Die Zeitfalle
Indianer, Schwarze, Mestizen, ein paar weiße Händler, drei Australier, die in Shorts um die Erde trampten ... und ein paar schöne Menschen, die eine Mischung von allem waren. Kleine Kinder ... Mahlzeiten in irdenen Töpfen ... Tiere mit zusammengebundenen Beinen ... Ballen, Kisten, Bündel, Säcke.
Wir dampften mit einem psychedelischen roten und purpurnen Sonnenuntergang ab, teilten etwas von unserem Gras mit den Einheimischen, und sie revanchierten sich mit Aguardiente und dicken Tortillas mit schwarzen Bohnen und Chili. Dann kamen wir in Regen und Wind. Das Sonnensegel war nicht wasserdicht, und das Regenwasser pinkelte aus tausend Löchern auf uns 'runter, aber wir ließen uns nicht unterkriegen, fanden uns einfach damit ab, während Moonbeam mit einem halben Dutzend anderer Kinder auf einer Decke schlief, zusammengerollt wie junge Hunde. Die ganze Nacht durch legten wir immer wieder in kleinen Häfen an ... der Kahn schlingerte und stampfte, aber keine Bange, denn jeder weiß, daß Gras gut gegen Seekrankheit ist. Am nächsten Tag gegen Mittag kamen wir endlich an unser Ziel ... das Paradies, Mann, Jobo's Caye.
Das Wasser ist so seicht, daß der Dampfer nicht anlegen kann, also segeln Einbäume 'raus, um Fracht und Passagiere zu verladen und abzuholen. Wir kletterten hinter einer alten schwarzen Frau mit mehreren Hühnern das Fallreep runter, mein Alter mit Moonbeam auf dem Arm, und dann saßen wir in dem wackligen Boot, und der schwarze Bootsmann machte sein Gesicht zu einem breiten Lächeln auf und ruderte zum Ufer, wo wir weißgestrichene kleine Holzhäuser auf Pfählen sehen konnten, mit glänzenden Blechdächern und vielen Palmen. Ein paar Leute in dünnen, unbestimmbaren Kleidern, die Männer mit Machetes, erwarteten die Boote und sangen so einen kleinen Singsang, von dem wir kein Wort verstanden. Die ganze Stimmung war genau das Richtige für uns, und wir bieten dem Bootsmann einen Joint an. Sein Lächeln wird noch breiter.
»Mann, das ist es!« sagt mein Alter immer wieder. »Das ist es wirklich!« Und wir sind beide high von der Sonne und dem Wasser und den Palmen und dem einfachen Leben.
Der Hauptort, Bender Creek Town, war ein bescheidenes kleines Nest. Alte Holzhäuser und Schuppen, auf der Hauptstraße Pfützen, in denen Enten schwammen. Öffentliche Wasserzapfstellen an den paar Straßenecken. Wacklige Scheißhäuser und Donnerbalken hinter den Hütten, wo es von Hühnern und kleinen schwarzen Schweinen wimmelte. Ein paar Läden, von Chinesen betrieben, ein paar Landrover ... auf dem Marktplatz alte schwarze Frauen, die Früchte, Papageien und geröstete Seemuscheln verkauften ... ein Regierungsgebäude mit Polizeistation an einem verschlafenen kleinen Platz ... ein fliegensummender Raum mit geschlossenen Fensterläden in einem gebrechlichen kleinen Hotel. Die Stimmung war richtig, aber es war heiß, voller Menschen und schmutzig.
Die Leute waren richtig freundlich zu Fremden und hielten uns auf der Straße an, um mit uns zu reden. Viele von ihnen versuchten Bürgen zu finden, um in die Staaten zu kommen und die Überflußgesellschaft zu machen. Mein alter Mann versuchte ihnen zu sagen, sie sollten diesen Scheiß vergessen. In den Staaten würde man sie hassen und in die Hintern treten und anspucken. Sie würden keine Freiheit und keine Würde haben. Aber sie grinsten bloß ihr träges Lächeln, und wir konnten sehen, daß sie auf fließend warm und kalt Wasser und Kühlschränke und Fernseher und Wagen und all den Plastikscheiß standen, von dem wir wegkommen wollten.
Wir beschlossen, daß wir in eines von den Buschdörfern gehen wollten, wo es wirklich anders wäre, wo die Leute wirklich im Hier und Jetzt lebten und wo es keine Regierungsgebäude und Läden mit bonbonfarbenem Plastikgeschirr und dieser Art von amerikanisiertem Scheiß gäbe.
Ein Geck, mit dem wir am Wasser palavern, fängt an, uns von diesem Dorf zu erzählen, in dem er aufgewachsen ist. Auf einer kleinen Halbinsel, umgeben von einer großen Lagune ... Seehundbank nannten sie den Ort. Dort gab es so viele Mangobäume, daß sie die Früchte an die Schweine verfütterten, und alle saßen den ganzen Tag in der Sonne oder unter den Palmen, teilten miteinander, sangen und ließen den lieben Gott einen guten Mann sein. Ho! Das klang wirklich wie der Ort, den wir suchten, ein Paradies!
Die kleine Fähre, die zweimal im Monat dorthin tuckerte, sollte in ein paar Tagen fahren, und als sie abging – nicht mehr als ein großer
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