelpunkt der Menge zu stehen.
    „Nur einige Straßenzüge von hier sind ein Mädchen und ein Mann auf der Straße“, begann er mit leiser Stimme. „Sie gehen mitten auf der Straße und sind von hunderten Akoloythoi umgeben. Aber es scheint, als könnten die Akoloythoi sie nicht berühren. Immer wenn ihnen einer zu nahe kommt, streckt das Mädchen die Hand aus und sofort ziehen sich alle kreischend einige Meter zurück. Ich… ich habe so etwas noch nie gesehen.“
    „Eleanor… das ist Eleanor!“, fiel Elizabeth ihm fassungslos ins Wort. Kreidebleich stand sie dort und hielt sich die Hand vor den Mund. Plötzlich blickten alle zu ihr, auch die letzte Stimme war nun verstummt.
    „Woher weißt du das?“, zischte Michael. „Warum sollte es ausgerechnet Eleanor sein?“
    „Ich kann es nicht sagen…“, hauchte Elizabeth. „Ich weiß es einfach.“
    Einen Augenblick lang verstummte sie vollkommen, dann brach es plötzlich aus ihr heraus: „Mein Gott! Wir müssen ihr helfen! Wir müssen sie retten!“
    Michael sah sie erschüttert an. Dann gab er sich einen Ruck.
    „Sie hat recht!“, wandte er sich an die Menge. „Wir müssen sie hierherbekommen. Auch wenn sie von den Akoloythoi nicht berührt werden kann, so kennt sie doch den Weg hierher nicht und sie weiß nicht, dass sie hier in Sicherheit ist. Wir müssen sie in Sicherheit bringen!“
    Die Menschen um ihn sahen ihn verunsichert an. Warum sollten sie das Risiko eingehen, eine Armee hunderter Akoloythoi auf sich aufmerksam zu machen? Unter solchen Umständen würden die Dämonen vielleicht doch das Krematorium stürmen und ihre Sicherheit wäre ein für allemal dahin!
    „Versteht doch!“, rief Michael mit lauter Stimme. „Dieses Mädchen – Eleanor – kann euer Weg aus der Hölle sein! Sie gehört nicht hierher und sie wird nicht hier bleiben. Ihr habt es doch gehört: die Akoloythoi können sie nicht berühren. Sie ist hier, um einen der gefallenen Engel zu suchen. Einen Engel, der ihre Liebe besitzt und der sich für sie geopfert hat. Diese beiden stehen für all das, was euer Leben hätte ausmachen sollen und was ihr zu Lebzeiten ignoriert habt. Ihr seid nur hier, weil ihr eben nicht so seid, wie die beiden. Aber jetzt könnt ihr das ändern! Das ist eure Chance! Wenn ihr jetzt nach dort draußen geht und für sie eintretet, beweist ihr damit, dass ihr zu Unrecht in der Hölle seid. Dass ihr nicht länger hierher gehört. Eleanor hat ein Drittel der gefallenen Engel aus der Hölle befreit – und wisst ihr wodurch? Dadurch, dass sie diesen Engeln die Augen geöffnet hat. Diese Engel haben sich für sie eingesetzt und ein jeder hätte dadurch sterben können. Sie taten es dennoch – weil sie wussten, dass dieses Opfer es wert war. Keiner von ihnen hat an jenem Tag an sich gedacht. Sie war alles was zählte und jetzt ist sie es wieder! Also lasst uns nach draußen gehen und sie aus den Klauen der Akoloythoi reißen!“
    Michaels Stimme erstarb. Für wenige Sekundenbruchteile war es vollkommen still im Krematorium. Dann setzte ein ohrenbetäubendes Gebrüll ein, als über hundert Menschen die Fäuste in die Luft streckten.
    „Das schwarze

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