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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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überwachen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen so schnell wie möglich aus dem Gebiet weggebracht werden, oder sie gehen das gleiche Risiko ein, wenn sie empfangen, bevor das Land sich geheilt hat, und das mag noch viele Jahre dauern.«
»Es wird den Leuten nicht gefallen, ihre Güter oder Höfe zu verlassen«, sagte der Hastur-Mann. »Was sollen wir ihnen dann erzählen?«
»Die Wahrheit«, antwortete Varzil seufzend. »Das Land ist verseucht und wird auf Jahre hinaus so bleiben, ohne daß man etwas dagegen unternehmen kann. Niemand kann dort leben, die Besiegten nicht und nicht die Sieger. Nur ein Gutes ist aus all dem erwachsen.« »Etwas Gutes? Und was ist das, vai laranzu?«
»Der Dalereuth-Turm hat sich unserem Neutralitätsgelübde angeschlossen«, berichtete Varzil. »Sie haben geschworen, keine Laran-Waffen mehr herzustellen, wie schmackhaft man ihnen die Sache auch machen mag. Und ihr Oberherr Marzan von Valeron ist dem Vertrag beigetreten, ebenso Königin Darna von Isoldir. Und Valeron und Isoldir haben Lehnstreue unter den Hasturs beschworen.« Bard knirschte mit den Zähnen. Würde das ganze Land eines Tages unter geraten? Und doch … wenn die Hasturs sich verpflichteten, nur noch die im Vertrag erlaubten Kriege zu führen, würde es keine Greuel wie in Hali mehr geben. Bard war sein ganzes Leben lang Soldat gewesen, und er fühlte sich nicht besonders schuldig der Männer wegen, die er im Nahkampf mit seinem Schwert getötet hatte. Sie hatten die gleiche Chance gehabt, ihn niederzustrecken. Aber keine Entschuldigung gab es für die durch Zauberei umgekommenen Männer, für die von Feuerbomben verbrannten Frauen und Kinder. Zudem war Bard überzeugt, seine Männer könnten die Hastur-Armee mit jeder Waffe, die der Gegner bestimmte, besiegen. Wozu brauchten sie dann Zauberer?
Als Varzil sein Gespräch mit dem Hastur-Gesandten beendet hatte, bat er ihn: »Richte Domna Mirella aus, daß ich sie gern sprechen möchte.« Bard dachte sich bei dem Namen nichts - er war nicht ungewöhnlich -, aber als die junge Frau eintrat, erkannte er sie sofort wieder. Sie war immer noch schlank und hübsch, und sie trug das weiße Gewand einer Überwacherin.
»Arbeitest du in den Relais, Kind? Ich dachte, du ruhtest dich nach den schrecklichen Erlebnissen in Hali einfach aus«, sagte Varzil. Mirella wollte ihm antworten, doch da sah sie Bard.
»Vai dom, ich hörte von Melora, daß Ihr jetzt Lord General von Asturias seid - verzeiht mir, Lord Varzil, darf ich mich nach Neuigkeiten von meiner Familie erkundigen? Geht es meinem Großvater gut, Sir, und auch Melisandra?«
Von irgendwoher nahm Bard die Kraft, sie anzusehen. Er konnte nicht hoffen, daß Mirella von seiner Verworfenheit nichts gehört hatte. Soviel er wußte, war jedermann in den Hundert Königreichen darüber informiert und bereit, auf den Namen Bard mac Fianna, genannt di Asturien, zu spucken. »Meister Gareth geht es sehr gut, doch natürlich wird er alt«, berichtete er ihr. »Er ist mit mir auf den Feldzug gegen die Ridenows geritten, bevor sie sich ergaben.« Er
    warf einen zögernden Blick auf Varzil. Vor noch nicht zehn Tagen hatte er Don, Eiric von Serrais, den Oberherrn dieses Mannes, nach der Schlacht als Eidbrecher hängen lassen. Aber obwohl Varzil traurig aussah, schien in ihm kein Haß gegen Bard oder dessen Armee zu sein.
»Und Melisandra?«
Melisandra ist die Schwester der Mutter dieses Mädchens. Was hat sie von mir gesagt? »Melisandra geht es gut.« Spontan setzte er hinzu: »Ich glaube, sie ist glücklich; ich - ich glaube, sie möchte einen meiner Friedensmänner heiraten, und wenn das ihr Wunsch ist, werde ich sie nicht daran hindern. Und König Alaric hat Erlend ein Legitimitätspatent versprochen, so daß Melisandra sich seiner Stellung wegen keine Sorgen zu machen braucht.«
Melora sagt, ich würde einen Weg zur Wiedergutmachung finden, soweit sie überhaupt möglich ist. Dies ist nur ein Anfang und so wenig, aber die richtige Gelegenheit. Paul ist beinahe so schlecht wie ich, und doch mag sie ihn aus irgendeinem Grund. Mirella schenkte ihm ein süßes Lächeln. »Ich danke Euch für Eure guten Nachrichten, vai dom. Und jetzt, Lord Varzil, stehe ich Euch zu Diensten.« »Wir sind glücklich, dich bei uns zu haben, solange du dich von dem Geschehen in Hali erholst«, sagte Varzil. »Wie kam es, daß du nicht innerhalb des Turms warst?«
»Ich hatte Urlaub bekommen, um in die Berge zu reiten und mit zweien meiner Brediny zu jagen«,

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