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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Kanonenschüsse.
    »Was passiert da?«, schrie Tack.
    »Eine Saat«, antwortete Polly und beugte sich dicht an ihn heran. »Die Heliothan waren schon im Bilde, brachte doch ihre erste interstellare Sonde Beweise davon zurück, nachdem Cowl verschwunden war. Ich weiß nicht, wie Aconite das herausgefunden hat, und deshalb müssen wir sie finden – sie muss irgendeinen eigenen Zugriff auf die Zukunft haben.«
    »Aber warum hat sie es ihm nicht erzählt?«
    »Weil er, solange er mit seinem Unterlassungsparadox rang, nicht seinen vollen Zorn gegen die Heliothan entfesseln würde. Sie hat ihr ganzes Leben damit zugebracht, die Schneide von Cowls Zorn abzustumpfen.«
    Nandru nutzte diesen Augenblick für die Worte: Ich bin so froh, dass du das alles erklärt hast, Polly. Und ich dachte schon, es wäre alles ein bisschen kompliziert.
    »Nandru«, entgegnete Polly laut und bat Tack mit einem Seitenblick um Entschuldigung. »Es wird jetzt sogar noch einfacher. Während wir in den Nodus vordringen, steigen die Chancen der Heliothan, zu Cowl vorzudringen, dramatisch. Und wenn das passiert, müssen wir mindestens auf der anderen Seite des Planeten sein, wenn wir überleben möchten. Wir brauchen Aconite, und wir brauchen sie so schnell wie möglich.«
    Ich kann helfen, aber dazu muss ich dich verlassen. Und diesmal kann ich auch nicht mehr zurückkehren, da ich sowohl das Programm als auch der Speicher sein muss.
    »Wovon zum Teufel redest du da?«
    Sei nicht so unfreundlich.
    »Tut mir Leid, aber die Lage hat sich einfach kräftig zugespitzt.«
    Naja, leb wohl, Polly.
    »Warte! Was hast du.?«
    Polly spürte, dass er aus ihr verschwand, wie sonst, wenn er sein Bewusstsein in Wespe übertrug.
    »Was zum Teufel?«, fragte Polly und schüttelte dann verärgert den Kopf. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und betrachtete die Hand. Grobkörnige weiße Kristalle lagen auf der Handfläche. Sie blinzelte und blickte auf. Es schneite, aber einen solchen Schnee hatte sie noch nie gesehen.
    »Wir müssen Aconite finden – sie ist die Einzige, die helfen kann. Sie muss einfach einen Weg kennen, der uns hier herausführt!«
    In diesem Augenblick wurde ein lautes Scheppern und Summen aus dem Haus vernehmbar, und sie warfen sich herum, als etwas aus der Tür hervorschoss und über sie aufragte.
    »Und hallo!«, brüllte Nandru-Wespe.
    Die Spannung in der Stützpfeiler-Lenkzentrale von Neulondon war mit Händen zu greifen. Maxell betrachtete die Bildschirme und fragte sich, wie lange sie noch warten konnte in der Hoffnung, diese kaum lösbare Aufgabe zum Abschluss zu bringen. So viel war investiert worden, und so viel würde verloren gehen, ob sie nun Erfolg hatten oder scheiterten. An die letztere Möglichkeit wollte sie gar nicht denken. Dann stieg die Spannung noch um ein Register.
    »Da ist die Schließung!«, schrie ein Interface-Techniker.
    Maxell erstarrte für eine halbe Sekunde. Sie hatten Zeit – sie hatten immer noch Zeit!
    »Erhältst du irgendwelche Angaben zur Masse?«, fragte sie.
    »Noch nicht … die Kalkulation läuft … Ich schalte das auf einen Nebenbildschirm«, antwortete der Techniker.
    Maxell spürte, wie ihr Mund trocken wurde, als sie die Zahl sah. Der Nebenbildschirm öffnete sich als Band unter dem Hauptmonitor und füllte sich mit Ziffern. Abrupt zog sich die Zahl zusammen, wurde abgerundet und mit einem Exponenten dargestellt, da sie einfach zu groß für das Fenster wurde.
    »Das können wir nicht auslöschen!«, stöhnte Carloon.
    »Trotzdem versuchen wir es«, sagte Maxell. Dann wandte sie sich an den Interface-Tech: »Sende das Signal.«
    »Abgeschickt«, antwortete der Techniker.
    Jetzt mussten sie einfach abwarten. Das Tachyonensignal würde im Augenblick der Übermittlung eintreffen, aber die Übertragung des Mikrowellenstrahls dauerte nominell sechs Minuten. Sie hatten sich jetzt absolut festgelegt, und die Geschichte würde ein Urteil über sie fällen – falls es dann noch eine Geschichte gab.
    »Wie lange noch, bis das Untier unsere Stützpfeiler erreicht?«, fragte sie.
    Carloon antwortete: »Es sah zunächst aus, als wären es noch zehn Minuten, aber jetzt beschleunigt es.«
    »Wie zum Teufel kann es nur davon erfahren haben?«, wollte ein Interface-Techniker wissen.
    Carloon holte jetzt den am weitesten entfernten Sensor in Phase zurück und gewann damit ein Bild vom hinteren Abschnitt des Wurmlochs, der frei war von Untiermasse. Das tröstete niemanden – das Ende mit den meisten

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