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Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Die Zeitrausch-Trilogie, Band 1: Spiel der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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kleines Arrangement getroffen. Sollte ich woanders aufwachen als in meinem Bett, ist irgendetwas verändert, werden eure Zeitanker nicht mehr funktionieren!«
    Ein Raunen geht durch das Publikum.
    Wum hingegen wirkt trotz der Schlange an seinem Hals belustigt. »Das wird wohl kaum möglich sein.«
    »Nein? Sven Oskar ist da anderer Meinung.«
    »Sven Oskar? Was? Wo ist er?«
    »Während des Blackouts hat er mir einen Besuch abgestattet. Wir haben geplaudert …«
    Auch wenn ich selbst nicht den blassesten Schimmer habe, wie der verschollene Sven Oskar ihren Zeitanker außer Kraft setzen sollte, scheinen sie es doch für möglich zu halten. Ich habe ihren wundesten Punkt getroffen. Ohne Zeitanker könnte jedes ihrer Leben aus den Fugen geraten. Ohne Zeitanker würden auch sie die Konsequenzen der Reisen in die Vergangenheit zu spüren bekommen.
    Wum wirkt, als würde er sich das Gehirn zermartern.
    »Sven Oskar!«, bringt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Plötzlich bekommt sein Blick etwas Lauerndes. »Um dich in deine Realität zurückzuschicken, müssten wir in den Portierungsraum.«
    Ich weiß, dass er es jetzt ist, der pokert. Es kann nicht anders sein.
    »Müssen wir nicht«, erwidere ich daher gelassen. »Wenn ihr mich direkt auf die Bühne portieren könnt ohne dieses Teil, diesen Zylinder, dann dient der wohl anderen Zwecken … durchleuchtet mich … lässt Dinge verschwinden, die ich durch die Zeit mitnehmen könnte, oder?«, formuliere ich meine Vermutung, die ich hatte, seit ich das Operationsbesteck mitnehmen wollte, und die sich soeben durch mein Portieren direkt auf die Bühne bestätigt hat.
    Wums Züge erschlaffen. Nur noch seine Augen schielen nach dem Schlangenkopf, den ich durch meinen Griff weiterhin zwinge, das Maul aufgesperrt zu halten.
    »Schickt sie zurück«, ächzt er.
    Sofort kommt Leben in die Security. Sie wagen es nicht, weiter auf uns zuzukommen, aber ich registriere, wie mit Händen gefuchtelt wird, in den Marker gesprochen und Daumen gehoben werden.
    Dann spüre ich Übelkeit aufkommen. Ich bin nur noch Sekunden von meiner Familie, von Jeremy entfernt, als mir bewusst wird, dass ich immer noch nicht Kays Namen kenne. Wie sollte ich ihn ausfindig machen?
    »Moment noch!«, rufe ich aus, aber die Übelkeit verstärkt sich. Sie brechen den Prozess nicht ab, wollen mich loswerden. Ich bin kaum noch in der Lage, die Schlange zu halten.
    »Wie ist Kays voller Name?« Mir schwinden die Sinne … »Sein Nachname? Wie ist sein Nachname?«
    »Raymond«, antwortet Wum und verzieht sein Gesicht zu einem Grinsen. Etwas Diabolisches liegt darin, das erkenne ich noch. Sein gehässiges Lachen flattert in verzerrten Lauten hinter mir her.
    Bevor ich aus ihrer Zeit getragen werde, öffne ich meine Hand und lasse die Schlange fallen. Soll sie sich doch an Wum rächen.

14. KAPITEL
31. AUGUST 2013
8.02 Uhr, hoffentlich zu Hause

    Aufrecht sitze ich im Bett. Alles um mich ist verschwommen, wie immer nach einem Zeitsprung. Und wie immer fällt es mir schwer, mich zu fokussieren. Wie viel Zeit geben sie mir, meine Umgebung zu erforschen, meine Realität anzunehmen?
    Meine Handinnenfläche erteilt mir keine Auskunft. Weniger noch. Die silbernen Fäden des Markers scheinen gänzlich verschwunden zu sein und als ich mit meinem Zeigefinger über die Haut streife, ertaste ich nichts als die feinen Vertiefungen der Lebenslinien. Selbst die Wunde ist verschlossen, nicht abgeheilt, sondern einfach weg. Mein ganzer Körper fühlt sich geheilt an und als ich nach meiner Rippe tasten möchte, stelle ich verwundert fest, dass ich meinen Entenpyjama trage. Das verdreckte Wollkleidchen, der Poncho, das Kaninchenfell an meinen Beinen, sogar der Dreck in meinem Haar … all das ist verschwunden, fast so, als hätte ich die letzten Wochen nur erträumt. Dass ich es nicht habe, weiß ich, nur trägt nichts Zeugnis davon.
    Langsam lichtet sich der Schleier der Benommenheit und ich nehme meine Umgebung wahr: ein Wecker, der kurz nach acht anzeigt, nicht viel weiter ein grüner Teppich, an der Wand ein Schreibtisch, Bilderrahmen darauf, ganz klar, ein Zimmer.
    Das Fenster ist geöffnet. Ich höre einen Specht, der irgendwo im Wald klopft, sehe Äste eines Baumes, sonnenbeschienene Blätter, ein Eichhörnchen huscht zwischen ihnen hindurch … Jeremy mochte Eichhörnchen … Jeremy … Jeremy … Jeremy!
    Plötzlich bin ich ganz da, die Benommenheit ist wie weggewischt und ich springe aus dem Bett. Meine

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