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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Laterne mit zitternder Hand.
Ach muß meine Pflicht tun, Sir. Meine Aufgabe ist es, mich zu vergewissern, daß die Leute das sind, was sie behaupten. Selbst wenn Ihr der König wärt - ich bitte um Verzeihung, mein Lord.«
Bard sagte zu Varzil: »Ich werde einen Soldaten nie dafür tadeln, daß er seine Pflicht tut. Wir können die Frage, wer ich bin, morgen entscheiden. Streitet nicht mit ihm. Es sind Leute hier, die mich über jeden Zweifel hinaus kennen. Wenn ich mit Lady Carlina verheiratet worden sein soll
Der Wachtposten schüttelte den Kopf. »Von Lady Carlina weiß ich nichts, Sir, ich dachte, sie habe den Hof vor Jahren verlassen und sei in einem Turm oder einem Haus für Priesterinnen oder dergleichen. Aber Meister Gareth, der Vater der Königin, ist in der Großen Halle und pflegt die Verletzten, die aus den Ruinen geborgen worden sind. Und wenn Ihr, meine Lady, eine Leronis seid, werden sie sich dort über Eure Ankunft freuen … «
Bard lächelte mit grimmigem Humor. Jetzt war er also König und verheiratet, und er sollte als Betrüger vor den Toren der Burg ausgeschlossen bleiben. Nun ja, er hatte Paul gesagt, er solle bis zu seiner Rückkehr seinen Platz einnehmen, und anscheinend hatte Paul genau das getan.
Varzil erklärte mit seiner tiefen Stimme: »Ich bürge für diesen Mann. Seine Identität können wir morgen klären. Aber auch ich werde vielleicht drinnen gebraucht.«
»Oh, ich werde ihn als Mitglied Eures Gefolges einlassen, Lord Varzil«, antwortete Murakh respektvoll. Sie ritten durch das Tor und lieferten ihre Pferde in den unbeschädigten Ställen ab.
Die Große Halle war überfüllt mit verletzten Männern und, durch Decken von ihnen abgeschirmt, Frauen. Hier waren alle untergebracht, die beim Einsturz des östlichen Flügels und bei der Suche nach Leichen zu Schaden gekommen waren. Meister Gareth hieß Varzil mit einer Ehrerbietung willkommen, die keine Spur von Unterwürfigkeit zeigte - hier sprach ein Fachmann zum anderen.
»Es ist freundlich von Euch, uns Eure Hilfe anzubieten, Sir. Wir haben zuwenig Leute, und hier liegen so viele verletzt oder sterbend … «
»Was ist geschehen?« erkundigte sich Varzil.
»Soviel wir wissen, waren es die Männer von Aldaran, die sich diesen Zeitpunkt für ihren Eintritt in den Krieg aussuchten. Morgen wird der Lord General - der König, Sir - entscheiden müssen, was Unternommen werden soll. Vielleicht können wir sie am Kadarin aufhalten, doch für den Augenblick haben wir einen LaranSchutz schirm über die Burg gelegt … einen solchen Angriff werden sie nicht wiederholen, aber natürlich können wir den Schirm nicht lange aufrechterhalten; wir brauchen dazu vier Männer und einen Jungen. Die Feinde müssen gewußt haben, daß die Armee hier war, und wollten Verwirrung stiften, damit wir nichts von ihren Absichten merkten … Doch jetzt muß ich mich um die Verwundeten kümmern. Und für dich, Melora, gibt es Arbeit genug bei den Frauen. Wie üblich bei jedem Tumult haben sich zwei oder drei genau diesen Zeitpunkt ausgesucht, um ihr Kind zu bekommen - es sind eine von den Hofdamen und eins der Küchenmädchen und, ja, eine der Wäscherinnen der Armee. Deshalb ist mehr zu tun, als eine Hebamme allein schaffen kann. Avarra sei gepriesen, eine Priesterin Avarras war hier, nur die Göttin weiß, wieso, und sie hat sich ihrer angenommen. Aber es sind auch Frauen von fallenden Steinen verletzt worden, und wenn du dich den Heilerinnen anschließen willst, Melora … « »Selbstverständlich.« Melora ging in den anderen Teil der Halle hinüber, und nach kurzem Überlegen folgte Bard ihr. Carlina hier und als Priesterin Avarras! Wenn er zum König dieses Landes gekrönt worden war, sollte sie die Königin sein …
Er fand sie, wie sie sich über eine Frau beugte, deren Arm und Bein, ein Auge und der Schädel verbunden waren. Sie sah Melora zuerst und fragte kurz: »Seid Ihr eine Heilerin, und versteht Ihr etwas von Entbindungen? Eine Frau hat bereits Kinder geboren, und ich kann sie ohne Sorge ihren Zofen überlassen. Aber diese Frau wird sterben, und da liegt eine in den Wehen, die über dreißig ist und ihr erstes Kind bekommt, und dann ist da noch eine junge Erstgebärende … « »Ich bin keine Hebamme, aber ich bin eine Frau, und ich habe ein bißchen von der Heilkunst gelernt«, antwortete Melora, und Carlina sah ihr im Licht der abgeschirmten Lampe voll ins Gesicht. »Melisandra … « Sie unterbrach sich und blinzelte. »Nein, Ihr seht ihr nicht

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