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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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der gräflichen Gesetze zu kontrollieren oder ausstehende Steuern einzutreiben.
    Gar keine Frage, es war am besten, so schnell wie möglich im Wald zu verschwinden. Sie konnte es selbst kaum verstehen, dass sie sich eingemischt hatte. Was ging sie ein solcher Händel an? Schließlich hatte sie an diesem kalten Wintermorgen nur ein paar Kaninchen jagen wollen. Doch als sie den knienden, hilflosen Mann gesehen hatte, den Tod durch die Armbrust des Burgvogts vor Augen und den vor Angst starren Jungen hinter dem Busch, hatte sie die Wut auf diesen Mörder wie eine heiße Woge durchflutet. Und ohne darüber nachzudenken, in welche Gefahr sie sich brachte, hatte sie zu ihrer Schle uder gegriffen.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie Wilfried von der Gaag umgebracht hatte, aber ihr war klar, dass es darauf auch nicht ankam, wenn die Reiter sie erwischten. Das Einzige, worauf sie dann noch hoffen konnte, war ein schneller Tod.
    Und der Junge? Er hatte sich offensichtlich ein wenig von seinem Schrecken erholt. Auch er schaute auf die Lichtung hinaus, als befürchtete er, dass die Reiter wieder am Waldrand auftauchten. Ob der Mann, der jetzt neben dem Burgvogt lag, sein Vater war? Keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie konnte hier nicht länger bleiben.
    „Du und der Mann da ...“ Sie zeigte auf den immer noch bewegungslos daliegenden Körper. „Du solltest ihn von hier wegschaffen, und zwar schnell. Wenn die Reiter des Grafen zurückkommen, seid ihr tot.“
    Der Junge sah sie verständnislos an.
    „Was ist?“, zischte Hanna gereizt, „Kannst du nicht sprechen?“
    Der Junge schien sie wirklich nicht zu verstehen. Er zuckte mit den Schultern und zeigte auf seine Ohren. Ob er vielleicht taub war? Überhaupt ... irgendwie sah der Junge seltsam aus, ohne dass sie jedoch hätte sagen können, warum das so war. An seiner Kleidung lag es jedenfalls nicht. Die war ärmlich wie ihre eigene und hatte nichts Besonderes an sich. Egal, das alles war jetzt nicht wichtig. Was auch immer mit diesem Jungen war, auf keinen Fall würde sie es seinetwegen riskieren, den Reitern des Grafen in die Hände zu fallen.
    Sie machte ihm ein Zeichen, dass er den Mann von der Lichtung in den Wald ziehen sollte. Dann, ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, verstaute sie die Schleuder in der Tasche an ihrem Gürtel, drehte sich um und lief los.
    Schon nach wenigen Schritten hörte sie ihn rufen. Als sie sich umwandte, nahm sie erstaunt wahr, dass der Junge anscheinend doch sprechen konnte. Die Sätze sprudelten nur so aus seinem Mund. Doch was er sagte, war ohne Sinn. Zwar schien es ihr, als würde sie einzelne Worte und Satzfetzen verstehen, aber ganz bestimmt redete der Junge nicht in ihrer Sprache.
    Möglicherweise hatte er gerade etwas gesagt, das wie „bitte“ und „helfen“ klang. Ganz verloren stand er vor ihr, weiß im Gesicht und mit einer vom eisigen Ostwind geröteten Nasenspitze, und er sah nicht so aus, als wüsste er, was zu tun war. Wahrscheinlich kam er von weit her, vielleicht aus dem Süden, bestimmt war er noch nie in der Grafschaft gewesen, und mit Sicherheit hatte er keine Ahnung, was es bedeutete, den Burgvogt des Grafen von Sonningen angegriffen zu haben.
    Plötzlich tat ihr der Junge leid. Sie beschloss, ihm zu helfen. Aber schnell musste es gehen, sehr schnell sogar, sonst hatten sie beide keine Chance.
    „Los, komm“, sagte sie und zog den Jungen am Ärmel hinter sich her, hinaus auf die Lichtung und hin zu den zwei Männern. „Kümmere dich schon mal um deinen Vater!“
    Oder was immer er für dich ist, fügte sie in Gedanken hinzu und gab dem Jungen einen Stoß, um ihm klar zu machen, was sie meinte. Sie selbst kniete sich neben den massigen Leib des Burgvogts, der mit weit ausgestreckten Armen auf dem Rücken lag. Da, wo ihn der Stein getroffen hatte, waren Haut und Fleisch aufgerissen und das Weiß des Stirnknochens schimmerte hervor. Blut lief über sein Gesicht und verschwand in kleinen, roten Rinnsalen in dem schwarzen Haar und dem mächtigen, wild wuchernden Bart. Aber er lebte. Seine Atemzüge waren tief und regelmäßig, ein verlässliches Zeichen, dass der Schädel nicht geborsten war. Auch wenn die Verletzung sehr schmerzhaft sein mochte, würde der Burgvogt schnell wieder auf die Beine kommen.
    Hanna wandte sich dem anderen Mann zu. Der Junge stand neben dem Ohnmächtigen und betrachtete ihn unschlüssig, als traute er sich nicht, ihn zu berühren. Der Mann lag zusammengekrümmt, aus seinem halboffenen Mund

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