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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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-Acker auf unserem Land? Daneben war noch ein Kornfeld – und ein paar Hütten waren da, die Kerle und ihre Weiber wohnten da drin. Ich hab ihnen meine Besitzurkunde gezeigt, aber da wollten sie nichts von wissen. Taten, als würden sie uns gleich am Spieß braten! Und erst mal haben sie unseren halben Hausrat eingesackt, als Entschädigung für das kaputte Feld. Zum Glück kam dann so ein fliegender Händler vorbei, der konnte ein bisschen Maori und hat übersetzt. Und dabei kam raus, dass uns das Land gar nicht gehört! Die Maori haben sich die Urkunde angeguckt und dann gesagt, ja, sie hätten mit dem Häuptling geredet vor dem letzten Neujahrsfest. Und dann wär niemand gekommen, um das Land zu bearbeiten. Also hat es der Häuptling zwei Familien gegeben, die irgendwie von sonst wo gekommen und mit dem Stamm verwandt sind, was weiß ich! Und jetzt will ich mein Geld zurück, Gibson! Und ein bisschen dalli!«
    Gibson schien noch zu überlegen, aber Ottfried grinste Potter an. »Wo Problem? Gut, Übersetzer sagen, manchmal, wenn Siedler nicht gleich kommen, Maori denken, kommen nie. Das dumme Sache. Dann du ganz einfach nehmen Parzelle nebenan! Wir ändern Papier, du siedeln, alles gut!«
    »Wie war das bitte?« Potter ballte die Fäuste. »Wir sollen da noch mal rausfahren, vielleicht den Rest unserer Sachen mitnehmen und mal höflich nachfragen, ob die Kerle das eine Papier anerkennen, nachdem sie das andere zum Hintern abwischen benutzt haben? Ich hör wohl nicht richtig! Ich weiß nicht, was Sie da für ein Geschäft gemacht haben mit den Wilden, korrekt war’s jedenfalls nicht!«
    »Aber sicher war es korrekt, Mr. Potter!«, erklärte jetzt Gibson, nach wie vor mit salbungsvoller Stimme. »Alles ganz offiziell registriert und anerkannt in Auckland vom Gouverneur und allen Regierungsstellen. Wenn die Maori das jetzt nicht anerkennen, müssen Sie sich durchsetzen. Sie müssen Klage führen, vielleicht die Polizei oder das Militär um Hilfe bitten. Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht genau, wie man in solchen Fällen verfährt, es ist allerdings ganz sicher nicht unser Problem. Wir haben die Sache ordentlich gehandhabt, die Papiere sind in Ordnung.«
    »Das ist nicht Ihr Problem?« Potter fasste den Mann blitzschnell am Kragen und zerrte ihn hoch. »Dann werde ich Ihnen jetzt mal ein paar Probleme bereiten, Mr. Gibson. Auf keinen Fall lasse ich Sie so davonkommen. Ich werde keinen Privatkrieg führen um dieses Land. Ich hol mir das Geld von Ihnen zurück und kauf mir anderes!«
    »Nun bleiben Sie mal ruhig!« Der vornehm gekleidete Mann, der an der Theke seinen Whiskey getrunken hatte, mischte sich ein. »Sie werden Ihr Geld auf jeden Fall zurückerhalten, Mr. Potter. Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn ich mich vorstellen darf: Reginald Newton, ich bin Anwalt. Ich betreibe eine Kanzlei in Wellington und bin jetzt hier, weil sich ein anderer … äh … Kunde dieser Herren an mich gewandt hat. Ein Zufall, dass wir uns hier alle treffen.« Er lächelte. »Aber die Welt ist natürlich noch klein auf der Südinsel, auch wenn das Land groß ist. Ich jedenfalls vertrete Rudyard Butler – offenbar Ihr Nachbar, Mr. Potter. Captain Butler siedelt bereits auf dem Land, das ihm von Mr. Gibson und Mr. Brandmann verkauft worden ist. Und auch was ihn angeht, sind Unregelmäßigkeiten aufgetaucht. Die Einheimischen bestreiten sein Recht auf gewisse Teile seiner Parzelle, und sie behaupten, ihre Ansprüche beweisen zu können. Jedenfalls sind sie im Besitz von Landkarten, in die Heiligtümer eingezeichnet sind.«
    Ottfried stöhnte. »Die tapu . Du nicht erzählt Käufer von tapu , Joe? Wo doch Cat sagt, wichtig?«
    »Komm, Otie, hör auf!« Gibson schüttelte den Kopf. »Du warst dabei, als wir mit Butler verhandelt haben. Hast du noch an die drei Ecken gedacht, auf denen die tohunga rumgetanzt hat?«
    Newton runzelte die Stirn. »Mr. Butler möchte die Maori jedenfalls nicht verärgern«, sprach er weiter, »sondern wünscht eine gütliche Einigung. Zumal die Leute wohl auch beim Kauf ziemlich übervorteilt worden sind. Mr. Butler war geradezu verstört darüber, wie das Land eingehandelt wurde. Auch er wird Klage führen. Sie können sich also gern anschließen, Mr. Potter, wenn ich die Sache vor Gericht bringe.«
    Potter schnaubte erneut und musterte den gepflegten Herrn belustigt. »Was bist du denn für ein Laffe?«, fragte er grinsend. »Aus Wellington? Mir scheint, du kommst aus London! Und bringst unsere Sache

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