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Die Zeit: auf Gegenkurs

Die Zeit: auf Gegenkurs

Titel: Die Zeit: auf Gegenkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Anarchen verwandt?« fragte er.
    »Udi«, sagte Lotta.
    »Dieser Negerkult? Der die Freie Negergemeinde übernommen hat? Geführt von diesem demagogischen Raymond Roberts? Die Uditen? Dieser Thomas Peak liegt hier begraben?«
    Sie studierte die Daten und nickte. »Aber damals war es noch kein Schwindel, hat mein Dozent gesagt. Ich glaube, es gibt wirklich ein Udi-Erlebnis. Jedenfalls hat man uns das an der San José State-Universität beigebracht. Alle werden eins; es gibt kein Du und kein …«
    »Ich weiß, was Udi ist«, unterbrach er gereizt. »Gott, jetzt, wo ich weiß, wer er ist, bin ich mir gar nicht so sicher, daß ich ihn zurückholen will.«
    »Aber wenn der Anarch Peak zurückkehrt«, erklärte Lotta, »wird er wieder die führende Rolle in der Udi-Bewegung übernehmen, und es wird kein Schwindel mehr sein.«
    Hinter ihnen sagte Bob Lindy: »Sie könnten wahrscheinlich ein Vermögen machen, indem Sie ihn nicht in eine Welt zurückholen, die ihn weder will noch erwartet. Ich habe meinen Teil der Arbeit hier erledigt«, fügte er hinzu. »Sign wird eine tragbare künstliche Niere anschließen und sie in seinem Wagen abtransportieren.« Er zündete sich einen Zigarettenstummel an, blies fröstelnd und gedankenverloren Rauch hinein. »Sie glauben, daß dieser Peak zurückkehrt, Seb?«
    »Ja«, bestätigte er. »Sie kennen meine Vorahnungen.« Ihretwegen macht unsere Firma Gewinn, dachte er, ihnen haben wir es zu verdanken, daß wir den großen Unternehmen immer einen Sprung voraus sind, daß wir überhaupt in der Lage sind, Geschäfte zu machen … jedenfalls über das hinaus, was uns die Stadtpolizei zukommen läßt.
    »Warten Sie nur, bis R. C. Buckley davon erfährt«, sagte Lindy düster. »Für den hier wird er sich richtig ins Zeug legen; wirklich, ich schlage vor, Sie rufen ihn gleich an. Je früher er davon erfährt, desto eher kann er eine seiner verrückten Super-Duner-Werbekampagnen aushecken.« Er lachte hart. »Unser Mann vom Friedhof«, sagte er.
    »Ich werde Peaks Grab mit einer Wanze versehen«, erklärte Sebastian nach einer nachdenklichen Pause. »Eine, die seine Herztätigkeit überwacht und uns ein verschlüsseltes Signal gibt, wenn es soweit ist.«
    »Sind Sie wirklich sicher?« fragte Lindy nervös. »Ich meine, es ist illegal; wenn die Polizei von Los Angeles dahinterkommt – Sie wissen, daß man uns die Lizenz entziehen könnte.« Seine angeborene schwedische Vorsicht machte sich wieder bemerkbar, zusammen mit seinen Zweifeln an Sebastians Vorahnungen. »Vergessen Sie’s«, riet er. »Sie sind fast so schlimm wie Lotta.« Er klopfte ihr freundlich auf die Schulter, um ihr zu zeigen, daß er es nicht böse meinte. »Ich habe mir immer gesagt, laß dich von der Atmosphäre dieser Orte nicht anstekken; es ist eine rein technische Angelegenheit, bei der es um exakte Lokalisierung, ausreichende Luftversorgung und akkurate Grabung geht, damit niemand zersägt wird und von Dr. Sign wieder zusammengeflickt werden muß.« Zu Lotta gewandt fügte er hinzu: »Sie sehen das alles zu metaphysisch, Kleine. Vergessen Sie’s.«
    »Ich bin mit einem Mann verheiratet«, sagte sie, »der einst unter der Erde gelegen hat. Als ich geboren wurde, war Sebastian tot, und er blieb bis zu meinem zwölften Lebensjahr tot.« Ihre Stimme – und das war ungewöhnlich – klang unnachgiebig.
    »Und?« sagte Lindy?
    »Dieser Prozeß«, erwiderte Lotta, »hat mir den einzigen Mann auf der Erde oder dem Mars oder der Venus geschenkt, den ich liebe oder lieben kann. Er war die größte Kraft in meinem Leben.« Sie umarmte Sebastian, drückte ihn, drückte seinen massigen Leib an sich.
    »Ich möchte«, sagte Sebastian zu ihr, »daß du morgen der Abteilung B der Stadtbibliothek einen Besuch abstattest. Besorge alle verfügbaren Informationen über den Anarchen Thomas Peak. Das meiste ist inzwischen wahrscheinlich schon gelöscht worden, aber vielleicht gibt es noch ein paar Typoskripte, in denen das Wesentliche zusammengefaßt ist.«
    »War er wirklich ein so bedeutender Mann?« fragte Bob Lindy.
    »Ja«, antwortete Lotta. »Aber …« Sie zögerte. »Mir macht die Bibliothek Angst, Seb; wirklich. Du weißt es. Es ist dort so – ach, zum Teufel damit. Ich werde hingehen.« Ihre Stimme brach ab.
    »In dem Punkt bin ich ganz Ihrer Meinung«, versicherte Bob Lindy. »Mir gefällt es dort auch nicht. Und ich bin nur einmal dagewesen.«
    »Es liegt an der Hobart-Phase«, sagte Sebastian. »Dort ist dieselbe Kraft am

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