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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wie es sich damit verhielt.
»Schließlich hat man mir bereits gesagt, daß ich eine gewisse Ähnlichkeit mit deinem Vater haben soll.«
Das Kind verwies ihn feierlich: »Ihr solltet >der Lord General< sagen, wenn Ihr von meinem Vater sprecht, Sir, selbst wenn er ein Verwandter ist. Sogar ich soll außerhalb des Familienkreises >der Lord General< sagen. Denn die Amme sagt, bald wird man mich in Pflege geben, und ich muß bis dahin lernen, mit der schicklichen Höflichkeit von ihm zu sprechen. Deshalb, sagt sie, soll ich ihn immer so nennen, außer wenn wir allein sind. Aber König Alaric sagt >mein Vater<, wenn er von Dom Rafael, meinem Großvater, spricht, und er nennt meinen Vater nie >Lord General<, nicht einmal im Thronsaal. Ich finde das nicht gerecht. Und Ihr, Sir?«
Paul unterdrückte ein Lächeln und meinte, königliche Hoheiten hätten eben Privilegien. Nun, er hatte sich eine Gesellschaft gewünscht, in der die Menschen nicht zu langweiliger Gleichheit plattgewalzt waren, und jetzt hatte er sie. Außerdem, wahrscheinlich nahm er in dieser Gesellschaft eine höhere Stellung ein, als ihm eigentlich zustand! » Ich nehme an, Verwandter, daß Ihr von jenseits der Hellers kommt. Das erkenne ich aus der Art, wie Ihr sprecht«, sagte das Kind. »Wie ist Euer Name?~~
»Paolo«, antwortete Paul.
» Das ist kein besonders fremdartiger Name. Habt Ihr in den fernen Ländern jenseits der Hellers Namen wie wir?«
    So lautet mein Name auf Casta; das hat mir dein Vater jedenfalls gesagt. Mein richtiger Name würde dir wahrscheinlich doch fremdartig vorkommen.«
»Die Amme sagt, es sei unhöflich, einen Fremden nach seinem Namen zu fragen, ohne seinen eigenen zu nennen. Ich heiße Erlend Bardssohn, Verwandter.«
Das hatte Paul bereits erraten. »Wie alt bist du, Erlend?«
»Zu Mittwinter werde ich sieben.«
Paul zog die Augenbrauen hoch. Er hätte den Jungen für mindestens neun oder zehn gehalten. Vielleicht war das Jahr hier länger. »Erlend«, rief die Stimme einer Frau, »du darfst die Gäste oder geschworenen Männer deines Vaters nicht belästigen! «
»Belästige ich Euch, Sir?« fragte Erlend.
Belustigt über die würdevolle Art des Kleinen beteuerte Paul: »Nein, bestimmt nicht.«
»Das macht nichts, meine Dame«, sagte Erlend, als eine Frau um die Wegbiegung kam. »Er sagt, ich belästige ihn nicht.«
Die Frau lachte. Sie hatte ein süßes Lachen, sehr weich und fröhlich. Sie war jung, ihr Gesicht rund und voller Sommersprossen, und ihre beiden Zöpfe, so rot wie das Haar des Jungen, hingen ihr beinahe bis zur Taille. Sie war nicht schäbig, aber doch sehr einfach gekleidet, und ihr einziges Schmuckstück war eine bescheidene Halskette mit einem blauen Stein als Anhänger. Wahrscheinlich war sie die Kinderfrau des Kleinen, dachte Paul, irgendeine arme Verwandte oder etwas Ähnliches. So, wie er Bard kannte, hätte der Wolf seine Mätresse oder Geliebte besser gekleidet, und seine Ehefrau hätte entsprechend ihrem Rang auftreten müssen.
Aber wie hatte Bard es fertiggebracht, sie zu übersehen? Denn Paul schienen der rundliche, frauliche Körper, das leise Lachen, die anmutigen Hände und das schnelle, fröhliche Lächeln die Verkörperung der Weiblichkeit - ja, der Verlockung zu sein. Er begehrte sie plötzlich mit solcher Leidenschaft, daß er seine ganze Selbstbeherrschung brauchte, um die Finger von ihr zu lassen. Wenn das Kind nicht dabeigewesen wäre …
Doch nein. Er wollte seine Stellung hier doch nicht gleich im Anfang wegen einer Weibergeschichte aufs Spiel setzen! Grimmig sagte er sich, daß aus diesem Grund seine letzte Unternehmung gescheitert und er in der Stasis-Zelle gelandet war. Er hatte nicht Verstand genug bewiesen, die Finger von der falschen Frau zu lassen. Aus Unterhaltungen zwischen den Leibwächtern und Friedensmännern hatte er aufgeschnappt, daß der hinter den Frauen her war - was bei seinem Duplikat zu erwarten war -, und Paul hatte keine Lust, wegen einer so dummen Sache mit ihm in Streit zu geraten. Frauen gab es massenhaft.
Aber diese hier … Er betrachtete sie hingerissen, ihre zarten Hände, die Bewegungen des reifen, fraulichen Körpers in dem einfachen Kleid. Ihre Wangen zeigten Grübchen, wenn sie lachte. Auf ihre sanfte Ermahnung antwortete der Junge:
»Aber ich muß alle ihre Namen wissen, Domna. Wenn ich alt genug bin, um meines Vaters Friedensmann zu sein, muß ich doch alle seine Männer mit Namen kennen! «
Ihr Kleid war rostfarben. Seltsam, daß ihm noch nie

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