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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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ihres Vaters, aber mit starkem Akzent.
    »Das sind die ersten Worte, die du an mich gerichtet hast«, sagte Robert zu ihr. »Und muss es dabei unbedingt um den Krieg gehen?«
    »Aber ihr redet ja von nichts anderem. Ihr und unsere Väter.« Ihre Stimme war ebenso zart wie ihr Gesicht, und doch glaubte Robert, eine gewisse Kraft unter der zerbrechlichen Oberfläche zu bemerken. Das machte sie nur umso begehrenswerter.
    »Wir haben nicht vom Krieg geredet. Ibn Hafsun hat mir etwas über das Land erzählt.«
    »Ah«, sagte Ibn Hafsun, »aber du bist ein Gotteskrieger  – zumindest ein kleiner. Sag mir, dass du nicht davon träumst, im Kettenhemd und mit dem Schwert in der Hand an der Seite von Rodrigo, El Cid, dem ›Herrn‹, dem größten aller kastilischen Krieger, durch dieses Land zu reiten!«
    Moraima lachte, ein Geräusch wie sprudelndes Wasser. »Ich frage dich noch einmal, Robert: Muss es so sein?«
    Widerstrebend erwiderte Robert: »Der Papst sagt, wenn man kämpft, um christliche Gebiete von den
Ungläubigen zurückzuerobern, kämpft man für Christus.«
    »Na ja, was soll er auch sonst sagen«, rief Sihtric von seinem Pferd zu ihnen herüber. »Aber der Papst hat größere Ziele.«
    Der Konflikt zwischen dem Christentum und dem Islam war in Europa bereits vierhundert Jahre alt. Nun hatten die wilden, kriegerischen türkischen Seldschuken sogar das Heilige Land erobert und das Christentum am Ort seiner Entstehung fast vollständig ausgelöscht. Außerdem bedrängten sie das Oströmische Reich, seit langer Zeit das Bollwerk zwischen Westen und Osten, und hatten bereits die reiche Provinz Kleinasien eingenommen. Alexius, der Kaiser in Konstantinopel, hatte den Westen um Hilfe gebeten. Doch nach Jahrhunderten ständiger Invasionen und Kriege waren die nachrömischen Staaten Westeuropas wie bewaffnete Feldlager, reizbar und misstrauisch; sie strotzten von kleinen Heeren, die allesamt von den alten Legionärstruppen in den Schatten gestellt worden wären. Der Papst, geistlicher Führer all dieser Reiche, hegte den Wunsch, sie im Kampf für ein großes Ziel zu vereinen.
    »Und was wäre ein besseres Ziel für einen Papst als ein Krieg gegen den Islam?«, gab Ibn Hafsun leise zu bedenken.
    Moraima sah Robert erneut an. »Ich frage dich noch einmal: Muss es so sein?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte Robert.
    »Wirklich?«

    »Mir wäre es lieber, wir beide wären Freunde statt Feinde.«
    »Dann müssen wir abwarten, wie sich unser kleines Abenteuer entwickelt, nicht wahr?« Und sie trabte an die Seite ihres Vaters zurück.
    Die älteren Männer wechselten zweideutige Blicke, aber Robert ignorierte sie.

IV
    In den folgenden Tagen ritten sie stetig weiter nach Süden, und das Land wurde immer rauer. Die Olivenhaine und Weinberge waren in zunehmendem Maße verwildert, das Strauchwerk drang auf die Straße vor, und viele Städte wirkten verlassen. Es gab einige bewohnte Ortschaften, die jedoch allesamt umfangreiche Verteidigungsanlagen aufwiesen: befestigte Hügelkuppen, Städte mit komplizierten Systemen von Mauern und Türmen. Ibn Hafsun und Orm achteten darauf, dass ihre Schwerter stets gut sichtbar waren.
    »Dies ist das Grenzland, Robert«, sagte Ibn Hafsun. »So etwas entsteht, wenn große Zivilisationen sich aneinanderreiben. Die Araber haben ein Wort dafür. Sie nennen solche Regionen tugur . Die Schneidezähne.«
    Schließlich näherte sich die Gruppe Toledo. In gedrückter Stimmung machten sie Halt.
    Es war Nachmittag, und die Sonne stand im Süden, sodass der von Norden kommende Robert die Stadt als Umriss sah. Toledos innerster Kern war eine Festung, die auf einer erhöhten Landzunge stand; ein Fluss glitzerte zu ihren Füßen. Und auf der Ebene draußen vor der Stadt, jenseits einer massiven Steinbrücke, lagerte ein Heer. Wimpel blitzten in einer Staubwolke auf,
Zeltwände flatterten in der sanften Brise. Es war ein christliches Heer, versammelt unter dem Kreuz Jesu.
    Ibn Hafsun kam zu Robert. »Was hältst du davon, Soldat?«
    Robert blickte sich um. »Ein leicht zu verteidigender Ort, da oben auf diesem Felsen. Der Fluss schützt ihn auf drei Seiten. Die Mauern sind maurisch?«
    »Römisch, dann gotisch, dann maurisch.«
    »Und doch ist es Alfonso gelungen, die Stadt zu erobern.«
    »Erst vor wenigen Monaten. Die Wunden sind noch frisch. Du bist zum äußersten Rand der Christenheit gekommen, junger Soldat. Wir werden nur eine Nacht bleiben. Die Stadt ist ein Nest enger, gewundener Straßen voller

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