Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
Vom Netzwerk:
Zacharias den Knopf. Keine Reaktion. Die Bildschirme blieben eingeschaltet, die Lampen des Kommandopults blinkten weiter in allen möglichen Farben und auch die blaue, leuchtende Kugel ließ sich von seinem Versuch nicht beeindrucken. So ein Mist! Er konnte die Maschine nicht ausschalten! Hilflos flog sein Blick über die zahllosen Bedienelemente des Kommandopults. We lche sollte er bloß ausprobieren? Wie den richtigen Schalter finden?
    Die Kugel war jetzt auf die Größe einer Wassermelone angewachsen und kam ihm mit ihren Blitzen bedrohlich nahe. Finger aus Licht, die nach ihm griffen. Es hatte keinen Zweck. Er musste Papa holen. Papa wusste vielleicht, wie man die Maschine wieder ausschaltete. Und wenn nicht, würde er jedenfalls wissen, was zu tun war. Vielleicht konnte er mit Papas Hilfe ... zu spät! Ein gleißend heller Blitz zuckte auf Zacharias zu und hüllte ihn von Kopf bis Fuß ein. Anstatt gleich wieder zu verlöschen, wie es normal gewesen wäre, verband der Blitz Zacharias Körper mit der Maschine wie eine leuchtende Brücke. Zacharias wollte rennen, hinaus aus dem blauen Licht, aber er konnte seine Beine nicht bewegen. Es war, als ob das strahlende Blau ihn gefesselt hielt. Das Zimmer um ihn herum wurde unscharf, die Umrisse verschwammen und mischten sich mit den Konturen der Maschine. Alles schien sich in dem gleißenden, blauen Licht aufzulösen.
    Voller Angst riss er den Mund auf und versuchte zu schreien. So laut er konnte, rief er um Hilfe, rief nach Mama und Papa, aber er hörte seine eigenen Schreie nicht, nichts war mehr zu hören, das dumpfe Grollen des blauen Blitzes nicht, der ihn gefangen hielt und auch nicht das drohende, tiefe Summen der Maschine.
    Und dann fing alles an, sich um ihn zu drehen, immer schneller, ihm wurde schwindelig, wie gern hätte er seine Augen geschlossen, in das Blau, das ihn umhüllte, mischte sich jetzt ein leuchtendes Rot, die Farben tanzten um ihn herum. Ihm wurde heiß, furchtbar heiß, er rang nach Atem, sein Herz hämmerte wie verrückt gegen seine Rippen, er wollte sich an die Kehle greifen, Luft, keine Luft, aber auch seine Arme gehorchten ihm nicht mehr, blau und rot, farbige Wirbel, immer schneller, Mama, raste es durch seinen Kopf, Mama, Hilfe, und dann war es, als ob er in einen Tunnel glitt, er fiel, fiel in eine bodenlose Tiefe und aus dem Rot und dem Blau wurde ein lichtloses Schwarz, als er endlich bewusstlos wurde.

Professor Freising
    Jähe, eisige Kälte riss Zacharias aus seiner Ohnmacht. Er schlug die Augen auf, doch da war nur eine schmierige Dunkelheit. Benommen wollte er Luft holen, er öffnete den Mund und ... ein Schwall erdiges Wasser drang in seine Kehle. Panik erfasste ihn, überall war weicher, übel schmeckender Schlamm, er hustete, würgte, wie konnte es sein, dass er auf einmal unter Wasser war? Jemand zerrte seinen Kopf so heftig an den Haaren, dass sich sein Genick nach hinten bog, und eine gedämpfte Stimme zischte: „Nun atme doch, los, tief atmen!“
    Und Zacharias atmete, atmete gierig die köstliche, eiskalte Luft. Er wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht. Eine Pfütze, war das tatsächlich eine Pfütze, in der er lag? Mühsam kam er auf die Knie. Über ihm waren Sterne, die an dem schwarzen Nachthimmel hingen wie funkelnde Diamanten. Und dann erst begann sein Verstand wieder zu arbeiten und sagte ihm, dass da noch jemand sein musste, jemand, dem die Stimme gehörte, die zu ihm gesprochen hatte.
    Zitternd drehte er sich um. Vor ihm stand breitbeinig ein großer, bärtiger Mann. Der Schreck durchfuhr Zacharias wie ein glühendes Schwert, es war, als ob sich sein Herz weigerte, den nächsten Schlag zu tun, und er schrie, endlich konnte er wieder schreien, und so laut er konnte, schrie er seine Angst in die Nacht.
    Der Mann packte ihn, eine große, warme Hand legte sich über seinen Mund und seine Nase und für einen Augenblick kehrte das Gefühl zurück, ersticken zu müssen. Wieder hörte er die Stimme.
    „Hör mir genau zu. Ich werde jetzt meine Hand wegnehmen und du wirst nicht mehr schreien. Schreien ist gefährlich. Wenn du sprechen willst, sprich leise. Hast du mich verstanden?“
    Zacharias nickte schwach. Als er aufstand, fühlten sich seine Beine schrecklich kraftlos an. Im spärlichen Licht der Sterne sah er, dass der Mann ein Wams aus grobem, braunen Stoff und eine weite Hose trug. Die Schuhe schienen nichts weiter als zusammengeschnürte Lederstücke zu sein. Ein Umhang, vor der Brust durch zwei metallene

Weitere Kostenlose Bücher