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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Dach zu klettern. Ihre Blicke trafen sich und seine Augen funkelten boshaft.
    „Hier ist dein Weg zu Ende, Junge. Also sieh lieber zu, dass du freiwillig mit hinunter kommst. Vielleicht schenkt dir unser Herr dafür ja einen schnellen Tod.“
    „Nein danke! Du musst mich schon holen!“
    Zacharias wusste selbst nicht, woher er in dieser Situation den Mut nahm, so frech zu antworten.
    Der Mann knurrte etwas, das Zacharias nicht verstand, griff in die Strohgarben und legte ein Bein über die Dachkante. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen! Er war doch nicht aus einer Burg entkommen, um auf einem blöden Strohdach eingefangen zu werden!
    Entschlossen setzte er sich aufrecht und ließ sich wie auf einer Rutschbahn über das nasse Stroh wieder hinunter gleiten, genau dorthin, wo die Leiter an der Dachkante lehnte.
    Überrascht hielt sein Verfolger inne. „Bist wohl doch vernünftig geworden!“
    „Wie man´s nimmt.“
    Diesmal war es an Zacharias zu grinsen, und erst jetzt begriff der Mann. Schnell zog er sein Bein wieder vom Dach, um einen besseren Stand zu bekommen, doch es war zu spät.
    Denn schon war Zacharias neben ihm, hielt sich, so gut es ging, an den Strohgarben fest und trat von der Seite mit beiden Füßen kräftig gegen die Leiter. Die Leiter schwankte, er gab ihr noch einen Stoß und dann noch einen, sein Verfolger klammerte sich an die Sprossen und bemühte sich krampfhaft, das Gleichgewicht zu halten. Noch einmal stieß Zacharias zu, so fest er konnte. Die Leiter rutschte an der Dachkante entlang. Fluchend versuchte der Mann, sich an einer Strohgarbe festzuhalten, doch unter se inem Gewicht löste sich das Bündel, die Leiter kippte und mit einem langgezogenen Schrei stürzte Zacharias Verfolger in den Hof.
    Zacharias wischte sich den Schweiß von der Stirn. Hastig schob er sich wieder hinauf zum Dachgiebel und setzte sich rittlings auf den First. Von unten konnte ihn jetzt niemand mehr sehen, dafür war der Hof zu eng und der Giebel zu hoch. Ein Gewirr von Rufen und Schreien drang zu ihm herauf.
    „Mein Bein, verdammt, mein Bein ist gebrochen! Ich drehe dieser Wanze den Hals um!“
    „Stell dich nicht so an!“ Das war die Stimme des Burgvogtes, die sich vor Wut überschlug. „Warum hat keiner eine Armbrust mitgenommen, ihr Taugenichtse? Das werdet ihr noch bereuen!“
    Zacharias wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Gleich würde der Nächste versuchen, ihm auf das Dach zu folgen und noch einmal würde ihm der Trick mit der Leiter wohl kaum gelingen. Unten brüllte der Burgvogt Befehle, und nur einen Augenblick später lehnte die Leiter wieder an der Dachkante. Zacharias spürte einen Anflug von Panik. Hier oben saß er in der Falle. Der Weg zurück war versperrt, also kam nur die dem Hof abgewandte Dachseite in Frage.
    Vorsichtig, um nicht zu schnell zu werden, rutschte er die glatte Schräge hinab, bis er über den Rand nach unten sehen konnte. Ein gutes Stück unter ihm, aber nicht zu tief für einen beherzten Sprung, schloss sich an die Hauswand ein schmaler Verschlag an. Allerdings sahen die rissigen, bemoosten Bretter, mit denen er notdürftig gedeckt war, nicht besonders Vertrauen erweckend aus. Ein angestrengtes Keuchen war von der anderen Seite des Daches zu verne hmen.
    „Wo ist der Bursche denn jetzt schon wieder? Er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!“
    Zacharias schwang die Beine über die Dachkante. Es gab kein zurück. Er konnte nur hoffen, dass der Verschlag ihn tragen würde. Wenn diese alten Bretter aber splitterten ... Er sprang. Es tat einen dumpfen Schlag, als er auf dem Bretterdach landete, der Schuppen wankte, aber er hielt. Der Rest war ein Kinderspiel. In der Gasse stoben quiekend ein paar Ratten davon, als er hinunterkletterte.
    Oben auf dem Dach war noch niemand zu sehen. Sie würden sich wundern, wo er geblieben war ... Aber er war noch lange nicht in S icherheit! Immerhin hatte er jetzt einen Vorsprung und den musste er nutzen, um endlich aus der Stadt zu kommen. Aber wie sollte er das anstellen? Diese schmalen Sträßchen sahen sich alle so ähnlich und er hatte keine Ahnung, wo er war. Im Laufschritt bog er um die Ecke und wäre fast mit einem alten Mann zusammengestoßen, der an einem Strick ein Schwein hinter sich herzog und lauthals schimpfend weiterschlurfte.
    Verblüfft blieb Zacharias stehen. Allerdings hatte sein Erstaunen nichts mit dem alten Mann zu tun. Er wäre wirklich jede Wette eingegangen, nach seiner Flucht durch all die

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