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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Zeit-Raum, den mein Opa ‚Tempus‘ genannt hat.“ Julian ließ die Worte wirken.
„Einen Zeit-Raum?“, fragten Kim und Leon wie aus einem Mund.
„Ja“, meinte Julian. „Von dort kann man in die Vergangenheit reisen! Es soll in diesem Raum tausende von Türen geben, für jedes Jahr eine. Man kann durch sie hindurchgehen und gelangt in die jeweilige Zeit. Opa Reginald hat mir dieses Geheimnis mit dem Schlüssel zu Tempus anvertraut.“
„Aber woher weißt du, wo du landest?“
„Mein Opa Reginald schrieb, dass man sich nur auf den gewünschten Ort konzentrieren müsse“, erläuterte Julian seinen Freunden.
„Das klingt ja irre!“ Kim war sofort Feuer und Flamme. „Wir könnten erleben, wie Hatschepsut in Theben regiert hat und vielleicht sogar aufdecken, wer sie umbringen wollte! Aber so richtig glauben kann ich das mit dem Zeit-Raum nicht.“
Auch Leon war misstrauisch: „Hast du es schon mal ausprobiert, Julian?“
Julian zog die Schultern hoch. „Äh, nein. Ich habe mich, ehrlich gesagt, allein nicht getraut.“
„Wo ist dieser Zeit-Raum?“, wollte Kim wissen. „Ich möchte mal einen Blick reinwerfen. Dann sehen wir ja, ob es wahr ist oder nur eine von Opa Reginalds Geschichten. Auf geht’s, Jungs!“
„Langsam, langsam“, bremste Leon sie. „Nehmen wir mal an, wir kommen per Zeitreise in Hatschepsuts Krönungsjahr an: Wie kommen wir wieder zurück?“
„Na ja“, druckste Julian. „Mein Opa schrieb, dass man sich nur den Ort merken müsste, an dem man in der jeweiligen Zeit gelandet ist. Dort gibt es dann eine Art Zeittor in die eigene Gegenwart zurück. Die gesamte Reise würde übrigens nur ein paar Sekunden dauern.“
„Also würde es niemandem auffallen, wenn wir weg wären“, schloss Leon daraus. „Zeig uns mal diesen Raum, Julian. Dann können wir immer noch …“
Seine letzten Worte wurden von einem schrecklich lauten Donner verschluckt. Die Scheiben klirrten.
Julian atmete tief durch. „Wir müssen da lang, den Gang runter und dann die Treppe rauf“, sagte er.
Draußen tobte der Sturm mit unverminderter Kraft. Unwillkürlich rückten die Kinder dichter zusammen. Sie erreichten eine Wendeltreppe, deren Stiegen ächzten. Oben angekommen tat sich ein weiterer Raum vor ihnen auf, an dessen Stirnseite ein einzelnes Bücherregal stand.
„Dort ist es“, flüsterte Julian.
„Aber da ist doch nur ein Regal“, erwiderte Leon enttäuscht.
„Das Regal steht auf einer Schiene, die hier im Parkett verborgen ist. Man kann das Regal zur Seite schieben und dahinter liegt eine Tür“, wisperte Julian. „Die Tür zu Tempus!“
Mit vereinten Kräften schoben die drei das schwere Regal beiseite. Das Tor zum Zeit-Raum bestand aus dunklem, fast schwarzem Holz. Es war über und über mit Symbolen verziert. Sterne, Sonnen und Mondsicheln wechselten mit seltsamen Schriftzeichen, Fratzen

    und Totenköpfen. Matt glänzte der Türgriff im Licht. Die Freunde sahen sich unschlüssig an.
„Okay, wir gehen rein!“, rief Kim aufgeregt. „Das ist eine einzigartige Chance.“
„Meinst du wirklich? Die Sache könnte aber gefährlich werden“, gab Julian zu bedenken.
„Wir tun es“, sagte jetzt auch Leon. Seine Stimme war belegt. „Vielleicht hat sich dein Opa das mit der Zeitreise ja nur ausgedacht.“
Er legte eine Hand auf den Türgriff. Kim folgte seinem Beispiel – und schließlich auch Julian. Noch einmal sahen sich die Freunde an. Dann drückten sie die Klinke gemeinsam hinunter.

Der Puls der Zeit

    Mit einem Krachen schlug das Tor hinter den Freunden zu. Bläuliches Dämmerlicht lag in dem Raum. Unscharf waren weitere Türen zu erkennen. Tausende von Türen, die auftauchten und wieder verschwanden. Tempus hatte keinen Anfang und kein Ende. Die Türen öffneten und schlossen sich, quietschten und ächzten. Über den Türrahmen standen Jahreszahlen. Sobald die Türen aufklappten und einen flüchtigen Blick in die düsteren Gänge dahinter erlaubten, drangen Geräusche an die Ohren der Freunde: das Dröhnen von Maschinen, der zarte Klang einer Geige, das Lachen von Kindern, der Geschützdonner einer Schlacht, der Lärm ausgelassener Menschen bei einem Fest. Sirenen gellten, Chöre jubelten, Schüsse knallten, Schreie ertönten, Feuer prasselte, Wasser gurgelte. All das vermischte sich zu einem verwirrenden und ohrenbetäubenden Durcheinander. Unwillkürlich machten Julian, Kim und Leon einen Schritt zurück. Doch das Tor, durch das sie Tempus betreten hatten, war in einem feinen Nebel

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