Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)
Eins aber war klar: Was er hier vor sich sah, musste so etwas wie das Kommandopult der Maschine sein.
Sacht ließ er seine Finger über Schalter und Knöpfe gleiten. An der rechten Seite des Kommandopults ragten sechs blaue, nicht sonderlich große Regler aus dem rostroten Metall. Daneben waren weiße Zahlenstreifen aufgeklebt, die wie Messskalen aussahen. Es war u nschwer zu erkennen, dass jeweils ein Hebel und eine Skala zusammengehörten. Alle sechs Skalen waren unterschiedlich eingeteilt. Die Erste war mit den Ziffern 1 bis 31 bedruckt, auf der zweiten waren die Zahlen 1 bis 12 zu lesen, die Dritte wiederum trug die Nummern 1 bis 19, die Vierte war unterteilt von 00 bis 99 und auf den letzten beiden Skalen fanden sich schließlich die Ziffern 00 bis 23 und 00 bis 59.
Der Hebel ganz links war auf die Zahl 01 eingestellt. Behutsam bewegte Zacharias den Regler über die gesamte Skala. Bei jeder Zahl, die er passierte, rastete der Hebel kurz ein. Doch sonst geschah nichts. Zacharias stellte den Hebel zurück auf 01 und untersuchte die Positionen der anderen Regler. Diese waren von links nach rechts betrachtet, auf die Zahlen 01, 13, 58, 00 und noch einmal 00 ausgerichtet. Ob das so etwas wie ein Geheimcode war? Halblaut murme lte er die Zahlenreihe vor sich hin: „01-01-13-58-00-00“, las die Kolonne noch einmal rückwärts, doch auch in dieser Reihenfolge konnte er keine Besonderheiten entdecken, nichts, was irgendwie geholfen hätte, den Sinn der Einstellungen zu verstehen. Es blieben einfach nur ... Zahlen.
Er gab es auf und wandte sich wieder den langen Reihen der Lampen, Schalter und Knöpfe zu, die fast das gesamte Kommandopult einnahmen. Nur in der Mitte befand sich eine freie Stelle.
Über dem Vorbau, zu einem guten Teil verdeckt von all den Kabeln und Drähten, waren zwei Bildschirme in das Metall eingelassen. Mit ihrem grünlich schimmernden, in dickes, schwarzes Gummi eingefassten Glas sahen die Bildschirme auf eigenartige Weise altmodisch aus. In der Hoffnung, vielleicht einen Einschaltknopf zu finden, schob er einen der Kabelstränge beiseite und stieß mit der Hand an einen kurzen, antennenähnlichen Stab, der ihm bis dahin noch nicht aufgefallen war.
Der Stab war oberhalb der beiden Bildschirme montiert, und seine Oberfläche war von einem samtenen Schwarz, ohne dass Zacharias hätte sagen können, aus welchem Material sie war. Mehrere hauchdünne, runde Scheiben, ebenfalls schwarz und jede mit dem Durc hmesser einer Handfläche, waren in gleichmäßigen Abständen an dem Stab befestigt. Auf der Spitze saß eine durchsichtige Kugel, offensichtlich aus Glas und nicht größer als eine dicke Murmel. Der dunkelblaue Punkt in ihrer Mitte wirkte wie die Pupille eines Auges, eines gläsernen Auges.
Zacharias trat einen Schritt zurück. Irgendetwas beunruhigte ihn. Und plötzlich wusste er, was es war.
Es war der Blick der Maschine, der ihn nicht losließ. Es war die Maschine, die nicht aufhörte, ihn mit ihrem gläsernen Auge anzustarren.
01.01.1358 - Bestätigt
Eine Maschine, die einen mit ihrem Glasauge anstarrte ... in diesem Zimmer konnte man wirklich auf eigenartige Ideen kommen.
Zacharias' Blick blieb an der Stelle des Kommandopults hängen, wo sich keine Knöpfe, Lampen oder Schalteinrichtungen befanden. Er beugte sich darüber und stellte fest, dass es sich um eine Vertiefung handelte, auf deren Boden lediglich ein weiterer, einzelner Druckknopf angebracht war. Aber das war nicht der Grund, warum Zach arias Herz plötzlich schneller schlug. Er pfiff durch die Zähne. Der Knopf leuchtete! In einem tiefen Rot leuchtete er und schien nur darauf zu warten, endlich gedrückt zu werden. Ob sich die Maschine damit in Gang setzen ließ? Vielleicht konnte er ...
„Zacharias, das ist gemein! Du machst mir Angst, wenn du da drin im Dunkeln stehst! Wenn du nicht sofort raus kommst, hole ich Papa!“
Zacharias hob den Kopf und lauschte. Zinchens Stimme klang zwar immer noch gedämpft, aber lauter als vorhin. Wahrscheinlich hatte sie die Tür zu dem begehbaren Kleiderschrank geöffnet. Egal. Die Maschine würde ihm nicht weglaufen. Er konnte heute Abend zurückkommen und sich in aller Ruhe noch einmal alles ansehen. Dann würde er auch herauskriegen, wozu dieser Kasten gut war. Er ging hinüber zu der beweglichen Wand, durch die er in das geheime Zimmer gefallen war. Als er sie beiseiteschob, stutzte er.
Täuschte er sich oder war das Summen tatsächlich lauter geworden? Dabei hatte er doch gar
Weitere Kostenlose Bücher