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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Henkel
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wahrsagen und beherrschen auch eine Reihe anderer …« Larue verstummte angesichts Captain Vincents missbilligendem Blick.
    »Und deshalb soll Karl seinen Krieg gegen die Sachsen vom Zaun gebrochen haben? Um die Zauberer einzufangen?«
    »Zum Teil, Sir. Er wollte seinem Gegenstück aus unserer Welt nacheifern, dessen Taten für ihn zum Vorbild in fast allem geworden sind. Außerdem war es die nächstliegende Möglichkeit, an Wahrsager zu kommen, denn im Frankenreich selber waren sie in den vergangenen Jahrhunderten verfolgt und ausgelöscht worden. Die Eroberung Sachsens schaffte Abhilfe, Hunderte von Gefangenen sind seitdem in das Aachener Lager gebracht worden. Sie wurden alle genauestens verhört, aber bisher war keiner unter ihnen, der in der Lage gewesen wäre, den Divergenzpunkt festzustellen.«
    In Vincents Gesicht spiegelte sich immer noch die abfällige Skepsis, mit der er Larues Worte entgegennahm. Doch er unterdrückte seinen Drang, sich dazu zu äußern. »Sie wissen eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass Sie hier ein Gefangener sind.«
    »Sir, Einhard spricht oft mit mir und weiht mich in manches ein, um mein Verständnis der auftretenden Probleme zu fördern, schließlich ist meine Mitarbeit für ihn unerlässlich. Dass ich so scharf bewacht werde, hat seine Gründe. Ich bin für ihn unersetzlich, da ich als Einziger den TFG bedienen kann. Alle Versuche, einen Ersatzmann auszubilden, endeten als Fehlschläge. Außerdem ist er vorsichtig. Er weiß, dass wir das gleiche Ziel haben, aber er ist nicht leichtsinnig.«
    »Sehr umsichtig von dem Mann. Also, er will die Veränderung der Zeitlinie rückgängig machen. Gut, das ist ja auch in unserem Sinne. Aber was soll dann diese Kopie der Aachener Kaiserpfalz, ganz zu schweigen von Karls übrigen Versuchen, seinem großen Vorbild zu folgen? Das lohnt sich doch gar nicht, wenn es sich nur um die Korrektur der Geschichte in göttlichem Auftrag handelt. Und woher haben die Franken die Feuerwaffen, Lieutenant?«
    Die Stimme des Captains war beim letzten Satz bedrohlich schneidend geworden, und Larue bemühte sich, rasch zu antworten.
    »Sir, nach dem, was ich von Einhard erfahren habe, hat der König am Gelingen des Zeitreiseplans gezweifelt und ihn ein Alternativprojekt ausarbeiten lassen, mit dessen Hilfe der König in dieser Welt die Vorherrschaft gewinnen könnte, in etwa, wie es Karls Stellung in unserer Welt entspricht. Dazu hat Einhard irgendein Bündnis mit einer anderen Macht geschlossen, aber ich weiß keine Details. Dafür hat er mich gezielt nach den Waffen meiner Welt befragt und welche davon mit den hier zur Verfügung stehenden Mitteln hergestellt werden könnten. General Wibodus, der Oberbefehlshaber des Frankenheeres und ein entschiedener Gegner des Zeitreiseplans, hatte gedroht, meine Aussagen mit der Folter zu erzwingen, falls ich mich weigern sollte. Also habe ich ihnen das Prinzip der Feuerwaffen beschrieben und wie man Schießpulver gewinnt.«
    »Über welche Waffen verfügen die Franken?«
    »Mein Wissen und die Möglichkeiten dieser Welt waren ausreichend für Steinschlossmusketen auf dem technischen Stand des achtzehnten Jahrhunderts. Sie können davon ausgehen, dass die Franken etwa die Feuerkraft von Infanteristen des Siebenjährigen Krieges erbringen.«
    Franklin Vincent kratzte sich nachdenklich am Kinn. Die Situation war sehr gefährlich. Was immer Karls Ziele sein mochten, wenn er sich entschied, sie auf dem Weg des Krieges zu erreichen, sanken die Chancen für eine Korrektur der Zeitlinie erheblich. Unter Umständen würde Larue dann für überflüssig gehalten und getötet werden, was einer Katastrophe gleichkäme. Viele Einzelheiten waren ihm noch unklar; er würde sich mit Andreas beraten müssen.
    »Nun gut, Lieutenant«, sagte Vincent und stand vom Tisch auf, »hören Sie mir gut zu: Sie werden Einhard auch weiterhin in jeder Weise unterstützen, was den Zeitreiseplan angeht, verstanden? Was ist mit dem TFG ?«
    »Er steht in einer streng bewachten Halle hinter der Villa. Ich kontrolliere ihn jede Woche auf Funktionstüchtigkeit, Sir.«
    »Ich will sehen, was ich tun kann. Einhard handelt momentan ganz im Sinne von NATE , wir werden ihn bei seinen Anstrengungen keinesfalls behindern.«
    Er setzte sich den Helm wieder auf und stellte sich mit Andreas an die Tür. Gerade rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn kurz darauf wurde sie geöffnet und der Oberkämmerer kam herein.
    »Also, Larue, Ihr habt Euch während meiner

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