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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Zeit, noch lange hier zu ...
    „Wer will denn das wissen?“ Die Stimme des Buckligen war hoch wie die eines Kindes.
    „Ich heiße Zacharias“, antwortete Zacharias und wechselte nervös von einem Bein auf das andere. Ein schneller Blick zurück zeigte ihm, dass seine Verfolger die Spur noch nicht wieder aufgenommen hatten.
    „Komischer Name.“
    Der Mann mit dem Schweinsgesicht machte keine Anstalten, seinen bequemen Platz in der Tür aufzugeben. „Du scheinst Probleme zu haben, mein Junge. Große Probleme sogar, wie mir scheint.“
    Vielsagend machte er eine Kopfbewegung in die leere Gasse und zog eine Grimasse, die Zacharias befürchten ließ, er würde womöglich zu grunzen anfangen. „Würde mich sehr überraschen, wenn da nicht irgendjemand hinter dir her wäre.“
    Der Mann schien sich auszukennen.
    „Ja“, nickte Zacharias. Er hatte nichts zu verlieren. Das war jetzt nicht die richtige Zeit, um zurückhaltend zu sein. Er musste herausbekommen, ob das der Mann war, den er suchte und zwar schnell.
    „Ich muss mich beeilen, der Burgvogt sucht mich und ...“
    „Der Burgvogt? Damit will ich nichts zu tun haben, so wahr ich Jonas heiße.“
    Mit einer Schnelligkeit, die Zacharias ihm nicht zugetraut hätte, trat der Bucklige in den Hausflur zurück und schlug die obere Türhälfte zu.
    „Verschwinde, du hast hier nichts zu suchen!“, klang es dumpf durch die geschlossene Tür.
    Jonas! Er hat gesagt, dass er Jonas heißt! Im selben Moment sah Zacharias auch das Hehlerzeichen, klein zwar und unscheinbar, versteckt ganz am oberen Rand der zugeschlagenen Türhälfte und eigentlich war es auch nicht mehr wirklich weiß, sondern grau von Staub und Regen. Aber es war da, der Punkt mit dem Strich darüber.
    Zacharias hämmerte die Faust gegen das Holz, dass die Tür in ihren ledernen Angeln ächzte. „Ich bitte Euch, lasst mich rein, Gerald der Schwarze schickt mich. Habt Ihr gehört? Gerald der Schwarze hat gesagt, dass Ihr mir helfen würdet! Bitte macht auf!“
    Nebenan wurde ein Fensterladen heruntergeklappt und eine Frau rief vorwurfsvoll: „Was ist denn das für ein vermaledeiter Lärm hier? Die Stadtwache sollte man rufen!“
    Zacharias spannte die Muskeln an, wollte losrennen, doch bevor er einen Schritt tun konnte, öffneten sich gleichzeitig die beiden Türhälften vor ihm, eine kräftige Faust schloss sich schmerzhaft um se inen Oberarm und riss ihn hinein in einen halbdunklen, niedrigen Raum.
    „Halt dein Maul!“, zischte der Bucklige. „Willst du etwa die ganze Straße zusammenschreien?“
    „Ich ... aber ... nein“ stotterte Zacharias überrascht, während der Mann die Tür sorgfältig verriegelte. Dann stieß er ihn in eine Ecke des Zimmers, dessen Einrichtung nur aus einem Tisch mit einer Bank und zwei Stühlen bestand. „Setz dich!“
    Er schob Zacharias einen Stuhl hin und ließ sich selbst ächzend auf die Bank fallen.
    „Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich bin Jonas. Und dass ich einen Buckel habe, ist ja wohl nicht zu übersehen. Jetzt verrate mir mal, wer du bist und woher du meinen alten Freund Gerald kennst.“
    Und Zacharias erzählte seine Geschichte, schilderte, wie er mit Hanna und dem Professor durch den Wald gewandert war, bis die Mä nner von Gerald dem Schwarzen sie überfallen und gefangen genommen hatten, wie Hanna Geralds Bein zusammengeflickt und wie Willem sie am Ende auf den Weg nach Sonningen gebracht hatte.
    „Und dieser Willem hat uns dann gesagt, dass wir Euch um Hilfe bitten können, wenn uns etwas zustößt“, schloss er seinen Bericht.
    „Soso, das hat er also gesagt. Wusste gar nicht, dass es Gerald so schlecht geht“, brummte Jonas. „Das ist nicht gut fürs Geschäft, das ist gar nicht gut.“
    Dann sagte er nichts mehr, sondern starrte vor sich hin, als ob es nichts Interessanteres gab als die raue Tischplatte vor ihm. Zacharias wagte nicht, ihn anzusprechen. Erst nach einer ganzen Weile schien sich Jonas plötzlich daran zu erinnern, dass er nicht alleine war.
    „Du hast mir noch nichts darüber erzählt, warum du meine Hilfe benötigst, Junge. Los, raus mit der Sprache.“
    Es war klar, dieser Mann würde nichts für ihn tun, solange er nicht die ganze Geschichte kannte. Zacharias beschloss, ihm alles zu erzählen. Er berichtete, wie der Burgvogt den Professor mit seiner Armbrust töten wollte und wie Hanna ihn deswegen mit der Schleuder vom Pferd geschossen hatte. Er erzählte von dem Hexenprozess gegen Hannas Mutter und von der Festnahme

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