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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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wäre wie von al-Hafredi beschrieben, Eroberung durch den Islam hin oder her.«
    Jetzt schien Saladin völlig verblüfft zu sein. »Und Robert lebte und starb, lange bevor jemand von den Mongolen gehört hatte!«
    »So ist es«, sagte Joan. »Anders herum wäre es ja auch keine besonders gute Prophezeiung, nicht wahr?«
    »Aber wie ist das möglich? Wer außer Gott kann die Zukunft kennen?«
    »Ah«, meinte Thomas. »Interessante Frage.«
    »Die wir in aller Ruhe ein andermal erörtern können«, sagte Joan hastig. »Momentan kommt es nur darauf an, Saladin, dass sich diese Information als nützlich erwiesen hat.«
    Saladin nickte. »Wenn man weiß, dass die Mongolen kommen, kann man sich gegen sie wappnen.«
    »Das haben wir versucht«, sagte Joan. »Aber niemand will glauben, dass sie kommen, bis sie auf der Türschwelle stehen.

    Allerdings konnten wir die schlimme Lage der Flüchtlinge voraussehen – dieser armen Menschen, die die Mongolen bei ihrem Vormarsch in Asien, Persien und Europa vor sich hertrieben. Also haben wir Rastplätze für Karawanen eingerichtet. Wir haben einen Vorrat an Nahrungsmitteln, Wasser und Decken angelegt. Wir haben sogar sarazenische Ärzte angeheuert. Und wir haben das Land aufgekauft, wohin sie fliehen mussten.«
    »Wir haben Geld mit den zu Tode Geängstigten gemacht«, sagte Saladin. Er wirkte leicht angewidert.
    »Wir haben Leben gerettet«, sagte Joan streng. »Es gibt weitaus schändlichere Arten, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, Saladin. Hätten wir es nicht getan, hätte unsere Familie hier nicht überleben können.«
    »Betrachte es als ein Wunder«, sagte Thomas zu Saladin. »Jedermann weiß, dass die großartigen Erfolge des Ersten Kreuzzugs samt und sonders von Wundern abhingen. Vielleicht hat Gott eurer Familie wundersamerweise geholfen, aus Gründen, die uns irgendwann offenbart werden. Sieh es einmal so.«
    »Aber jetzt«, sagte Joan, »haben sich die Dinge geändert.«
    »Wieso?«
    »Zum Beispiel«, sagte Thomas, »weil die Mongolen kehrtgemacht haben. Wir müssen zu gegebener Zeit darüber sprechen, was das bedeutet.«
    »Und dann ist da dieser Brief von Subh, der Maurin, unserer entfernten Verwandten«, meinte Joan. »Sie
deutet an, dass der Kodex, Sihtrics Maschinenentwürfe, vielleicht doch nicht verloren gegangen ist …« Subh hatte geschrieben, ein Exemplar der verlorenen Pläne sei möglicherweise unter der Moschee in Sevilla vergraben. »Falls Robert überhaupt davon wusste«, sagte Joan, »hat er seinem Sohn nichts davon erzählt, oder jedenfalls ist es nicht schriftlich festgehalten worden.«
    Jetzt war Saladins Gesicht zur Freude für Thomas’ ausgetrocknetes Herz voller jungenhaftem Staunen. »Unter einer Moschee vergraben! Was für eine Geschichte!«
    »Gut möglich, dass es nicht mehr ist als das«, warnte Thomas. »Eine Geschichte. Aber Subh hat sie immerhin so ernst genommen, dass sie euch geschrieben hat.«
    »Subh glaubt«, sagte Joan, »dass sich all diese Fragmente von Prophezeiungen, die jeder von uns besitzt, vielleicht zu einem Ganzen zusammensetzen lassen, sodass die prophetische Überlieferung zum ersten Mal seit Sihtrics Zeiten wieder vollständig ist.«
    »Darum hat sie dir also geschrieben?«, fragte Saladin. »Aber was will sie? Wir sind Christen, sie ist Muslimin. Die Christen zerstören ihr Land. Vielleicht will sie uns hereinlegen, so wie dieser alte Priester Sihtric die Mauren hereinlegen wollte.«
    »Selbst wenn es so wäre, muss ihr Wunsch ja nicht unbedingt in Erfüllung gehen«, erwiderte Thomas. »Wenn es uns gelänge, diese Entwürfe in unseren Besitz zu bringen und Gottes Maschinen zu bauen,
könnten wir einen vernichtenden Schlag gegen den Islam führen.«
    Saladin musterte ihn neugierig. »Das klingt reichlich militaristisch für einen Mönch.«
    »Nicht militaristisch. Missionarisch.« Er erzählte ihnen vom heiligen Franz von Assisi, dem Gründer seines Ordens, dem Thomas als Novize faszinierenderweise persönlich begegnet war. »Die erste Regel für unseren Orden, die Franz aufgestellt hat, beauftragt uns mit einer weltweiten Mission zu ›allen Völkern, Geschlechtern, Stämmen und Sprachen, allen Nationen und allen Menschen, wo auch immer auf Erden, die sind und sein werden‹. Diese Maschinen ermöglichen es meinen Brüdern vielleicht, ihre heiligste Mission voranzutreiben – selbst wenn mit ihnen kein einziges Leben ausgelöscht wird.«
    »Wir haben also gemeinsame Ziele, meine Familie und dein Orden«,

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