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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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»Vielleicht solltet ihr das überhaupt übernehmen, und wir bauen neu. Jedenfalls könnt ihr es haben, bis eine endgültige Lösung gefunden ist.«
    Karl schüttelte den Kopf. »Das ist sehr nett von euch, danke. Aber in den nächsten Wochen – solange es noch geht mit der Schwangerschaft – wollen Ida und ich ein bisschen reisen. Wandern, sagte Makutu. Das sei gut für die Seele. Ich denke zwar, wir nehmen einen Wagen und zwei Pferde, letztlich kommt es jedoch aufs Gleiche heraus. Ich werde Ida Neuseeland zeigen. Aotearoa. Die Strände auf der Nordinsel – die Palmen, die Farne, die Berge … Sie soll sehen, wie schön es hier ist. Und sie soll wirklich hier ankommen. Nicht mehr zurückblicken. Sie soll Raben Steinfeld endgültig verlassen.«
    Chris lächelte. »Ich denke, das hat sie bereits«, meinte er. »Sie ist endlich bei dir.«
    »Und was ist mit uns?«, fragte Chris später in seinem Haus auf Fenroy Station.
    Cat hatte eben die Reste eines schnellen Abendessens weggeräumt und dabei zu ihrer Freude eine noch halb volle Whiskeyflasche gefunden. Der Tag war vorbei, Ottfrieds Seele hatte hoffentlich seine Ruhe gefunden, und Karl und Ida hatten sich in eines von Janes Gästezimmern zurückgezogen. In den nächsten Tagen würden die vier sich das Haus einfach teilen – es musste ja auch darüber gesprochen werden, was mit Carol und Linda geschehen sollte. Während Karl und Ida reisten, würden beide bei Cat bleiben, aber ob man sie später weiter als »Zwillinge« aufwachsen lassen sollte oder ob man jede ihrer leiblichen Mutter überlassen würde, war noch nicht entschieden.
    »Wir trinken jetzt diesen Whiskey«, sagte Cat vergnügt. »Oder hast du noch Wein da? Der hat mir wunderbar geschmeckt. Ich fürchte nur, Jane hat alle anderen Flaschen mitgenommen.«
    Jane Fenroy hatte immer einen Vorrat an Wein gehortet, neulich hatte Chris eine vergessene Flasche entdeckt und gemeinsam mit Cat entkorkt.
    »Nun nimm das mal ernst, Cat!«, mahnte Chris. »Du weißt genau, dass es mir nicht um Wein oder Whiskey geht. Es geht um uns. Karl und Ida werden heiraten. Und wir?«
    »Wir können nicht heiraten«, antwortete Cat lächelnd. »Oder glaubst du, die Behörden in Auckland erkennen an, dass dich ein karakia toko geschieden hat? Oder die Priester? Da wäre ich gern dabei, wenn du das einem braven anglikanischen Reverend erklärst!«
    Chris stöhnte theatralisch auf. »Vielleicht hat Ida einfach zu schnell geschossen. Sie hätte Ottfried wenigstens noch zielen lassen können.«
    Cat schüttelte tadelnd den Kopf. »Das meinst du nicht ernst!«, erklärte sie mit strenger Miene. »Du bist nur wütend, weil Jane dir in Sachen Schafzucht Konkurrenz macht. Was hatte sie wohl gestern die ganze Zeit mit den Redwoods zu besprechen? Wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht die nächsten verkäuflichen Zuchtschafe vor der Nase wegschnappt.«
    Chris schüttelte den Kopf. »Cat, wir reden jetzt nicht über Schafe!«, sagte er streng. »Wir reden über dich und mich. Was willst du tun, wenn du mich nicht heiraten willst? Willst du wenigstens weiter mit mir leben? Du willst doch nicht fortgehen, oder?« Die letzten Worte kamen heiser. Es durfte nicht sein, dass er sie verlor.
    Cat stellte den Whiskey weg, legte die Arme um Chris und schmiegte sich an seine Schulter. »Nein«, sagte sie zärtlich. »Aber ich kann auch nicht einfach zu dir in dieses Haus ziehen. Es ist Janes Haus, und für mich bleibt es das. Ganz abgesehen davon, dass ich mich darin verloren fühle. Es ist zu groß, Chris! Ich will kein Schlafzimmer im oberen Stock und kein Wohnzimmer mit Parkett. Dafür bin ich zu sehr Maori. Ich will die Erde unter den Füßen spüren …«
    »Dann ziehen wir eben in das alte Haus«, schlug Chris vor.
    Cat löste sich von ihm und sah ihn an. »Ich ziehe in das alte Haus«, sagte sie. »Erst, während Idas und Karls Reise, mit den beiden Kindern, und danach wird man sehen. Du kannst Janes Haus behalten. Oder es Karl und Ida geben und dir ein neues bauen. Wenn du keine Gästezimmer und Empfangszimmer und kein Raucherzimmer oder Herrenzimmer oder was auch immer haben willst, was Jane hier angeblich so dringend brauchte, dann geht das ganz schnell.«
    »Ich brauche gar nichts«, versicherte ihr Chris. »Nur dich. Und ich dachte eigentlich, du brauchtest mich auch. Willst du denn wirklich allein leben? Ganz allein, also … also nur mit Linda?«
    Cat lächelte und streichelte sanft über seine Wange. »Ich denke, Linda und Carol

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