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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Henkel
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fremdartig bellenden Laute der barbarischen Sprache schmerzten in seinen Ohren, ohne einen Sinn zu ergeben. Er würde Franklin später um eine Zusammenfassung bitten müssen und entschied sich, im Hintergrund zu bleiben, während die zwei Männer miteinander redeten.
    »Also, Lieutenant Larue«, sagte Captain Vincent und setzte sich auf den Stuhl, den zuvor Einhard innegehabt hatte, »jetzt berichten Sie mir kurz und knapp, wie Sie diese Situation produziert haben. Ich hoffe, Sie wissen, dass das hier ein A6-Fall ist, eine alternative Zeitlinie, und dass Sie der Verursacher sein müssen. Was haben Sie in Pompeji vermasselt? Und was ist danach geschehen?«
    »Sir, während der Pompeji-Mission hat sich nichts ereignet, was ich als Ursache der Veränderung angeben könnte.«
    »Das habe ich aus Ihrem Gespräch mit Einhard eben schon mitbekommen. Aber Sie müssen dort irgendwie den Irrelevanz-Puffer durchbrochen haben. Auch ein Kunststück, das hat vor Ihnen in neunzehn Jahren keiner bei NATE fertiggebracht. Aber schön, Sie wissen also nicht, was schiefgelaufen ist. Darum werde ich mich später kümmern. Aber was sonst passiert ist, das können Sie mir doch wohl sagen.«
    »Ja, Sir. Ich hatte mich befehlsgemäß in der Nacht vor dem Ausbruch des Vesuv aus Pompeji entfernt und den TFG zur Erfüllung der Sekundärmission auf den zwölften Januar 793 programmiert. Als Zielgebiet hatte ich den von Abteilung 8 vorgeschlagenen dichten Wald westlich von Aachen vorgesehen. Bei meiner Ankunft befand sich dort jedoch ein Acker, und der TFG war weithin sichtbar, was ich aber erst beim Aussteigen bemerkte. Da fand ich mich auch bereits umringt von Soldaten, die mich auf Fränkisch als Hexer bezeichneten und mich töten wollten. Ich konnte zwei von ihnen überwältigen, aber sie hätten mich wahrscheinlich schließlich doch umgebracht, wenn ihnen nicht plötzlich von Einhard Einhalt geboten worden wäre. Die Soldaten gehörten zu seiner Eskorte, er war auf dem Weg zu den Schwefelbädern von Aachen. Er ließ den TFG bewachen und mich als Gefangenen hierher bringen. Ein längeres Gespräch mit mir überzeugte ihn, dass ich weder ein Dämon noch ein Zauberer war, und ich merkte bald, dass ich mich in einer alternativen Zeitlinie befand, deren Urheber nur ich selbst sein konnte. Ich wusste jetzt, dass ich um jeden Preis mein Leben schützen musste, da ja die Theorie besagt, dass mein Tod diese Alternativwelt definitiv werden lässt. Das war nur möglich, indem ich Einhard die volle Wahrheit über meine Herkunft sagte. Erstaunlicherweise verstand er meine Ausführungen schnell, er muss außergewöhnlich intelligent sein.«
    »Sie haben ihm alles erzählt?«, unterbrach ihn Captain Vincent.
    »Ja, Sir. Ich rechnete damit, sonst der Folter ausgesetzt zu werden, und wollte nicht riskieren, dabei den Tod zu finden.«
    »Sie haben korrekt gehandelt. Fahren Sie fort.«
    »Zu meiner Überraschung akzeptierte Einhard also meine Erklärungen sehr schnell und zog daraus seine Schlüsse. Aus seiner Sicht ist die Welt, aus der ich komme, diejenige, die Gottes Plan für die Geschichte entspricht, während diese hier eine gegen Seinen Willen durch mich entstandene Fehlentwicklung ist. Er glaubt ferner, dass mein Erscheinen hier kein Zufall ist, sondern die göttliche Aufforderung, die ursprüngliche Zeitlinie wiederherzustellen. Er hat vor, mich nach Pompeji zurückzuschicken, wo ich die Ursache der temporalen Divergenz korrigieren soll.«
    »Schön und gut, aber wie stellt er sich das vor?«, fragte Vincent. »Soweit ich vorhin verstanden habe, fehlt jeder Hinweis darauf, was Sie in Pompeji wieder zurechtrücken müssten. Und so, wie ich das sehe, fällt diesem ach so klugen Einhard auch nichts Besseres ein, als irgendwelche Scharlatane um Rat zu fragen.«
    »Sir, Sie verstehen das völlig falsch!«, widersprach Larue. »Das sind keineswegs Scharlatane. Es handelt sich vielmehr um echte Zauberer und Wahrsager.«
    »Reden Sie keinen Blödsinn. Sie fangen ja schon genauso an wie die Menschen dieser verrückten Welt mit ihrem ganzen Aberglauben. Die sehen auch an allen Ecken und Enden Zauberei, wenn sie etwas nicht verstehen.«
    »Captain, es ist kein Aberglaube. Ich weiß, dass es unfassbar klingt, aber in dieser Welt ist Magie – in gewissen Grenzen – eine Tatsache. Fragen Sie mich nicht, wie das möglich ist, aber ich habe in den letzten Jahren oft genug mit diesen Zauberern arbeiten müssen, ich weiß, wovon ich spreche. Diese Leute können

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