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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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hast.«
    »Wahrscheinlichkeitsgefälle?« Tack hatte das Gefühl, durch Sirup zu waten.
    »Die Parallelen haben die Form einer Welle, und die Hauptlinie zieht sich durch den Scheitelpunkt dieser Welle. Die übrigen Parallelen verlaufen in der Reihenfolge absteigender Wahrscheinlichkeit unterhalb dieses Scheitels. Je tiefer du auf diesem Wahrscheinlichkeitsgefälle liegst, desto mehr Energie benötigst du für Zeitreisen. Von unserem Standort aus gesehen, weichen beide unsere Zeitlinien vom Scheitelpunkt ab; meine liegt noch unterhalb von deiner.«
    Tack entdeckte Humor in sich. »Danke, dass Sie mir in dieser Frage Klarheit verschafft haben.«
    Der Reisende schlug ihn, dass er sich drehte und stürzte, aus dem Gleichgewicht gebracht durch den Rucksack. Blut spritzte aus seiner Nase in den Dreck. Der Reisende beugte sich über ihn und zerrte seinen Kopf an den Haaren hoch. Tack stellte fest, dass die eigene Hand auf dem Griff der Zielsucherpistole lag, aber er konnte sie einfach nicht ziehen.
    »Sobald wir mit dir fertig sind«, zischte der Reisende, »ist es durchaus möglich, dass ich dich umbringe!« Er packte Tacks Arm und hielt ihn hoch, damit Tack erneut deutlich das Band ums Handgelenk sah. »Du solltest wissen, dass nur das hier dich derzeit am Leben hält, einfach auf Grund der Tatsache, dass es die Nährstoffe zum Leben braucht, die es gegenwärtig deinem Körper entzieht.« Der Reisende zerrte Tack nun mit einer Hand wieder auf die Beine, so mühelos wie jemand, der eine Stoffpuppe aufhob, und schubste ihn auf das Doppeltor der Scheune zu. »Jetzt aber los!«
    Das Tor führte auf einen asphaltierten Hof. Auf der anderen Seite stand eine Klinkerscheune, die einen Mähdrescher beherbergte, einen Trecker und dessen verschiedene Anhänger. Tack wischte sich Blut vom Gesicht und entdeckte einen Pflug, dessen diverse Scharen von aktuellem Gebrauch hell glänzten. Am liebsten hätte er den Reisenden in dieses Eisengestrüpp geschleudert und sich angehört, wie ihm die Knochen brachen.
    »Nach rechts«, kommandierte der Reisende, und Tack blieb nichts anderes übrig, als seinem neuen Meister zu gehorchen. Bei einem Blick zurück entdeckte er ein Bauernhaus und fragte sich, ob es das gleiche Haus war, aus dem er gestern Abend die Stimmen gehört hatte, als er seine Prügel kassierte. Vor ihm erstreckte sich ein Weg zwischen frisch umgepflügten Feldern, wo die Erde wie braune Schuppen in der Morgensonne glänzte. Es war kalt; sein Atem dampfte in der Luft, und er bemerkte Reif auf den Brennnesseln und dem Holunder, die im Schatten der Nebengebäude wuchsen.
    »Wohin gehen wir?«, fragte er und hoffte, dass dies keine Frage war, die eine Strafe nach sich zog.
    Der Reisende warf ihm einen kurzen Blick zu. »Hinaus zum Deich, wo du aufgetaucht bist. Wir haben dich entdeckt, kaum dass sich die Torusträgerin von dir befreit hatte, aber wir haben zunächst jahrelang nicht darauf reagiert. Wir hatten den Torus in deiner Ursprungszeit geortet, aber das Biest war auch da und bewachte ihn wie gewohnt, bis jemand den Torus aufhob.«
    Biest?
    Tack stellte diese Frage jedoch nicht laut. Er blieb bei seiner ursprünglichen Linie. »Warum gehen wir dorthin?«
    »Dort benutzen wir das Mantisal, das mich hergebracht hat. Es steht derzeit phasenverschoben am Fuß des Hangs«, antwortete der Reisende, und Ungeduld schwang in seinem Ton mit.
    »Mantisal?«
    »Es reicht! Ich mag es jetzt nicht erklären, und du bringst ohnehin nicht die erforderliche Intelligenz mit.«
    Tack erkannte, bis zu welcher Grenze er gehen konnte, und hielt den Mund fest geschlossen, während er neben dem Reisenden herwanderte. Offensichtlich wurde er hier in eine Lage hineingezogen, die zu begreifen ihm einige Mühe abverlangte. Aber Dinge vollständig zu begreifen war ein Luxus, den die U-Reg ihm gar nicht erst zugestanden hatte.
    Sie folgten dem Weg zwischen den Feldern, der sie nach links und schließlich zu einem Tor in einer dicken Schwarzdornhecke führte. Dahinter breitete sich ein Feld aus, schon lange genug unbebaut, dass Dornengestrüpp darauf hatte Fuß fassen können. Nachdem sie über das Tor geklettert waren, gingen sie am Rand dieses Feldes entlang bis zu einer Stelle, wo ein Trampelpfad durch die Vegetation führte. Auf der anderen Seite begrenzte ein Stacheldrahtzaun das Feld, und an der Seite führte ein Zauntritt hinüber. Sie benutzten ihn, überquerten eine Wiese, die gerade so breit wie eine Autobahn war, und stiegen schließlich den

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