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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Henkel
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überzieht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Priester fliehen und er sie nie zu fassen bekommt. Sein Ruf würde schon dafür sorgen.«
    »Unser größeres Problem besteht darin, was wir tun, wenn es auch dort keinen gibt, der herausfinden kann, was wir wissen müssen. Was können wir dann noch tun?«
    »Dann wüssten wir, dass Einhards großartiger Plan zum Scheitern verurteilt ist«, sagte Franklin trocken. »Und außerdem hätten wir dann die Garantie, dass der Krieg gegen Rom garantiert ausbricht, sobald Karl das auch festgestellt hat. Eins steht fest, er darf dann auf keinen Fall siegen. Dann wäre Larues Leben und somit auch meine Welt keinen Pfifferling mehr wert.«
    »Du würdest also mit deinem Wissen und deinen Fähigkeiten dem Imperium beistehen?«
    »Was bleibt mir übrig? Ich muss alles mir Mögliche tun, um Zeit für Larue und mich zu gewinnen. Ja, ich würde euch helfen. Wir sollten uns beeilen, schleunigst nach Trier zurückzukehren und unsere Sachen zu packen!«
    Das Aachener Sperrgebiet unbemerkt wieder zu verlassen, erwies sich als komplizierter, als hineinzugelangen. Die Gefahr, einer Patrouille in die Arme zu laufen und verräterische Fragen nach dem Woher und Wohin beantworten zu müssen, war nicht von der Hand zu weisen. Zudem mussten sie damit rechnen, dass das Fehlen der beiden Soldaten mittlerweile Misstrauen erweckt hatte und die Wachen verstärkt worden waren. Angesichts dieser Risiken bewegten sich Franklin und Andreas ein wenig abseits des Weges, den sie am Morgen genommen hatten.
    Die Ruine des alten römischen Tempels passierten sie in gut zweihundert Schritt Entfernung. Um die Reste des Bauwerks herum war alles ruhig, was darauf schließen ließ, dass man die betäubten Soldaten in den Büschen noch nicht gefunden hatte. Nach etwa einer Stunde beschwerlichen Wegs durch dichtes Unterholz hatten sie dann das Wäldchen nahe dem Palisadenzaun erreicht. Sie legten die schweren fränkischen Rüstungen ab, da sie nun keine Tarnung mehr darstellten und durch das Klirren der Schuppenpanzer sogar die Gefahr des Entdecktwerdens in sich bargen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit versteckten sie sich zwischen den Bäumen, und als dann die Nacht gekommen war, überwanden Andreas und Franklin mithilfe der Geräte, die das Sehen im Dunklen ermöglichten, abermals den Zaun, diesmal ohne Zwischenfall. Danach beeilten sie sich, die Wiese zu überqueren und im Wald zu verschwinden.
    »Zu schade«, sagte Franklin, während sie sich bemühten, das Sperrgebiet recht schnell hinter sich zu lassen, »dass ich nicht ein bisschen mehr Zeit hatte. Dass die diesen beeindruckenden Nachbau der Pfalz und diese ganze Anlage in nicht einmal drei Jahren auf die Beine gestellt haben … das hätte Nicholle sehen müssen.«
    »Von wem redest du?«, fragte Andreas, ohne den tückischen Waldboden beim Gehen aus den Augen zu lassen.
    »Von Dr. Nicholle Herman, unsere Expertin für frühmittelalterliche Kultur … und nebenbei meine Verlobte. Ich sage dir, wenn ich ihr später meinen Bericht abliefere, wird sie aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.«
    Andreas zeigte es nicht, aber er war ein wenig überrascht zu erfahren, dass Franklin verlobt war. Bislang hatte der Zeitreisende durch keine Äußerung vermuten lassen, dass er auch ein Privatleben besaß. In gewisser Weise machte es ihn in den Augen des Römers sympathischer, hatte er ihn doch bisher nur als mit Wunderdingen ausgerüsteten Menschen kennengelernt, der aus kaum etwas anderem bestand als dem Willen, seine Aufgabe zu erfüllen.
    Nach einiger Zeit hatten Franklin und Andreas die Lichtung erreicht, wo ihre Pferde schlafend am Ufer eines gurgelnden Baches im Gras lagen, mit langen Leinen an Bäumen festgebunden. Die beiden Männer weckten ihre Tiere, wobei sich Andreas’ Sieglinda zunächst durch die abrupte Unterbrechung ihrer Nachtruhe verstimmt und unwillig zeigte. Es war nur noch eine Frage von Stunden, bis man in Aachen wusste, dass zwei Unbekannte in gestohlenen Uniformen das Gebiet ausgekundschaftet hatten, bei Morgengrauen würden die Reiter der Scara die Umgebung durchkämmen. Es empfahl sich, bis dahin möglichst weit weg von diesem Ort zu sein.
        
     

16
     
    Gaza
Im Thema Palaestina
     
    Nach einer Nacht, die kaum Abkühlung gebracht hatte, begann schon der Morgen mit trockener Hitze, die der Wind in dumpfen Wellen aus Süden vom Sinai heranschob. Mit ihr kam ein feiner gelblicher Staub, der in jeden Winkel kroch und sich auf der

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