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Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition)

Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition)

Titel: Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Menez
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Kars Medizin genesen würde, sie zweifelte nicht daran, daß aus ihren Söhnen Jäger geworden waren, die sich nun unter den Spitzgesichtern behaupten konnten – und sie zweifelte nicht daran, daß ihre Söhne, ebenso wie Bärenpranke, Tod und Geister nicht zu fürchten brauchten.
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    Der Rauch eines großen Feuers, das mit frischen Zweigen und Kräutern gefüttert wurde, zog hinauf bis zum voll erwachten Kleinen Himmelsfeuer. Mit einem geübten Sprechgesang, der schon Generationen alt war, baten Kar und Werferin, gemeinsam mit den Alten, um Stärke und Glück. Dankend priesen sie die heiligen Feuer, weil diese die Lebewesen dieser Welt hervorbrachten. - Und Kar verabreichte allen schließlich eine Medizin ...
    Die Tanzenden ahmten Tiere und Pflanzen nach, indem sie sich in diese hineindachten und sie im Tanz wiedergaben. Feuerhaar erschien der Wolf; er tanzte ihn hingebungsvoll, während sein Bruder in das Wisentfell gehüllt, inmitten der Tanzenden, nahe beim Feuer saß. Roter Wolfs Wunden schmerzten und er fühlte sich schwach. Dennoch sah er voller Stolz dabei zu, wie der Kopf der Mähnenkatze, mit den herausgebrochenen Reißzähnen, im Feuer verbrannte. Aus den Reißzähnen und Klauen würden Maramir und Leinocka Ketten machen, die schon bald seinen und den Hals seines Bruders schmücken würden. Sie sollten sich alle stets daran erinnern, daß Feuerhaar und er einen Löwen besiegt hatten. Sie waren zu Jägern geworden, und die Augen aller waren in dieser Nacht auf ihn und seinen Bruder gerichtet. Obwohl die Wunden an Schultern und Brust an seiner Kraft nagten, durfte er keine Schwäche zeigen. Immer wieder spürte er die Blicke der anderen; er sah darin Stolz und Anerkennung; aber er sah auch Neid und das Verlangen, sich mit ihm zu messen. Nie wieder würde er es dulden, daß man ihm keinen Respekt erwies. Auf Leben und Tod würde er mit jedem kämpfen, der es wagen sollte ... Ebenfalls war ihm nicht entgangen, auf welche Art und Weise ihn die jungen Mädchen ansahen. Singender Vogel und Tanzt Viel waren allmählich zu jungen Frauen geworden. Schon bald, vielleicht schon in dieser Nacht, würden einige Männer des Stammes die Mädchen für sich beanspruchen; Roter Wolf wußte, daß sie bereits untereinander verhandelten. Mehrfach hatten sie sich in letzter Zeit über die beiden Mädchen hergemacht. Doch von diesem Tag an hatten auch er und Feuerhaar das Recht, Anspruch zu erheben.
    Er sah, wie Feuerhaar tanzte – und er sah den Wolfsmensch, unbesiegbar, voller Kraft und Stolz. Roter Wolf erhob sich und ließ das Fell von seinen Schultern gleiten. Der brennende Schmerz seiner Wunden verschmolz mit den heißen Flammen. Alle sollten es sehen, die Klauen des Löwen waren gegenwärtig, auf seiner Brust. - Und er tanzte. Gemeinsam mit Feuerhaar tanzte er den Wolfsmenschen, und sie tanzten, wie sie gemeinsam mit den Wölfen den Löwen besiegten. Dann nahm er Tanzt Viel bei der Hand und zog sie in die Nähe des Feuers. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Scharfes Auge einen Schritt vorsetzte. Roter Wolf warf ihm sofort einen drohenden Blick zu und wandte sich ihm entgegen; dabei hielt er das Handgelenk des Mädchens fest umklammert. Nicht einen Augenblick dachte er daran nachzugeben, obwohl er die mißbilligenden Blicke spürte; die Blicke jener, die sich ebenfalls durch sein Verhalten herausgefordert fühlten ... Als Scharfes Auge einen weiteren Schritt auf ihn zuging, stand Bärenpranke plötzlich dazwischen. Sein Ausdruck war grimmig und in seinen Augen loderte etwas auf, das Roter Wolf nur ein einziges Mal zuvor gesehen hatte. Kurz darauf hatte Bärenpranke Schwarzlocke getötet ... Dieses Mal drohte er Scharfes Auge, und jeder konnte erkennen, daß er sich dem Willen Bärenprankes augenblicklich unterwarf. Also zwang Roter Wolf Tanzt Viel in die Knie, preßte ihren Oberkörper zu Boden und entblößte gierig ihr Gesäß. Als er sie so sah, willig und unterwürfig, kniete er sich dahinter. Dieses Bild brannte sich in seine Gedanken. Ungestüm drang er mit prallem Glied in sie ein. Seine Finger krallten sich in ihre Hüften, und er zog sie immer wieder kräftig an sich, so daß sie ihm nicht entweichen konnte. Die Hitze der Flammen trieb ihm Schweiß ins Gesicht, während Tanzt Viel unter seinen Stößen keuchte und wimmerte. Er vergaß alles um sich herum und fühlte sich stärker als zuvor. Die schmerzenden Wunden spürte er kaum – bis er in seinem Rausch einen Zustand erreichte, der ihn innerlich erzittern

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