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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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der Luft auf, die Riemen beider Rucksäcke fest in den Händen, und stürzte in schilfartige Gewächse und lauwarmes Wasser. Dann schritt er über eine Matte aus Wurzelstöcken zu einer Schlamm- oder Felseninsel hinüber, die er im Sturz kurz gesehen hatte, und rührte dabei schwarzen Schlick auf. Eine Stunde später erreichte er diese Schlammfläche, die an einen verdrehten Felshaken grenzte, und er fühlte sich erschöpft und gequält von einem Hunger, den der Parasit an seinem Arm hervorrief. Er kroch den schlüpfrigen Hang hinauf, zerrte dabei immer noch die Rucksäcke hinter sich her, erreichte endlich die Überreste eines Lavastroms und ruhte sich dankbar aus.
    Saphothere musste schon tot sein oder würde dies eine unbestimmbare Zeit später in Tacks gegenwärtiger Hauptlinienzukunft sein. Es half nicht, allzu viel darüber nachzudenken, denn ohne die in dieser frühen Vergangenheit für die Heliothan nicht mehr verfügbaren Energien waren Zeitreisen nicht präzise genug, um solche Fehler zu korrigieren – um Saphotheres Leben zu retten. Jetzt blieb nur noch der Auftrag.
    Einen Augenblick später stand Tack auf. Ein Stück weit vor ihm ragte ein Riesenbaum aus der grünen Schlacht zwischen Schachtelhalmen und Farnen in einem eigensinnigen Waldvorsprung auf, umgeben vom endlosen Meer des schwertförmigen smaragdgrünen Schilfs. Während Tack diese Szenerie betrachtete, stieg Unruhe in ihm auf: Dieser Baum zeigte einfach nicht die richtige Gestalt; die Schachtelhalme waren Tentakel, die in der Zeitlupe der Jahreszeiten auf die Farne einprügelten, und die Farne wuchsen ihrerseits chaotisch aus ihren Wurzelstöcken. Das alles stellte sich dar als rohes Wachstum ohne jede Komplexität, eher ein Krieg als eine Umwelt, als müsste sich das Gleichgewicht der Koexistenz erst noch einstellen. Und die Schilfgräser waren die stummen Zuschauer all dessen.
    Ein Blick zeigte ihm schon, dass er im Devon angelangt war. Er wusste, dass hier der eine oder andere Vierfüßler unterwegs war, aber dass diese Farne voll mit Blausäuresalz waren, dass keinerlei Frucht irgendeiner Art existierte und alle verfügbaren Knollen sowohl die Konsistenz als auch den Nährwert durchnässten Balsaholzes aufwiesen. Er ging auf die andere Seite des Lavastroms, wo dieser in tiefes Wasser abfiel, und wusch den Schlamm aus dem Anzug. Als er nach oben zurückgekehrt war, öffnete er den Vorratstornister, holte die Konzentrat-Rationen hervor, setzte sich auf das Gestein, starrte zur Schlammfläche hinunter und machte sich daran, sich methodisch den Bauch vollzuschlagen. Er war sehr hungrig. Sein Torus war hungrig.
    Soweit Tack wusste, entzog ein Mantisal seinem vorübergehenden Wirt Nährstoffe in einem ähnlichen Umfang wie ein Torus, und die Länge des jeweiligen Zeitsprungs entsprach ebenfalls diesem Verzehr. Aber während sich das Mantisal auch wie ein Riesenkondensator aufladen musste, war ein Torus nicht darauf angewiesen. Es war eine Tatsache, die die Heliothan nur ungern zugaben, dass der Torus im Vergleich zum Mantisal einen ebensolchen Fortschritt darstellte wie der von Wasserstoff angetriebene Flugwagen zum Ford Model-T. Ohne Aufladung sprangen Mantisale nur ungenau – wobei der Fehlerspielraum bis zu hundert Millionen Jahre betragen konnte. Der Torus sprang immer präzise und ermöglichte auch eine größere Steuerbarkeit des Austrittspunktes. Tori warfen nur ein Problem auf: Sie waren programmiert, lediglich in eine Richtung durch die Zeit zu reisen – in die Vergangenheit, zu Cowl. Kein Heliothan hatte diese Programmierung bislang ändern können.
    Während er weiter aß, fiel Tack Bewegung in der flachen Furche auf, die er selbst durch den Schlamm gezogen hatte. Kreaturen, die an Schlammspringer erinnerten, flappten und sprudelten aus dem Wasser hervor und verschlangen etwas, was er selbst aufgerührt und an die Schlammoberfläche geholt hatte. Wer von ihnen war es wohl?, fragte er sich. Womöglich jener dort drüben, groß wie ein ausgewachsener Lachs, oder der mit der rötlichen, warzigen Haut und Augen wie Tomaten? Oder war es der Kleine mit der weißlichen Haut, eingesunkenen Augen und großen Flossen, die es ihm ermöglichten, so schnell über den Schlamm zu kriechen? Wer war sein Großvater, eine Milliarde Generationen zurück? An dieser Stelle kam der Weiße dem Warzigen zu nahe, und der hässliche Bursche schnappte ihn und mampfte ihn, und so vermutete Tack, dass der Warzige eher als Kandidat in Frage kam. Man traf Leben

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