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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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er in seinem Sattel und blickte den Reitern hinterher.
    Was Zacharias dann sah, erschreckte ihn so, dass es ihm den Hals zuschnürte, er wollte aufspringen, aber seine Beine schienen aus Glas zu sein, so zerbrechlich, dass sie ihn nicht tragen konnten. Im Gras vor dem Pferd des Anführers kniete mit gesenktem Kopf Professor Freising. Der Anführer ließ den Zügel auf den Pferdehals fa llen und nahm seine Armbrust vom Rücken. Ein tückisches Grinsen flog über sein entstelltes Gesicht. Umständlich zog er an der Sehne, bis sie einrastete, und überprüfte ihre Spannung. Dann öffnete er eine kleine Ledertasche, die an seinem Sattel befestigt war, nahm einen kurzen, gefiederten Bolzen heraus und legte ihn vor die gespannte Sehne. Bei alldem schien ihm wichtig zu sein, dass der Professor genau sah, was er tat. Wieder grinste er, als er nun die Waffe langsam auf den Professor richtete.
    Zacharias schloss die Augen, das Blut pulsierte in seinem Schädel, ließ ihn fast zerspringen, er musste dem Professor helfen, er musste etwas unternehmen, dieser Kerl würde den Professor umbringen, jetzt gleich, und ohne ihn würde er nie mehr in seine Zeit zurückkehren können. Ein entsetztes, hilfloses Stöhnen kam über seine Lippen. Dann hörte er ein Rascheln hinter sich.
    „ Stilheit! “
    Zacharias glaubte, sein Herz müsse stehen bleiben, als die Stimme in seinem Rücken noch einmal „ stilheit “ zischte. Er wandte den Kopf, und wie durch einen Schleier sah er hinter sich ein Mädchen stehen, das etwa in seinem Alter sein mochte und den Zeigefinger warnend an die Lippen gelegt hatte. Die langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden, und in der rechten Hand hielt es zwei lederne Schnüre, die knapp über dem Boden in einem breiteren Lederstück zusammenliefen.
    Das Mädchen griff in den Beutel, den es am Gürtel trug, und zog einen faustgroßen, runden Stein heraus, den es geschickt in das Lederstück gleiten ließ. Den Blick fest auf den Anführer gerichtet, b egann das Mädchen, seinen Arm mit den Schnüren über dem Kopf kreisen zu lassen. Schneller und immer schneller wirbelte das Lederstück mit dem Stein darin herum. Als der Anführer seine Armbrust auf den Professor richtete und der tödliche Schuss nur noch einen Wimpernschlag entfernt schien, schleuderte das Mädchen den Stein in Richtung des Reiters.
    Zacharias hörte ein hässliches, knackendes Geräusch, als das Geschoss den Anführer seitlich auf die Stirn traf. Für einen Moment blieb der Mann mit einem beinahe verwunderten Gesichtsausdruck gerade im Sattel sitzen. Blut sickerte aus der Platzwunde über der Nasenwurzel und lief über sein Gesicht. Dann glitt er langsam aus dem Sattel, fiel in das Gras der Lichtung, und als seine Armbrust auf den Boden aufschlug, entspannte sich ihre Sehne mit einem pfeifenden Sirren und jagte den Bolzen aus der Führungsschiene.
    Mit einem erstickten Schrei griff sich der Professor an die Seite, in der plötzlich der Bolzen steckte, drehte sich um die eigene Achse, sank auf die Knie und kippte ohne einen Laut mit dem Gesicht voran nach vorn.
    Fassungslos drehte sich Zacharias um. In der Hand des Mädchens baumelten die ledernen Schnüre der Schleuder.

Hanna
    Hanna wandte sich von dem Jungen ab, der neben ihr auf dem Boden kniete und sie mit großen Augen anstarrte und ließ ihren Blick schnell und konzentriert über die Lichtung schweifen.
    Die beiden Männer lagen leblos im Gras. Das Pferd des Anführers stand immer noch an derselben Stelle und hielt den Kopf gesenkt, als ob es darauf wartete, dass sein Besitzer endlich wieder in den Sattel stieg.
    Sie versuchte, nicht auf ihr Herz zu achten, das in ihrer Brust einen wirbelnden Tanz vollführte. Die Reiter des Grafen konnten jeden Moment zurückkehren. Es würde bestimmt nicht lange dauern, bis ihnen auffiel, dass ihnen ihr Anführer nicht gefolgt war.
    Hanna hatte ihn gleich erkannt, Wilfried von der Gaag, der Burgvogt des Grafen von Sonningen. Er verwaltete Burg Sonningen und die Ländereien seines Herren. Als engster Vertrauter und Berater des Grafen hatte er den Oberbefehl über diese Horde von Strauchdieben, die sich Ritter nannten und die es als ihre vornehmste Aufgabe ansahen, Angst und Schrecken in den Dörfern und Weilern der Grafschaft zu verbreiten. Die Grausamkeit des Burgvogtes war weithin gefürchtet. Hanna kannte niemanden, der nicht zitterte, wenn es hieß, dass Wilfried von der Gaag mit den Reitern des Grafen unterwegs war, um die Einhaltung

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