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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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sagte Julian, der sich wieder gefasst hatte. „Wir wollten der Katze nichts tun. Im Gegenteil, wir haben sie vor einem Mann mit einem Dolch gerettet.“
Kim und Leon nickten zustimmend.
Hatschepsut lachte hell auf. „Wie kommt es dann, dass sie in einem Netz gefangen war? Rettet man so eine Katze?“
Erneut redete Julian. Er redete um sein Leben – und um das seiner Freunde. Doch Hatschepsut schien nicht allzu beeindruckt. Während sie zuhörte, fütterte sie die Katze mit kleinen Fleischhäppchen, die ihr ein Diener reichte.
„Das klingt alles nach Ausflüchten“, sagte die Pharaonin. Sie schnippte mit den Fingern. Ein weiterer Höfling eilte heran. Leise gab Hatschepsut ihm ein paar Anweisungen. Julian ahnte, dass es schlecht um sie stand. Doch da bekamen die drei Freunde unerwartete Unterstützung: Kija verließ ihren Platz zu den Füßen der Pharaonin und stolzierte auf die Kinder zu. Ihre Bewegungen waren langsam und majestätisch und glichen denen einer Balletttänzerin. Kija stupste die Kinder nacheinander mit der Nase an und rieb ihr Köpfchen an ihren Beinen. Kim traute sich, die göttliche Katze zu streicheln. Mit unergründlichen grünen Augen schaute Kija das Mädchen an. Dann begann sie behaglich zu schnurren. Irritiert beobachtete Hatschepsut die Szene. „Seht“, meldete sich Julian jetzt wieder zu Wort. „Kija hat keine Angst vor uns. Das zeigt doch, dass wir …“ „Schon gut“, unterbrach die Pharaonin ihn. „Mir scheint, ihr sprecht die Wahrheit und habt Kija tatsächlich gerettet. Sonst würde Kija euch eher die Augen auskratzen als sich von euch anfassen lassen.“
Julian, Kim und Leon atmeten auf. Aber was würde jetzt weiter mit ihnen geschehen?
„Der Mann mit dem Dolch: Wie sah der denn aus?“, wollte Hatschepsut als Nächstes wissen.
Doch das Trio konnte ihr nur eine äußerst vage Beschreibung geben. Es war einfach zu dunkel gewesen.
Enttäuscht meinte die Pharaonin zum Hauptmann: „Durchkämmt das Hafenviertel. Befragt die Leute, die dort wohnen. Vielleicht hat jemand etwas beobachtet.“ Dann erhob sich Hatschepsut. „Es ist spät“, sagte sie. „Ich werde mich jetzt in meine Schlafgemächer zurückziehen. Die drei Kinder aus der Oase sollen am Leben bleiben und im Palast beschäftigt werden – als Zeichen meiner Dankbarkeit. In der Küche gibt es schließlich immer etwas zu tun. Und jetzt komm, Kija!“
Doch die Katze ließ sich weiter von Kim streicheln.
„Kija!“
Zögernd wandte sich die Katze von ihrer neuen Freundin ab und folgte der Pharaonin. Noch einmal drehte sich das elegante Tier um und warf dem Trio einen Blick zu. In den schräg stehenden, klugen Augen lag etwas Wissendes.
Der Hauptmann führte Julian, Kim und Leon aus dem prunkvollen Raum. Über Treppen und durch Gänge ging es zurück zu den einfachen Unterkünften der Diener. Mürrisch wies der Hauptmann Julian, Leon und Kim eine Kammer zu und warf die Holztür hinter ihnen zu.
Der kleine Raum wurde von einer Öllampe erhellt. Auf dem Boden lagen drei Binsenmatten und in einer Ecke stand ein Krug mit Wasser. Weitere Einrichtungsgegenstände gab es nicht.
„Willkommen in unserem neuen Zuhause“, grinste Kim. „Wirklich nett hier!“
„Sei froh, dass wir nicht im Kerker gelandet sind!“, meinte Julian.
Leon legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das war echt gut vorhin“, sagte er anerkennend. „Deine Geschichte hat uns womöglich das Leben gerettet.“
Bescheiden winkte Julian ab. „Deine Idee mit der Oase war auch nicht schlecht.“
„Vergesst Kija nicht! Zum Glück hat sie uns freundschaftlich begrüßt!“, warf Kim ein und legte sich auf eine der Matten. „Oh, ganz schön hart! Aber wir werden uns daran gewöhnen.“
„Ein faszinierendes Tier“, meinte Julian und gähnte. „Sie ist anders als alle Katzen, die ich bisher gesehen habe.“
„Ja“, stimmte Leon ihm zu. „Kija ist wirklich anders. Klug und sehr rätselhaft.“
Kim hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Rätselhaft ist das richtige Stichwort, Jungs: Wir müssen herausfinden, warum der Kerl Kija töten wollte. Und damit sollten wir gleich morgen anfangen.“

Der erste Anschlag

    Bei Tagesanbruch fuhren die ersten Fischer auf den Nil hinaus, um Barben und Welse oder sogar einen Latos, einen großen Nilbarsch, zu fangen. Da es noch angenehm kühl war, begannen die Bauern jetzt schon, ihre Felder zu bestellen. Ochsen wurden vor den Pflug gespannt und legten sich ins Zeug. Die aufgehende Sonne tauchte den Palast in

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