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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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zerstörten zwei Türme. Ein riesiges Geschützrohr, von Trümmern umwickelt, stürzte herunter und schlug krachend auf der Erde auf. Der panisch herumstolpernde Coptic kratzte mit blutigen Fingern an dem Zahn in seinem Hals herum.
    Eine Frau schrie kurz auf, als ein Enteledont seine Peinigerin wie einen roten Lappen schüttelte. Weitere dieser Kreaturen drängten sich aufs Gelände. Meelan richtete laut schreiend ihre Waffe auf Tack. Schüsse schlugen hinter ihm ein, als er davonrannte. Noch eine Explosion in der Nähe, und aus ihr schlug eine zerfetzte Gestalt Purzelbäume durch die Luft; dahinter kroch eine rote Männergestalt, gehäutet von Kopf bis Fuß, brüllend über die Erde. Oberhalb der tobenden Enteledonten brauste ein Mantisal heran, stoppte abrupt direkt über Tack und umhüllte ihn sofort mit kaltem Nebel. Tack griff nach oben und packte zu, zog sich an Bord, als das Konstrukt schon wieder Höhe gewann.
    »Schieb das hinaus«, sagte der Reisende und deutete mit dem Kopf auf eine kürbisgroße, verspiegelte Kugel, die lose an einer der Streben hing. Tack zog sie ab und schob sie durch eine Lücke in der Konstruktion. Als er nach unten blickte, entdeckte er weitere Mantisale, die überall auftauchten, und Menschen, die herbeiliefen, um einzusteigen. Dann waren sie selbst auf und davon, ließen Pig City hinter sich, brausten über das Buschland hinweg.
    »Blick nicht zurück! Es würde dich blenden«, warnte ihn der Reisende.
    Tack wandte sich gerade noch rechtzeitig von der Explosion aus grellweißem Licht ab, das sich im Mantisal brach und unter ihnen schwarze Schatten über die Felsen und Bäume der Landschaft warf. Einen Augenblick lang hatte er den Eindruck, die vertraute Form einer Atomexplosion zu sehen, ehe sich das Mantisal in die Zwischendimension faltete.
    Aber selbst dann war es noch nicht vorbei. Vor dem Hintergrund der Schwärze ringsherum sah er eine sich ausbreitende Wolke von fliehenden Mantisalen.
    »Nicht hinsehen!«, warnte ihn der Reisende aufs Neue.
    Feuer breitete sich aus und bemalte den farblosen Raum mit rotem Licht. Unmittelbar darauf flogen sie durch die vorpalen und menschlichen Überreste, die in einer Dimension verdampften, wo sie nicht von Bestand sein konnten.
    »Ich habe gesehen, wie du diesen Coptic erwischt hast«, sagte der Reisende.
    Tack nickte nur, war noch zu benommen, um etwas zu sagen.
    »Mein Vorname lautet Saphothere«, gestand der Reisende.

Kapitel 8
    Techniker Goron:
    Der Energiedamm funktioniert noch, aber in Anbetracht der Bahnstörung Ios weiß ich nicht, wie lange es dabei bleiben wird. Wir gingen von einem weiteren Angriff aus, als sich die Umbrathan-Flotte in einen Orbit um Callista verschob, und als Reaktion feuerte Station 1 7 Raketen ab. Das blieb jedoch erfolglos, denn die Flotte verschob sich nach innerhalb der temporalen Barriere, die den Jupitermond umgibt. Nach dem zu urteilen, was wir an Messwerten erhielten, war der ganze Mond ein paar Grad außer Phase. Versuche, eine Tachyonen-Kommunikation herzustellen, scheiterten. Zum Glück befand sich 17 nicht auf einer Umlaufbahn um Callisto, denn sonst wäre sie wie die übrigen dortigen Stationen inzwischen erratisches Treibgut im Jupitersystem – nachdem der Phasenwechsel den Gravitationsschacht des Mondes schon vor dem abschließenden apokalyptischen Ereignis negiert hatte. Die Frage erscheint töricht, warum wir dies nicht vorhersagen konnten, wo wir doch Zugang zur Technik der Zeitreise haben. Aber wer hätte noch vor einem Monat gedacht, dass es nötig sein könnte, einen Blick in die nahe Zukunft zu werfen? Es scheint sicher, dass die gesamte Bevölkerung tot ist. Nur die Umbrathan-Flotte und die Forschungsanlage haben sich verschoben.
    Als die Äpfel auftauten, wurden sie matschig, aber Polly konnte trotzdem vier davon essen. Dann nagte sie sich ihren Weg durch den gefrorenen Kern der Pastete, während sie etliche Kilometer weit dem Flusslauf folgte. Schließlich rastete sie, lehnte sich an eine Eiche und schlief ihrer Schätzung nach bis Mittag. Als sie aufwachte, war ihr Kopf viel klarer.
    »Ich möchte nicht nur überleben. Ich möchte auch ein Leben haben«, erklärte sie unvermittelt.
    Nandrus Reaktion brauchte einige Zeit, als hätte er auch ein Nickerchen gemacht.
    Du bist am Leben.
    »Ich möchte begreifen, möchte Erfahrungen machen. Also sollte ich diese … Reise als Gelegenheit verstehen. Ich kann so vieles lernen!«
    Früher wolltest du nie mehr erfahren als möglichst viele

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