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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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- es klang ganz vernünftig.
Innerhalb der Burg herrschte Chaos. Ein Flügel und der Hauptteil waren fast völlig unbeschädigt, und der Wartturm hatte fast gar nicht gelitten. Was die Burg auch getroffen haben mochte, es mußte den Mittelpunkt ein wenig verfehlt haben. Bei der Durchsuchung der Ruinen fand Paul keine Überreste, die auf eingeschmuggelte tatsächliche Bomben hinwiesen, was sein erster Verdacht gewesen war. Er neigte dazu, dem Armee-Ingenieur recht zu geben, der es für einen Laran-Angriff hielt.
»Genau werden wir es erst wissen, wenn Meister Gareth oder Mistress Melisandra oder Mistress Lori hiergewesen sind und es nachgeprüft hat«, meinte der Mann. »Sie können es herausschnüffeln, ob es Laran war oder nicht, aber im Augenblick gibt es für sie Dringenderes zu tun. Sie müssen ja feststellen, wer uns angegriffen hat und wie wir zurückschlagen können. Das Endergebnis ihrer Beratung mag sein, daß sie einen Schutzschirm über die Burg legen. Ihr braucht Euch nicht zu wundern, Sir, daß ich von so etwas ein bißchen verstehe. Meine Schwester war Leronis im Hali-Turm; sie starb, als der Turm durch Feuerbomben vernichtet wurde. Und mein Vater kam vor dreißig Jahren beim Brand von Neskaya ums Leben. Eines Tages, Sir, wird man die Laran-Waffen loswerden müssen. Nichts gegen Eure Lady. Mistress Melisandra ist eine gute Frau, aber mit Verlaub, Sir, die Armee ist kein Ort für Frauen, nicht einmal in einem Zauberer-Korps, und ich sähe Kriege gern mit ehrlichem Stahl statt mit Hexenkunst ausgefochten!«
Paul wunderte sich über sich selbst, als er aus vollem Herzen zustimmte: »Ich auch! Glaub mir, Mann, ich auch!«
»Aber solange man uns mit Laran-Waffen angreift, werden wir uns wohl schützen müssen. Es ist nichts Böses daran, einen Laran Schutzschirm zu errichten, Sir, damit keine Zauberei durchkommt.« »Ich werde mit ihnen darüber reden«, sagte Paul, und der Mann stimmte zu: »Tut das, Lord General. Und wenn der neue König, wer das auch sein mag, den Vertrag unterschreiben möchte, Sir, sagt ihm, die ganze Armee ist dafür!«
Carlina bewegte sich in ihrem schwarzen Mantel zwischen den wenigen Menschen umher, die noch lebend aus den Trümmern geborgen worden waren. Sie heilte und beaufsichtigte die Heiler. Paul sah, daß allein schon ihre Anwesenheit den Leidenden Trost und Kraft gab. Seht eine Priesterin Avarras, eine Frau von der Heiligen Insel ist gekommen, sich um uns zu kümmern!« Die anderen Heiler taten, was sie konnten, aber Carlina folgte ehrfürchtiges Schweigen auf ihren Wegen. Keiner wußte oder interessierte sich dafür, daß sie Prinzessin Carlina, Ardrins Tochter, war oder gewesen war. Wichtig war ihnen nur, daß eine Priesterin Avarras sich ihrer annahm. Und die wenigen, die sie erkannten, sprachen nicht darüber - oder wenn sie es taten, hörte ihnen keiner zu.
Gegen Abend war ein Anschein von Ordnung wiederhergestellt. Die Verletzten waren in die Große Halle gebracht worden und wurden dort gepflegt. Carlina sah sich benommen um. Vor acht Jahren war sie in dieser Halle mit Bard verlobt worden, und hier hatte sie ein halbes Jahr später miterlebt, wie ihr Vater ihn zum Gesetzlosen erklärte. Es schien in einem anderen Leben geschehen zu sein. Nein, es war in einem anderen Leben geschehen.
Die Leiche König Alarics, mitleiderregend zermalmt, war aus den Ruinen des Treppenhauses in dem anderen Flügel geborgen worden, ebenso die Dom Rafaels, der im Fallen offensichtlich versucht hatte, den Jungen mit seinem eigenen Körper zu schützen. Sie waren in der alten Kapelle aufgebahrt worden; treue Dienstboten, darunter der alte Gwynn, hielten bei ihnen Wache. Paul vermied es, die Kapelle zu betreten. Er wußte, daß er - daß Bard - das unterließ, machte einen seltsamen Eindruck, aber er fürchtete die scharfen Augen des alten Gwynn.
Draußen vor der Kapelle wurde Paul von zweien der wichtigsten Ratgeber abgefangen.
»Lord General, wir müssen mit Euch sprechen.«
»Ist das jetzt der richtige Zeitpunkt, wo … « - Paul holte Atem und fuhr entschlossen fort - »… mein Vater und mein Bruder noch nicht zur Ruhe gebettet worden sind?« Er hatte Alaric nie gesehen, und von Dom Rafael wußte er nur, daß der Mann ihn durch Hexerei hergeholt hatte. Er fühlte keine Trauer und wagte es nicht, Trauer vorzutäuschen.
»Wir dürfen keine Zeit verlieren«, antwortete Dom Kendral von High Ridge, der, wie Paul wußte, Oberster Ratgeber des Königreichs von Asturias war. »Alaric von Asturias

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