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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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beschuldigt.«
    Ihre Augen wurden groß. »Ja. Und du bist der Wesir des Wesirs. So haben sie dich genannt.«
    Er lächelte. »Nun, der Wesir ist längst fort. Du kannst mich Ibrahim nennen.«
    »Du hast mir geholfen. Du hast mich zu ein paar Leuten geschickt, damit sie mir etwas zu essen geben, nachdem ich von Ali Gurdu losgekommen war.«
    »Haben sie dir geholfen?«
    »Ja. Sie haben mich als Dienerin aufgenommen. Sie waren anständig. Aber sie haben eine Fluchtmöglichkeit gefunden und mich an eine andere Familie weitergegeben. Die haben sich auch um mich gekümmert.« Tränen rannen ihr aus den Augen. »Heute Morgen bin ich aufgewacht – das Kind hat mich mit seinem Weinen geweckt –, und sie waren fort. Ich glaube, ich bin den Leuten nur eine Last.«
    »Denk das nicht.«
    »Stimmt das mit den Christen, Herr?«
    »Was denn?«
    Sie flüsterte mit großen Augen: »Dass sie kleine Kinder fressen? Ich habe solche Angst – was die Leute so reden …«

    »Nein. Denk nicht solchen Unsinn. Die Christen behaupten von uns wahrscheinlich dasselbe.«
    »Deinem Kind fehlt nichts«, sagte Ibn Shaprut und stand auf. »Nichts, was eine ordentliche Portion Milch und ein bisschen Sonne nicht kurieren könnten.«
    »Aber alle sind fort«, sagte sie. »Wo soll ich hin?«
    Ibrahim warf Ibn Shaprut einen Blick zu. »Wir müssen bald von hier verschwinden, wie alle anderen auch. Du kannst mit uns nach Granada kommen. Aber ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen, was du dort vorfinden wirst, denn wir haben selbst keinerlei Vorkehrungen getroffen.«
    »Danke«, sagte sie ernsthaft. »Das genügt mir. Hauptsache, ich komme von diesen Christen weg …«
    »Lasst sie hier.« Die Stimme war gebieterisch.
    Ibrahim drehte sich um. Subh stand in dem Torbogen zum Innenhof. Selbst jetzt, wo die Stadt im Todeskampf lag, umwehte sie ein Hauch von Parfüm.
    »Mutter.«
    »Du warst nicht schwer zu finden, weißt du. Trottest mit diesem mürrischen Doktor in der Stadt herum und tust selbst jetzt noch deine Pflicht. Du bist so frömmlerisch wie ein Christ, Ibrahim.«
    »Ich dachte, du wärst fort. Ich hatte alles in die Wege geleitet …«
    »Ich weiß, was du arrangiert hast. Ich hab’s dir gesagt. Ich gehe nirgends hin, bevor wir nicht in der Moschee gewesen sind.«
    »Verfolgst du immer noch diesen törichten Plan?« Ibrahim schüttelte den Kopf.

    »Du verstehst nicht. Die Lage hat sich geändert. Sie ist hier.«
    Ibrahim war verwirrt und ungläubig. »Wer?«
    »Joan. Unsere Cousine aus Outremer. Ich habe es von Ali Gurdu erfahren, der mit den Christen zusammenarbeitet und Informationen weitergibt … Joan, der ich von Gottes Maschinen geschrieben habe und die nicht geantwortet hat, ist hierher gekommen. Es liegt auf der Hand, warum. Du kennst ja meine Befürchtung, mir in ihr eine Konkurrentin geschaffen zu haben. Sie will den Kodex für sich.«
    Ibrahim erinnerte sich an die mandelgesichtige Frau in der turayya . Konnte das wirklich seine entfernte Verwandte aus Outremer gewesen sein, die den weiten Weg vom verlorenen Jerusalem zum sterbenden Sevilla zurückgelegt hatte? Erstaunlich.
    »Und weißt du«, fuhr seine Mutter fort, »was sie getan hat? Ich habe es von Ali Gurdu erfahren. Sie hat sich Zugang zum Hof von König Fernando verschafft. Nach allem, was ich weiß, hat sie ihm vielleicht sogar das Bett gewärmt. Und sie hat die Idee ausgebrütet, die Evakuierung der Stadt zu erzwingen .«
    Ibrahim war verblüfft. »Aber was hätte sie denn davon?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Sie will, dass die Stadt geräumt wird, damit die Moschee leer ist. Dort wird sie dann in den Stunden vor Fernandos erster Messe die Gelegenheit haben, die Maschinenpläne in die Hände zu bekommen. Meine Pläne.«
    »Das ist doch absurd.«

    »Absurd? Was diese Pläne verheißen, ist nicht absurd. Joan nimmt es genauso ernst wie ich. Sie ist deswegen sogar von einem Ende des Mittelmeers zum anderen gereist. Du musst mir helfen, ihr Vorhaben zu durchkreuzen.«
    Ibrahim sah ihr bestürzt ins Gesicht und erkannte darin denselben Wahnsinn, der die Christen anzutreiben schien, eine schlichte, zielstrebige Entschlossenheit, weder kompliziert noch subtil noch von eines Gedankens Blässe angekränkelt. Ihre Zielstrebigkeit hatte Peter bereits das Leben gekostet. Die Vorstellung, in Verfolgung dieses törichten Traums auf dem Fußboden einer verlassenen Moschee herumzukrauchen, widerte ihn an. »Ich werde dir nicht dabei helfen, Mutter. Ich hab’s dir gesagt. Es

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