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Die Zeitensegler

Titel: Die Zeitensegler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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schnaubte. Er zischte Simon an, dann raunte er Salomon etwas zu und schließlich trat er wütend mit dem Fuß auf.
    Die Erde rumorte. Wie in einem Erdbeben erzitterte der Waldboden. Die Flammen des Lagerfeuers stoben plötzlich haushoch auf. Das war endgültig zu viel für die Siedler. Völlig überstürzt rannten sie in den Wald davon.
    Auch die Gruppe der Aborigines flüchtete.
    Jetzt standen nur noch Simon und Salomon am Feuer und nun wandte sich der Schattengreifer ihnen noch einmal zu. Erblickte ihnen giftig in die Augen, dann trat er plötzlich auf das Feuer zu, das für einen Moment erneut aufflammte und ebenso schlagartig verlöschte.
    Eine alles umfassende Stille trat ein.
    Der Schattengreifer war gegangen.
    Simon erinnerte sich an die Worte der kleinen Krähe: »Gegen wahre Gefühle ist er machtlos.« Ihm wurde klar, dass die Liebe der Mutter den jungen Aborigine gerade vor dem Schicksal bewahrt hatte, das auf dem Seelensammler auf ihn gewartet hätte. »Mach es gut«, flüsterte er dem Jungen nach, auch wenn er schon lange Simons Blick entschwunden war.
    »Schade, nicht einmal seinen Namen haben wir erfahren«, seufzte Salomon.
    »Aber wir konnten ihm helfen«, erwiderte Simon. »Darauf kommt es an! Lass uns jetzt zum Seelensammler laufen. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Bald schon wird der Sand der Uhr …«
    »Hier läuft niemand davon!«, dröhnte eine tiefe Stimme hinter ihnen. »Ihr beiden schon gar nicht!«
    Die vier Siedler traten auf sie zu. Sie hatten das Geschehen wohl vom Wald aus beobachtet und näherten sich den beiden Jungs nun mit wütenden Blicken.
    »Irgendjemand wird für diesen Wahnsinn hier zahlen.« Der Anführer funkelte sie zähneknirschend an. »Und ihr zwei kommt mir gerade recht. Das alles haben wir euch zu verdanken. Alles lief perfekt – bis ihr aufgetaucht seid. Ich weiß nicht genau, was hier gerade geschehen ist. Aber ich weiß ganz sicher, dass jetzt ein paar lebende Fackeln auf dieser Lichtung stehen würden, wenn ihr nicht gewesen wäret.« Er bückte sich und griff nach seiner Pistole. »Also werdet ihr beiden jetzt für das geradestehen, was sich hier ereignet hat!«
    Die anderen Siedler zückten ihre Gewehre.
    Simon sah seinen Freund kurz an. »Lauf!«, brüllte er und schon hechteten die beiden davon in den Wald.
    »Hiergeblieben!«, brüllte der Anführer ihnen hinterher.
    Ein Schuss krachte. Simon spürte, wie etwas dicht an seinem Ohr vorbeizischte, und in der nächsten Sekunde schlug eine Kugel in den Baumstamm, an dem er vorbeilief.
    »Lauf, Salomon! Renn um dein Leben!«
    Die beiden nahmen den Pfad durch den Wald, den sie gekommen waren. Sie sprangen über Wurzeln und Steine hinweg, duckten sich unter herabhängenden Ästen hindurch und schafften es tatsächlich, die verwundeten Männer ein Stück abzuhängen.
    »Kommt zurück!«, hörten sie den Anführer mit sich überschlagender Stimme schreien.
    Plötzlich stoppte Salomon schlagartig und zerrte Simon zur Seite. Er stieß ihn hinter einen Strauch und sprang hinterher.
    »Was …«
    Salomon drückte seinem Freund blitzschnell beide Hände auf den Mund: »Pst!«
    Keine Sekunde zu früh. Auf dem Pfad erschienen mehrere uniformierte Soldaten. Sie hielten ebenfalls die Gewehre schussbereit in den Händen. Nur einen Augenblick später hätten sie Simon und Salomon entdeckt.
    In dem Moment kamen die vier schießwütigen Siedler angerannt.
    »Was ist los?«, rief ihnen einer der Soldaten entgegen. »Wir haben Schüsse gehört.«
    »Diebe!«, log der Anführer. »Wir wollten Diebe einfangen, doch sie sind uns entwischt.«
    »Diebe?«
    »Eine ganze Gruppe.« Der Mann steigerte sich regelrecht in sein Lügengespinst hinein.
    Simon in seinem Versteck musste unwillkürlich grinsen: Dieser brutale Mann stand wohl ordentlich unter Druck: Denn er konnte natürlich nicht zugeben, dass ihn zwei junge Siedler und ein Aborigine-Junge ausgetrickst hatten.
    »Es waren bestimmt neun. Neun Diebe. Nicht wahr, Jungs?«
    Seine Freunde nickten eifrig.
    »Sie haben John umgebracht.«
    Der Uniformierte horchte auf. »Was? John?«
    »Mit einem Spieß erstochen. Von hinten. Seht, wie wir aussehen. In einen Hinterhalt haben sie uns gelockt. Wir sind gerade so mit dem Leben davongekommen und nun dabei, sie zu verfolgen.«
    Der Soldat sah sich um. »Wohin sind sie gelaufen?«
    »Sie haben sich im ganzen Wald verstreut«, log der Anführer. »Aber an zweien waren wir schon ganz nah dran. Ihr hättet ihnen eigentlich begegnen müssen.«
    Simon

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