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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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sich in noch unerforschte Bereiche der afrikanischen Küste vorwagen, oder für Sklavenhändler, die ein Vorratslager suchen. Und viele von ihnen bringen Geschichten von wundersamen Ländern mit, die im Westen liegen, immer knapp außer Sichtweite …»
    Aus all diesen Fragmenten war im Kopf des Tuchmachersohnes ein höchst erstaunlicher Traum gekeimt.
    Ferron sagte: »Wenn man nach Westen führe – immer weiter und weiter –, werde man vielleicht mehr als neue Länder finden, neue Madeiras. Denn wenn die Welt rund ist, könnte man sie vielleicht umrunden . Vielleicht käme man schließlich um die Krümmung der Welt herum und würde im Osten landen …«
    James war höchst erstaunt. Er war gebildet; er kannte
seine Geografie und die Form der Welt. Aber das war eine Kategorie des Reisens, die ihm noch nie in den Sinn gekommen war. »Wäre das wirklich möglich?«
    »O ja«, sagte Ferron. »Pedro, der ältere Bruder Heinrichs des Seefahrers, hat diesen Traum schon vor einem halben Jahrhundert gehegt. Und starke wirtschaftliche Gründe sprechen dafür, es zu versuchen. Manche sagen, wenn die Muslime den Weg nach Osten versperren – nun, dann ließe sich auf einer runden Welt vielleicht eine Route in den Fernen Osten finden, indem man nach Westen fährt.«
    »Und das ist der Traum des Täuberichs«, sagte Grace.
    Ferron lächelte spöttisch. »Man sieht ihn geradezu vor sich, diesen kleinen Mann, diesen genovesischen Emporkömmling, wie sein mangelhaft gebildeter Verstand sich müht, aus den Wirtshausgeschichten schlau zu werden, die er so gläubig verschlingt. Aber fromm ist er, das muss ich ihm lassen. Er ist nicht nur auf Handelsgeschäfte aus. Angeblich hat er einen Plan ausgeheckt, Kontakt zum mongolischen Khan aufzunehmen, falls der noch regiert; er will ihn bewegen, sich an einem von Osten aus geführten Angriff auf die islamischen Staaten zu beteiligen. Unser Tuchmachersohn träumt davon, Jerusalem zu befreien!«
    »Na schön«, sagte Grace. »Aber was soll’s? Ihr sagt, diesen Traum hätten auch schon andere vor ihm gehabt. Was unterscheidet diesen ›Täuberich‹ denn von ihnen?«
    »Erstens einmal die Plausibilität seines Vorhabens«,
meinte Ferron. »Die Saat seines Traums mögen Geschichten von Reisenden sein, aber er hat auf seine verbissene, ungebildete Weise versucht, auf Grundlage von Zeugnissen der Alten und anderen Arkana einen vernünftigen Plan zu entwerfen. Zweitens hat er ihm den Glanz einer göttlichen Mission verliehen, was unseren Monarchen gefallen wird. Man könnte sogar der Ansicht sein, dass es sich in das umfassendere Projekt des ›Verborgenen‹ einfügt, die ganze Welt zu regieren; schließlich muss man ein Land erst einmal entdecken, bevor man es erobern kann. Drittens wäre da seine schiere Entschlossenheit. Jeder, der ihm begegnet ist, spricht davon. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist er besessen, und es könnte sein, dass es ihm allein schon deshalb gelingt, seinen Traum von der Reise nach Westen zu verwirklichen.«
    »Vielleicht will er aber auch nur aus dem Schatten seines Schwiegervaters treten«, meinte James. »Das wäre menschlich.«
    »Nun, wenn er seine Gattin beeindrucken will, ist es leider zu spät«, sagte Ferron. »Sie ist letztes Jahr gestorben und hat unserem Täuberich ein Küken hinterlassen, einen Sohn. Vielleicht hat dieser Tod unseren Träumer aus dem feuchten Gefängnis von Porto Santo befreit. Nur ein paar Monate später ist er schon nach Lissabon gereist und hat den portugiesischen Hof gebeten, seine Expedition nach Westen zu finanzieren. Dafür wollte er einen Anteil an den Gewinnen, einen erblichen Adelstitel und die Ernennung zum Statthalter aller von ihm entdeckten Länder.«

    Grace lächelte. »Der kleine Mann hat große Pläne.«
    »Das kann man ihm nicht verdenken. König João hat ihn abgewiesen, und er hat Portugal verlassen – was möglicherweise jedoch auch damit zusammenhängt, dass die Familie seiner Gattin in ein undurchsichtiges kleines Komplott zur Ermordung des Königs verwickelt war. Und so ist unser Täuberich Anfang dieses Jahres nach Spanien gekommen. Jetzt ist er hier, in einem kleinen Hafen namens Palos. Und wie gesagt, wir haben erfahren, dass er die Absicht hat, nach Córdoba zu kommen, um den Monarchen seinen Plan vorzustellen.«
    Grace nickte. »Und Ihr glaubt wirklich, er ist die Figur, von der in Eadgyths Testament die Rede ist?«
    »O ja.«
    »Sein Vater war Tuchmacher, habt Ihr gesagt, Frater. Was für ein

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