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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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hätte ich diesem widerlichen Mistkerl für kurze Zeit das Leben nehmen können, ja. Aber wer durch die Zeit reisen kann, beherrscht die Geschichte. Die Spielleitung hätte ein paar Sicherheitskräfte wenige Minuten zurückgeschickt, um mir den Weg zu versperren, oder lediglich ein Abbild von mir auf die Bühne projiziert, oder, oder, oder … So hatten sie eine gute Show.«
    »Sie haben dir keine Schmerzen über den Marker zugefügt?«
    »Das brauchten sie nicht. Zu wissen, dass du es sein wirst, der all dies angetan werden wird, hat mir viel größeren Schmerz zugefügt, als ein Marker es gekonnt hätte.«
    Verwirrt sehe ich zu Kay hoch, der meinem Blick mit unendlicher Tiefe erwidert.
    »Aber habe ich dir nicht erzählt, dass wir uns wiedersehen werden, so wie du es mir jetzt erzählt hast?«
    Kay schüttelt den Kopf. »Du wirst deine Gründe gehabt haben, es nicht zu tun.«
    »In zwei Jahren?«
    »Aus deiner Sicht in zwei Jahren, ja. Ich verspreche dir, alle Fragen zu beantworten, sofern sie nicht das betreffen, was in zwei Jahren geschehen wird, Alison, aber jetzt müssen wir einige Stunden schlafen. Sobald der Abend anbricht, werden wir weiterziehen müssen, der Himmel ist klar. Wir können uns also an den Sternen orientieren. Aber der Weg wird beschwerlich werden. Wir brauchen Kraft und genügend Schlaf. Wie geht es deiner Rippe?«
    »Besser, aber ich will nicht.« Ich schiebe meine Unterlippe vor. »Wieso bleiben wir nicht einfach hier? Genießen die drei Wochen, die uns bleiben, bis wir uns in zwei Jahren wiedersehen …«
    »Das geht nicht, mein störrischer, kleiner Schatz«, antwortet Kay liebevoll. »Im Umkreis von mehreren Kilometern sind keine Fasskakteen mehr zu finden, wir würden schnell verdursten. Besonders viel Essbares gibt's hier auch nicht, was aber viel wichtiger ist: Du musst lernen, in der Wildnis zu überleben. Feuer zu machen, zu jagen, Fallen zu stellen, dich zu orientieren … All dies wirst du mir nämlich in zwei Jahren beibringen müssen.«
    »Ich dir?«
    »Du mir.«
    »Ich werde dir beibringen, was du mir jetzt beibringst? Ich lerne von dir, was du von mir gelernt hast?«
    »Paradox, aber so ist es. Und ich weiß, dass du es verdammt gut machen wirst. Aber das, was vor uns liegt, wird kein Spaziergang sein. Deswegen werden wir jetzt schlafen, Kraft schöpfen und bei Sonnenuntergang aufbrechen, okay?«
    Ich nicke ergeben und robbe noch dichter zu Kay herüber, der lang gestreckt auf dem Boden liegt und neben sich klopft. Mein Gesicht zwischen seinem Hals und seiner Schulter vergraben, seinen schweren Arm um mich geschlungen, schlafe ich viel schneller ein, als mir lieb ist.
    Am nächsten Morgen verlassen wir unser Lager mit nur wenigen Habseligkeiten. Kay erklärt, wir sollten mit möglichst geringem Ballast reisen, und so wandert nur die Steinaxt mit uns sowie ein besonders starker Speer, dessen Spitze Kay in der Glut des niedergebrannten Feuers gehärtet hat. Ich trage ein Stück Dung auf meiner ausgestreckten Hand. Er muss von einem größeren Tier stammen und ist in der Sonne zu einem festen Klumpen getrocknet.
    Kay lässt keine Gelegenheit aus, mir Überlebenswichtiges beizubringen, und auch wenn ich ihn dränge, meine Fragen zu beantworten, ist er unerbittlich, wenn es um meine Ausbildung geht. So erklärt er mir, dass sich die getrockneten Ausscheidungen von Tieren hervorragend eignen, Feuer zu transportieren. Mit dem Finger ein Loch in die Mitte des Haufens gebohrt, drückt man ein Stück der glühenden Kohle hinein, welches dort stundenlang weiterglimmt. In meiner Markerhand liegt jetzt ein flacher Stein, der mich vor der Glut schützen soll, die ich, in Tiermist gestopft, bereits eine beachtliche Strecke durch die Wüste getragen habe.
    Es macht mir nichts aus, den Marker nicht sehen zu können. Im Gegenteil. Ich beschließe, nur noch auf ihn zu schauen, sollte das Piepen unerträglich werden, ansonsten werde ich jede Sekunde mit Kay genießen, ohne einen Countdown im Hinterkopf.
    Die Nacht ist sternenklar und kalt. Trotz unserer ausladenden Schritte friere ich bald in meinem kurzen Kleidchen, dessen Wollfaden sich auch noch am Rücken aufgeribbelt hat, als ich an einem Dornenbusch hängen geblieben bin. Diese Gewächse, hat mein Scout mich belehrt, enthalten jede Menge Öle, so trocken sie auch wirken mögen, und sind das beste Brennmaterial, das in der Wüste zu finden ist.
    Schon bald merke ich, wie Recht Kay hatte: Mir fehlt die Energie. Mit jedem Schritt wird das

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