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Die Zeitfalle

Die Zeitfalle

Titel: Die Zeitfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Carr
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Einbaum mit einem blubbernden alten Diesel –, waren wir an Bord, zusammen mit dem Bootsmann, einigen Packen und Bündeln und zwei besoffenen jungen Brüdern, die sich an einem riesigen Korb mit Gurken festhielten.
    Wir fuhren den schleimigen grünen Bender Creek aufwärts und fanden uns bald in einem seichten, gewundenen Kanal, der durch einen dichten Mangrovensumpf führte. Unsichtbare Vögel kreischten, unsichtbare Fische platschten, Insekten stachen und bissen uns, und einmal hörten wir ein lautes Klatschen und sahen ein kleines, graugrünes Krokodil neben dem Boot schwimmen.
    Schnell riß ich Moonbeams Hände aus dem Wasser und versuchte ihr zu sagen, was ein Krokodil mit zwei Babyhänden machen kann. Es ist nicht schön, ihre unschuldige Freiheit so zu beschränken, aber hier gibt es nicht mal einen Arzt, von einem Krankenhaus gar nicht zu reden!
    Die Luft war wie ein warmer, nasser Waschlappen, und mein alter Mann war in einer schweren Nummer und glaubte, dies wäre die »African Queen«, und er wäre Humphrey Bogart und ich Katherine Hepburn, und wir würden von Blutegeln gejagt. Gummizellen hatten sie hier natürlich auch keine ...
     
    Mein alter Mann fing bald an, vom Garten Eden zu murmeln, als wir auf der Halbinsel Seehundbank an Land gingen, und es war wirklich ein echt paradiesischer Flecken. Unser Freund in Bender Creek Town hatte uns gesagt, daß es dort nicht viel Bedarf für Brot gebe, aber wenn wir ein paar Geschenke mitbrächten, würden wir gleich in die Gemeinschaft aufgenommen und die guten Vibrationen fühlen ... Also hatten wir (auf seinen Rat) etwas Kleiderstoff, Honig, billige Taschenlampen, Rum und Konserven gekauft und kamen uns wie Kolumbus vor, als wir anfingen, die Sachen an die Brüder und Schwestern zu verteilen, die zum Landesteg kamen, um das Boot zu begrüßen. Nun, das brachte sie aus dem Häuschen, und sie fingen an, uns zu umarmen und willkommen zu heißen, ohne auch nur unsere Namen zu wissen.
    Schließlich erscheint die große Mamma und Chefin des Ortes, Miz Rose, und wie sie hört, daß wir nicht vorhaben, mit dem Boot zurückzufahren, sondern tatsächlich daran denken, hier zu leben, kriegt ihr Gesicht einen angetörnten Blick, und sie fängt an, ihre Töchter in einem schrillen Geschnatter herumzukommandieren. Später kriegten wir 'raus, daß es eine Mischung von Afrikanisch, Spanisch, Karibisch und Englisch war. Die englischen Brocken hatten sie von Wanderpredigern und ein paar Transistorradios aufgeschnappt. »Der Turmbau zu Babel«, murmelt mein Alter. Die halbe Zeit weiß ich wirklich nicht, wovon er redet, aber inzwischen ist es schon viel besser geworden.
    Miz Rose mußte ungefähr dreißig Töchter haben, alle von ihrem schrumpeligen kleinen einbeinigen Mann, der früher Krokodile gejagt hatte und einmal sein eigenes Bein mit einer Machete hatte abhacken müssen, als er draußen im Busch von einer giftigen Schlange gebissen worden war. Bevor wir uns einen Joint drehen konnten, führten die Töchter uns zu dieser netten kleinen Hütte, deren Besitzer kürzlich gestorben war. Der Boden war aus gestampfter Erde, und sie hatte Wände aus Flechtwerk und ein Dach aus Palmblättern (voll von allen möglichen Insekten und Eidechsen, aber harmlos und schön – nicht wie Stadtschaben und Kakerlaken und Wanzen, die jedermanns Haßvibrationen widerspiegeln). Es gab eine Strohmatratze auf einem hölzernen Rahmen, eine gemauerte Herdstelle mit Bratrost und Eisenhaken, ein paar Kerzen und Blechgeschirr, und das war schon so gut wie alles. Man sagte uns, daß wir hier für drei Dollar im Monat hausen könnten.
    Eine von den Töchtern, hübsch aber fast zahnlos, verlangte alle unsere schmutzigen Kleider und marschierte, mit dem Bündel auf dem Kopf, lachend davon, um die Sachen im Teich zu waschen. Eine andere Tochter brachte uns einen Eimer natürliches Regenwasser aus dem großen hölzernen Bottich, in dem es gesammelt und aufbewahrt wird.
    Eine dritte brachte uns einen Korb voller Früchte, und Miz Rose selber, mit ihren 250 Pfund Lebendgewicht, brachte uns einen großen Gürteltierpanzer, in dem Stücke von Gürteltierfleisch (schmeckt wie Huhn), Fisch, Brotfrucht und Bananen in Kokosmilch gedünstet waren.
    Völlig weg! Ein Paradies! Vor unserer Hütte waren Kokospalmen und ein riesiger Mangobaum mit Orchideen in den Ästen. Ein kleiner weißer Strand führte zu der vorderen Lagune, wo Kinder badeten und spielten und die Männer mit Netzen fischten. Hinter den Hütten waren

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