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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenk Fabian
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ein dichtes Gebüsch. Dort war wenigstens der Boden trocken. Ein Dach aus Blättern schützte die Freunde.
    „Und was jetzt?“, wollte Julian noch einmal wissen.
    „Schlafen, einfach nur schlafen“, murmelte Leon. „Morgen sehen wir weiter. Hauptsache, wir sind erst einmal in Sicherheit.“ Er legte seinen Kopf auf den Unterarm und schloss die Augen. Eine Minute lang lauschte er noch dem monotonen Rauschen des Regens, dann nickte er ein. Kurz darauf waren auch seine Freunde eingeschlafen.

Ikh Koring – das große Tabu

Ikh Koring – das große Tabu
    Kija weckte die Freunde am nächsten Morgen in aller Frühe. Maunzend lief sie von einem zum anderen und stupste sie so lange mit ihrer kalten Schnauze ins Gesicht, bis alle wach waren.
    „Mann, habe ich Hunger!“, rief Leon, während er sich streckte. Er fühlte sich grässlich nach der Nacht in den feuchten Klamotten. Vorsichtig spähte er aus dem Gebüsch und stellte erleichtert fest, dass es aufgehört hatte zu regnen.
    Kim pikste mit dem Zeigefinger auf ihren Bauch. „Ich auch. Was gibt’s zum Frühstück? Schinken mit Speck? Müsli? Frisch gepressten Orangensaft?“
    Julian verdrehte die Augen. „Schön wär’s“, sagte er. „Aber bevor wir ans Essen denken, sollten wir uns wirklich überlegen, wie wir weiter vorgehen. Wir können schließlich nicht ewig in diesem Wald bleiben.“
    Sie begannen, alle durcheinander zu reden. Jeder hatte einen anderen Vorschlag.
    „Wir sollten in der Nähe des Leichenzuges bleiben“, sagte Kim schließlich.
    „Wieso denn das? Ich dachte, ihr seid froh, Qutula und seinen Männern entkommen zu sein!“, entfuhr es Tscha.
    „Ja, klar“, entgegnete Kim. „Aber wir wollen wissen, wo der Khan beerdigt wird und …“
    Scharfe Blicke von Julian und Leon stoppten sie. Kim biss sich auf die Unterlippe. Beschämt sah sie zu Boden. Jetzt hatte sie sich doch glatt verplappert.
    „Es ist nämlich so“, sprang Leon rasch ein. „Wir haben beobachtet, dass Qutula etwas von den Grabbeigaben gestohlen hat.“
    Erstaunt riss Tscha die Augen auf. „Das kann doch nicht wahr sein!“
    „Aber es stimmt“, fuhr Leon fort. „Wir wollen verhindern, dass er sich noch mehr nimmt. Wer weiß, was er alles im Schilde führt. Also wollen wir in der Nähe des Zuges bleiben, verstehst du?“
    Langsam nickte Tscha. „Das hätte ich Qutula niemals zugetraut. Es gibt kein größeres Vergehen, als sich am Besitz des Khans zu vergreifen. Habt ihr Beweise für den Diebstahl?“
    „Beweise nicht“, erwiderte Kim kleinlaut. „Aber ich habe Qutula mit meinen eigenen Augen beim Stehlen beobachtet. Wenn er das abstreitet, würde seine Aussage gegen meine stehen.“
    „Das ist schlecht“, bemerkte Tscha. „Und nun wollt ihr wirklich diesen gefährlichen Mann auf eigene Faust verfolgen?“
    „Ja“, antwortete Kim entschlossen.
    Tscha seufzte. „Ich werde euch begleiten. Mir persönlich ist zwar egal, was aus den Schätzen des Khans wird. Er war nie mein Herrscher, denn er hat mein Volk unterjocht, und ich musste ihm als Sklavin dienen!“
    „Wenn Qutula uns entdeckt, wird er uns töten!“, wandte Julian jetzt ein.
    „Wir dürfen uns eben nicht erwischen lassen“, sagte Kim und begann, auf einem Grashalm zu kauen.
    Brummelnd gab Julian nach. Ihm behagte die Vorstellung überhaupt nicht, wieder in der Nähe des Leichenzuges reisen zu müssen. Auf der anderen Seite wollte er natürlich auch wissen, wo das Grab des Dschingis Khan lag. Es war auch ihm sonnenklar, dass sie deswegen den Leichenzug nicht aus den Augen verlieren durften.
    „So, das wäre also geklärt“, sagte Kim jetzt. Sie kaute noch immer auf dem Grashalm. „Ich habe wirklich ziemlichen Hunger. Wenn ich nicht bald etwas zu mampfen bekomme, werde ich noch zum Schaf und beginne zu grasen!“
    Tscha verschwand im Wald und kehrte kurz darauf mit einigen Wurzeln, Pilzen und etwas Moos zurück.
    „Das sollen wir doch nicht etwa essen“, sagte Julian und verzog das Gesicht.
    Tscha grinste. „Wenn es dir nicht passt, musst du selbst etwas Essbares suchen gehen“, sagte sie und stopfte sich einen Pilz in den Mund.

    Eine halbe Stunde später lagen die Kinder einigermaßen satt auf der Kuppe eines Hügels und spähten auf Qutulas Lager hinab. Dort herrschte Aufbruchstimmung. Wenig später setzte sich der lange Zug wie ein schwerfälliger Wurm in Bewegung. Er kam nur langsam voran, denn der Boden war noch immer aufgeweicht. So hatten die Freunde kaum Schwierigkeiten, den letzten

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