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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Geländes zu restaurieren. Die Wege und Innenhöfe waren geräumt, die Teiche vom Schutt befreit. Aber das wenige Wasser, das es gab, mussten Sklaven in Töpfen vom Fluss holen. Die Berber hatten bei ihrer fröhlichen Zerstörungsorgie
auch die Aquädukte in Trümmer gelegt, die früher einmal die verstopften Brunnen gespeist hatten.
    Sie wurden durch eine Reihe mehr oder weniger unversehrter Räume geführt. Es waren nahezu würfelförmige Schachteln, verbunden durch offene Türbogen, sodass Robert das Gefühl hatte, in einem Mosaik herumzulaufen. Die Wände waren bis ungefähr in Schulterhöhe mit edlen Fliesen tapeziert, und die Wandflächen darüber strotzten von Filigranarbeiten und komplizierten Stuckornamenten. Insbesondere die teilweise zu zweit oder zu dritt nebeneinander angeordneten Bogen waren hervorragend gearbeitet. Alle Räume gingen auf einen Innenhof oder einen Garten hinaus, und Spiegelungen des strahlend hellen Lichts fielen durch die Bogen herein und erfüllten die Räume mit einem goldenen Schein. Robert fiel auf, dass in der Dekoration kein einziges Abbild eines Menschen zu sehen war, weder ein Gesicht noch eine Figur. Aber die Worte des Propheten liefen in langen Schriftbändern um die Wände und über die Rundungen der Bogen, sodass jeder Raum einer Seite aus einem riesigen Buch glich. Es war ein Schriftgebäude.
    Die Räume waren keineswegs makellos. Überall gab es Verunstaltungen, Brandflecken vom Feuer, beschädigte Fliesen, Löcher in der Decke. Dennoch hellte das Labyrinth schöner Räume Roberts Stimmung irgendwie auf.
    Und das weiche, indirekte Licht strich über Moraimas glatte, makellose Haut. Er lächelte, und sie lächelte zurück.

VIII
    So wurden sie also zum Wesir Ahmed Ibn Tufayl gebracht. Seiner war der schönste aller Räume, fand Robert. Behänge aus Damastseide bedeckten den oberen Teil der Wände, Lampen aus Silber und Kristallglas verströmten ein reines Licht, und an der reich verzierten Decke schienen Sterne zu funkeln, kleine, farbige, in poliertes Holz eingebettete Glasstücke.
    Der Wesir lag auf einem Sofa. »Sihtric, mein Freund und Kollege. Willkommen.« Er war ein dünner, eleganter Mann von vielleicht fünfzig Jahren mit blasser Gesichtsfarbe, hatte aber rote Flecken auf Nase und Wangen. Diener oder Wächter mit Säbeln an der Hüfte standen links und rechts neben ihm.
    Angeführt von Sihtric, traten die fünf der Reihe nach auf den Wesir zu. Sihtric verneigte sich vor ihm und küsste ihm die Hand. Ibn Hafsun tat es ihm nach, dann Orm. Robert sah jedoch, dass sein Vater die beiden Wächter mit einem herausfordernden Blick bedachte. Orm war als Gleichrangiger hier, nicht als Bittsteller.
    Der Wesir begrüßte Moraima zärtlicher, tätschelte ihr das Haar und legte ihr die Hand an die Wange. Moraima ließ es sich widerstandslos gefallen. Robert verspürte eine Anwandlung von Eifersucht, aber die
Aufmerksamkeit des Wesirs war eher von Zuneigung als von Begehren geprägt – wie bei einem Verwandten, nicht wie bei einem Liebhaber.
    Schließlich war Robert an der Reihe. Ibn Tufayls Augen waren wachsam, aber blutunterlaufen. Als Robert den Kopf neigte, um ihm die Hand zu küssen, stieg ihm der Geruch von Gewürzen und Parfüm an den Fingern des Wesirs in die Nase, aber auch ein kaum merklicher Uringestank. Und er registrierte ein wenig schockiert, dass der Atem des Wesirs nach Wein roch.
    Ibn Tufayl wedelte mit einer Hand. »Nehmt bitte Platz.«
    Es gab keine Sitzgelegenheiten, nur Sofas und ein Sammelsurium von Kissen auf dem Boden. Sihtric, Moraima und Ibn Hafsun ließen sich mit der Mühelosigkeit langer Übung im Schneidersitz nieder. Orm und Robert folgten ihrem Beispiel, Orm mit steifen Gliedern. Diener gingen mit Getränken und Süßigkeiten herum, den Säften ausgepresster Früchte, getrockneten Feigen und Weintrauben.
    Als Ibn Tufayl in klar verständlichem Lateinisch zu sprechen begann, stellte Robert überrascht fest, dass seine Worte an ihn gerichtet waren. »Du bist also der christliche Soldat, von dem mir Sihtric so viel erzählt hat. Die Mutter Mystikerin, der Vater Wikingerkrieger  – ja? Eine machtvolle Mischung in jungem Blut.«
    »Du solltest ihn nicht aufziehen, Ibn Tufayl«, sagte Sihtric. »Sein Glaube ist stark. Er ist hier wahrscheinlich der reinste Christ – sogar reiner als ich.«
    Ibn Tufayl zog eine Augenbraue hoch. »Nun, das
ist nicht schwer, Sihtric, alter Freund, wie wir beide wissen. Aber du weißt nicht viel über uns Ungläubige,

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