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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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weder an mangelnder Willenskraft seinerseits noch an fehlender Nahrung für den Torus. Etwas hatte ihn aus dem Interraum gezogen, und er rollte daraus hervor, ließ die Rucksäcke los und zog den Karabiner aus dem Halfter – den er inzwischen auf dem Rücken trug. Rauer Kies und zerbrochene Schalen gaben unter ihm nach, während er auf die Beine kam, sich im Kreis drehte und dabei die Waffe schwenkte. Niemand in der Nähe. Er konzentrierte sich auf das Geröllfeld am oberen Ende des Strands und ging darauf zu, die Waffe nach wie vor schussbereit, und er kontrollierte unterwegs die geeignetsten Verstecke. Immer noch nichts. Also war das, was ihn aus dem Interraum gezerrt hatte, womöglich nicht mehr in der Nähe – und auch der nicht, der dieses Etwas eingesetzt hatte. Aber sicherlich würden sie sich noch blicken lassen. Sein Programmimpuls drängte ihn zu einer erneuten Verschiebung, aber nicht sehr stark. Er kämpfte dagegen an – rebellierte auf beinahe unbewusster Ebene – und siegte. Er schlang sich die beiden Rucksäcke über eine Schulter, behielt den Karabiner in der rechten Hand, kehrte zu dem Gesteinsfeld zurück und suchte sich Deckung. Dort wartete er, während er sich an seiner Konzentratnahrung bediente und aus der Wasserflasche trank. Bleierne Müdigkeit fraß sich schon in ihn hinein, als einige Stunden später der Mann am Strand entlanggehumpelt kam und dabei eine Vorpalglasstrebe als Krücke benutzte.
    Tack erkannte in ihm einen Helio- oder Umbrathan, aber einen sehr alten – was ihm bei beiden Völkern bislang nicht begegnet war. Der Mann blieb an der Spur stehen, die Tack hinterlassen hatte, und blickte den Strand hinauf bis zu dem Geröllfeld. Tack kam aus seiner Deckung hervor, den Kolben des Karabiners in der Hüfte abgestützt, und wartete.
    Die Gestalt winkte mit einem Arm und kämpfte sich den Strand hinauf. Tack stellte fest, dass der alte Mann ganz unvermittelt scheinbar noch hinfälliger wirkte, und sein Argwohn stieg. Immerhin sah der Mann sehr krank aus. Die Kleidung schlackerte lose um seine schmale Gestalt, und die fahle Gesichtshaut zog sich so eng um den Schädel wie bei einem Lebenden nur möglich.
    »Das ist nahe genug«, sagte Tack, als der Alte bis auf zehn Schritte heran war.
    Der Mann lehnte sich auf den Glasstock und keuchte dramatisch. »Endlich«, sagte er und trat noch einen Schritt vor.
    Tack schwenkte die Waffe und schüttelte den Kopf. Der Mann tat noch einen Schritt.
    »Noch einen Schritt, und ich töte dich«, sagte Tack und meinte es ernst.
    Der Mann blieb stehen und hob eine Hand. »Entschuldigung, Reisender. Es ist so lange her, dass ich zuletzt einen Mann meines Volkes sah. Ich kann kaum glauben, dass du wirklich bist.«
    »Wie lange?«, wollte Tack wissen.
    »Fünfzig Jahre oder so ungefähr – ich habe den Überblick verloren.«
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße Thote. Armer Thote, bin hier gestrandet; ein Verlust in dem Krieg, der nie endet oder beginnt. Vergessen von denen, die mich in die Schlacht geschickt haben.«
    Tack fand, dass der Bursche etwas dick auftrug.
    »Und wer bist du?«, erkundigte sich Thote.
    Tack fragte sich, zu welcher der beiden Parteien des Krieges der Alte gehörte und ob das Auswirkungen auf die Frage hatte, wie gefährlich er war. Voller Zuversicht, ihn notfalls niederschießen zu können, antwortete er: »Ich heiße Tack und stamme aus dem 22. Jahrhundert. Man hat mich geschickt, um Cowl zu töten.« Er lauerte auf die Reaktion seines Gegenübers.
    »Dann sind wir Bundesgenossen«, sagte Thote und stand auf einmal aufrechter. »Und ich kenne dich, Tack. Du bist der Schützling des Reisenden Saphothere und vielleicht unsere größte Hoffnung. Komm doch mit in mein Lager und iss etwas – denn ich zweifle nicht, dass du hungrig bist. Erzähle mir deine Geschichten und ziehe dann weiter.«
    Tack steckte den Karabiner ins Halfter zurück und hob die beiden Rucksäcke auf. Damit provozierte er keinerlei Reaktion des Alten, also vermutete Tack, dass dieser seinen Zug später machen würde, falls er überhaupt etwas plante.
    »Geh voraus«, sagte er.
    Thote drehte sich um und schleppte sich wieder den Strand entlang.
    »Wie hat es dich hierher verschlagen?«, fragte Tack, während sie ihrem Weg folgten.
    »Das Torusbiest ist aus seinem Bau in jener Sackgassenzeit gekommen, um Sauros anzugreifen, und man hat mich als Späher ausgeschickt, mit dem Auftrag, es möglichst aufzuhalten. Ich habe dem Monster mit Hilfe einer

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