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Die zehnte Kammer

Die zehnte Kammer

Titel: Die zehnte Kammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Cooper
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heftigen Kopfstoß gegen die Brust, dass dieser mit dem Rücken gegen das Bild des Vogelmannes mit seinem offenen Schnabel und seinem riesigen Penis geschleudert wurde.
    Schwer atmend riss Pierre seinen Hammer nach oben und versuchte damit die Faustschläge des Mannes abzuwehren, die präzise gesetzt auf ihn einprasselten. Sie trafen Pierre am Kopf, im Solarplexus und in der Leistengegend, überall da, wo es am schlimmsten schmerzte. Pierres Hammerschläge gegen Schulter und Rücken hingegen schienen dem Mann nicht das Geringste auszumachen – im Gegenteil, sie steigerten nur seine Angriffslust.
    Schließlich versetzte der Mann Pierre einen Handkantenschlag gegen den Hals, der ihn fast außer Gefecht setzte. Pierre hustete und würgte und hatte plötzlich Angst um sein Leben. Panisch holte er noch einmal mit dem Hammer aus und ließ ihn mit voller Wucht auf den Mann hinabsausen. Diesmal zielte er direkt auf seinen Kopf.
     
    Drei Männer liefen mit Gewehren und Schrotflinten bewaffnet von Wohnwagen zu Wohnwagen. Wie eine Meute wilder Hunde stürmten sie in jede Schlafkabine. Wenn darin noch jemand übernachtete, rissen sie ihn mit brutaler Gewalt heraus.
    Elizabeth Coutard, die der Tumult geweckt hatte, verließ ihren Wohnwagen, bevor die Männer kamen, und sah, wie ein Student mit vorgehaltener Waffe abgeführt wurde.
    Ohne lange zu überlegen, rannte sie los in Richtung Abtei und tastete dabei ihre Hosentaschen nach ihrem Handy ab. Ihr weißer Pferdeschwanz schwang über ihren Schultern hin und her.
    Sie kam nicht weiter als bis zur Scheune.
     
    Pierre warf einen erschrockenen Blick auf den Mann, der da mit eingeschlagenem Schädel vor ihm auf dem Höhlenboden lag. Der Fremde würgte laut, und aus dem Loch in seinem Kopf sickerte hellrotes Blut, das rasch seinen Haarschopf durchtränkte.
    Gerade wollte Pierre fliehen, da spürte er einen grauenvollen Schmerz, als hätte ihn ein Blitz in die Niere getroffen. Er japste nach Luft und brachte nicht einmal mehr einen Schrei hervor.
     
    Vier Studenten und Elizabeth Coutard kauerten eng zusammengepfercht in einem Raum des Bürocontainers. Jeremy war bewusstlos. Marie, eine junge Studentin aus der Bretagne, zitterte so heftig, dass Elizabeth sie in die Arme schloss, obwohl einer der Männer sie mit seiner Waffe bedrohte. »Was stehen Sie hier herum?«, fuhr Elizabeth den Mann an und deutete auf Jeremy. »Der Junge braucht einen Arzt. Sehen Sie das nicht?« Der Mann, der offensichtlich der Anführer der Gruppe war, ignorierte sie und brüllte die drei männlichen Studenten an, sie sollten sich flach auf den Boden legen. Sie kamen dem Befehl widerspruchslos nach, während der Mann seine doppelläufige Schrotflinte auf sie richtete. Dann nickte er seinen beiden Kumpanen zu, die daraufhin wie auf ein vereinbartes Zeichen die beiden Frauen hochrissen und zur Tür schubsten. »Vorwärts!«, brüllten sie wie brutale Gefängniswärter. »Beeilt euch! Raus hier!«
    Die beiden führten Coutard und Marie am erkalteten Lagerfeuer vorbei und zwangen sie mit vorgehaltener Waffe in zwei getrennte Wohnwagen.
     
    Der alte Mann sah mit dem Messer in der Hand zu, wie Pierre auf dem Boden der zehnten Kammer langsam innerlich verblutete.
    Bonnet wusste, wie man tötet – ein Stich mit einer langen Klinge, der die Nierenarterie durchtrennte. Damit machte man das Opfer nicht nur sofort kampfunfähig, es starb auch unweigerlich an seinen inneren Blutungen. Die Halsschlagader durchzuschneiden war für Bonnets Geschmack eine viel zu große Sauerei.
    Bonnet war vom Rennen noch völlig außer Atem, und vom Kriechen durch den engen Tunnel taten ihm Knie und Hüften weh. Er bückte sich, wischte die blutige Messerklinge an Pierres Hemd ab und gönnte sich eine kleine Verschnaufpause, bevor er sich seinem verwundeten Kumpan zuwandte, der bewusstlos neben dem sterbenden Pierre am Boden lag.
    »Wach auf!«, rief er und rüttelte ihn. »Du bist der Einzige, der weiß, wie man diese verdammte Höhle in die Luft jagt!«
    Kopfschüttelnd betrachtete er den Wirrwarr von Kabeln und Sprengstoff. Er hatte keine Ahnung, wie man das Zeug zündete, und die anderen wussten es bestimmt auch nicht. Um einen weiteren Sprengstoffspezialisten kommen zu lassen, blieb keine Zeit mehr, zumal Bonnets Walkie-Talkie im Inneren der Höhle nicht funktionierte.
    Er kickte dem Bewusstlosen mit der Stiefelspitze in die Rippen, und als der auch darauf nicht reagierte, ließ er eine Flut von vulgären Flüchen los. Dabei fiel

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