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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Verschiebungssphäre fünf Prozent seiner Masse geraubt und im Erdkern versenkt, aber es hat mein Mantisal erwischt, als ich im Interraum war, und es beschädigt. So bin ich hier gestrandet.«
    »Du hast es geschafft, auch mich hierherzuziehen«, stellte Tack fest.
    »Ja, dafür bin ich verantwortlich.« Thote blickte zu ihm zurück. »Mein Mantisal ist zwar schwer beschädigt, verharrt aber außer Phase an dieser Stelle. Es erzeugt ein ausreichend starkes Feld, um Reisende in diese Zeit umzulenken.«
    »Einfallsreich.«
    »Ja … das bringe ich noch fertig, aber ich komme nicht mehr von hier weg und finde auch nicht genug Nahrung, um für meine volle Spanne am Leben zu bleiben.«
    Tack empfand wirklich Mitgefühl, wusste jedoch, dass er da nicht viel tun konnte. Falls er den Mann auf dieser Etappe der Reise mitzunehmen versuchte, würde das Pseudo-Mantisal letztlich in Thotes Körper materialisieren und ihn augenblicklich umbringen. Wenig später nun wandte sich Thote vom Strand aus landeinwärts und führte Tack zu seinem Lager im Geröllfeld. Er hatte sich hier eine kleine Steinhütte gebaut und sie mit großen leeren Rückenpanzern abgedeckt. Vor der Tür lagen Gräte um eine Feuerstelle verstreut. Daneben stand ein Korb, geflochten aus einigen der kräftigeren Gewächse, die in der Umgebung gediehen, und darin bewahrte Thote getrocknete Stängel für künftige Feuer auf. Vor der Hütte ließ er sich in einem Schalensitz nieder, den er offenkundig über einen langen Zeitraum aus einem Felsbrocken gemeißelt hatte.
    »Ich mache gleich etwas zu essen«, sagte der Alte.
    Tack setzte sich unweit von ihm und sagte: »Nicht nötig – hier.« Er öffnete die Vorratstasche, holte einen der Behälter mit Rationen hervor und warf ihn dem Alten zu. Ihm fiel auf, dass dieser ihn mit einer Hand auffing, die so schnell reagierte wie eine Schlange.
    »Da drüben gibt’s Wasser.« Thote deutete zu einer Stelle hinüber, wo an einem Stein einer jener Faltbehälter lehnte, wie andere Reisende sie benutzten.
    »Nicht nötig; ich habe genug getrunken«, lehnte Tack ab, der immer argwöhnischer auf alles reagierte, was ihm dieser Mann womöglich noch anbot.
    Thote öffnete den Behälter und aß rasch, wobei seine dünne knochige Hand das Essen aufpickte wie ein Albinohuhn. Dann hörte er unvermittelt auf zu essen und lief grau an. Er fuhr ruckartig vom Stuhl hoch, packte seinen Glasstock und stolperte würgend vorwärts. Zu nährstoffreich für ihn nach fünfzig Jahren mit der kargen Diät, die ihm die hiesige Umwelt bot, vermutete Tack. Tack trat vor, aber erst, als der Stab auf ihn losfuhr, fiel ihm die rote Linie auf, die darin wie ein Leuchtfaden glühte. Der Stock streifte ihn nur an der Brust, da er zurückwich, aber die Energieentladung rammte ihn wie ein Spaten und schleuderte ihn rückwärts durch die Luft. Er schlug schwer am Boden auf, kämpfte gegen den lähmenden Schock und zog gerade in dem Augenblick die Pistole, als Thote mit dem Knauf des Stocks auf ihn losging. Der Alte stockte, als Tack die Pistole auf ihn richtete.
    »Um … Umbra … than?«, brachte Tack hervor und stemmte sich auf einen Ellbogen hoch.
    »Alles, was ich dir gesagt habe, stimmt«, antwortete der Alte, dessen Stimme jetzt nicht mehr so zitterte.
    »Nun … was wolltest du denn erreichen?«
    »Mir nur deine Vorräte aneignen.«
    Tack bemerkte, dass fünfzig Jahre Einsamkeit auch die Fähigkeit des Mannes gemindert hatten, überzeugend zu lügen.
    »Nein, darum geht es nicht.« Tack rappelte sich auf die Knie auf. Thotes Blick fiel kurz auf Tacks linken Unterarm und schweifte gleich wieder ab. »Du warst hinter meinem Torus her. Aber bestimmt ist dir doch klar, dass du ihn gar nicht hättest benutzen können – er ist genetisch auf mich allein verschlüsselt.«
    Thote verzog verächtlich das Gesicht. »Haben sie dir das so erklärt, Primitivling? Haben sie dir das als Grund genannt, warum sie dich allein auf deine erbärmliche Mission schickten?«
    »Wovon redest du da?«, knurrte Tack.
    »Wie das Mädchen, das vor fünfzig Jahren hier eingetroffen ist, bist du nur ein Stück temporaler Abfall. In deinem Fall scharf gemacht und mit Gift gefüllt und dann losgeschickt.«
    Da hatte er also wieder einen dieser arroganten Heliothan vor sich, ähnlich anderen in Sauros und Neulondon, die Tack offensichtlich für der Zeit und Mühe nicht wert hielten. Mit einer gewissen Müdigkeit sah Tack, wie sich der alte Heliothan etwas zur Seite drehte, um

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